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Erneut schwache Konjunkturdaten aus China haben an den asiatischen Aktienmärkten am Donnerstag für schlechte Stimmung gesorgt. Nachdem enttäuschende Exportdaten aus China die Börsen zu Wochenbeginn auf Talfahrt geschickt hatten, waren es diesmal die unter den Erwartungen liegenden Daten zur Industrieproduktion. Diese blieb in den ersten beiden Monaten des Jahres mit plus 8,6 Prozent unter der Markterwartung einer Zunahme von 9,5 Prozent zurück. Es war das schwächste Wachstum seit fast fünf Jahren. Auch die chinesischen Einzelhandelsumsätze für den gleichen Zeitraum fielen unter den Schätzungen der Ökonomen aus.
Die schwachen Daten schickten die Kurse in Asien im späten Handel auf Talfahrt. Lediglich die Börsen in Sydney und Schanghai konnten sich dabei dem negativen Trend entziehen. Der Zeitraum für die Daten der Industrieproduktion sei der gleiche wie bei den Exportdaten gewesen, merkte ein Teilnehmer in Schanghai an. Daher hätten diese den Markt nicht mehr großartig überrascht. Der Shanghai-Composite schloss mit einem Plus von 1,1 Prozent, kam allerdings von seinem Tageshoch etwas zurück. In Schanghai waren vor allem Werte aus dem Flugzeugsektor gesucht. Hier kam es zu Gelegenheitskäufen nach den jüngsten Abgaben im Zusammenhang mit dem Verschwinden einer malaysischen Passagiermaschine, sagte ein Teilnehmer. Die Aktien von Beijing Aerospace Changfeng gewannen 1,5 Prozent und für die Papiere von Hafei Aviation Industry stand ein Plus von 3,8 Prozent zu Buche. Die Sydney sorgten überraschend gute australische Arbeitsmarktdaten für positive Stimmung unter den Anlegern. Der S&P/ASX 200 gewann 0,5 Prozent und verzeichnete den stärksten Anstieg in dieser Woche. Allerdings war der Markt am Vortag auch auf ein Fünfwochentief gefallen. Für Februar wurde ein Beschäftigungszuwachs vermeldet, der mehr als dreimal so hoch wie von Ökonomen erwartet ausgefallen war. Die chinesischen Daten zur Industrieproduktion wurden erst nach Handelsende in Sydney veröffentlicht. Eine mögliche Reaktion wird es daher erst zum Wochenausklang geben. Vor allem die Minenwerte waren in Sydney nach den jüngsten Kursverlusten gesucht, ausgelöst durch den starken Fall der Rohstoffpreise. Für die Aktien von BHP Billiton und Rio Tinto ging es um 1,1 bzw. 2,8 Prozent nach oben. Hier stützte die weitere Stabilisierung des Eisenerzpreises, der um gut zwei Prozent zulegte. Am Montag war er noch auf den tiefsten Stand seit 17 Monaten gefallen. In Tokio drückten die erneut schwachen Konjunkturdaten aus China den Nikkei-225 im späten Handel ins Minus. Der Index reduzierte sich um 0,1 Prozent auf 14.816 Punkte. Zunächst hatte es noch nach einer Erholung ausgesehen, nachdem es zur Wochenmitte um 2,6 Prozent nach unten gegangen war. Allerdings hätten die erneut niedrigen Umsätze den Rückfall im späten Handel unterstützt, hieß es. Vor allem Exportwerte und Aktien mit starkem China-Bezug gerieten kurz vor der Schlussglocke unter Abgabedruck. Die Aktien von Honda Motor verloren 1,2 Prozent und für Nomura Holdings ging es um 1,3 Prozent nach unten. Die Aktien der Reederei Mitsui & Co. verloren 3 Prozent. An den Rohstoffmärkten stabilisierte sich neben dem Eisenerzpreis auch der Kupferpreis nach den jüngsten Verlusten etwas. Zuletzt war der Preis mit den unsicheren Konjunkturaussichten für China auf das niedrigste Niveau seit Juli 2010 gefallen. Der Goldpreis zeigte sich mit einer kaum veränderten Tendenz, nachdem dieser am Vortag aufgrund des erhöhten Bedürfnisses nach Sicherheit bei den Anlegern auf den höchsten Stand seit sechs Monaten gestiegen war. Mit 1.370 Dollar lag er auf dem Niveau des späten US-Handels. Die Erholung des Ölpreises wurde durch die erneut schwachen China-Daten zunichte gemacht. Nach dem Einbruch um 2 Prozent am Vortag legte der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zunächst zu, kam mit der Veröffentlichung der chinesischen Daten dann aber wieder zurück. Letztlich notierte der Preis mit 98,04 Dollar je Barrel praktisch unverändert. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/ros/flf Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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