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Marktbericht
Weltweite Hilfsprogramme gegen das Coronavirus Weiterhin überbieten sich die Notenbanken und Regierungen weltweit, um die volkswirtschaftlichen Schäden durch das Coronavirus einzudämmen. Kurz vor dem Start in die neue Handelswoche verkündete die amerikanische Notenbank Fed, beinahe unbegrenzt amerikanische Staatsanleihen aufzukaufen. In der Vorwoche vermeldete die Fed bereits, für eine halbe Billion US-Dollar Staatsanleihen und Hypothekenpapiere im Gegenwert von 200 Milliarden US-Dollar zu erwerben. Zusammen mit den beschlossenen Maßnahmen des US-Senats in Höhe von 2 Billionen Dollar haben die USA ein sehr umfassendes Hilfsprogramm geschnürt, um die Auswirkungen durch das Virus möglichst gering zu halten. Die gegenwärtige Staatsverschuldung der USA in Höhe von 23,5 Billionen US-Dollar wird somit weiter steigen und mehr als 100 Prozent des Bruttoinlandsproduktes betragen. Durch den Ankauf der US-Staatsanleihen ist die Rendite der zehnjährigen Treasuries inzwischen auf 0,50 Prozent gefallen. Besonders bemerkenswert ist die Entscheidung der Fed, auch ETFs auf Anleihen im Investment-Grade-Bereich aufzukaufen. Hierbei bedient sie sich eines besonderen Vehikels, da ihr der direkte Erwerb untersagt ist. Corona-Bonds In der Finanzkrise und der europäischen Staatsschuldenkrise 2011 waren Euro-Bonds ein viel diskutiertes Thema. Die bonitätsmäßig schwächeren Länder sollten durch geringere Kreditzinsen von der guten Bonität der soliden Staatsschuldner profitieren. Die Idee der Euro-Bonds wurde letztlich nicht umgesetzt, da einige Staaten die Haushaltsdisziplin der schwächeren Länder als gefährdet ansahen. Nun taucht anstatt Euro-Bonds der Name Corona-Bonds auf. Die Staats- und Regierungschef beraten am Donnerstag unter anderem über die gemeinsame Aufnahme von Schulden in Form von Corona-Bonds. Die besonders betroffenen Länder Frankreich, Italien, Spanien und weitere sechs Länder unterstützen dieses Vorhaben. Auch EU-Kommissionschefin von der Leyen schlägt die Ausgabe der Corona-Bonds vor. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat sich deutlich gegen eine Einführung von Corona-Bonds ausgesprochen. Einige Top-Ökonomen haben in einem Statement die Einführung von Corona-Bonds befürwortet. Inzwischen ist auch der Renditespread zwischen deutschen Anleihen im Vergleich zu italienischen und spanischen Anleihen deutlich geringer geworden: Zehnjährige deutsche Anleihen haben eine negative Rendite von -0,30 Prozent, während italienische Anleihen bei 1,44 Prozent und spanische Anleihen bei 0,70 Prozent liegen. Noch vor kurzem stieg die Rendite der zehnjährigen italienischen Papiere auf über 3 Prozent. Bundes-/Staatsanleihen Der Euro-Bund-Future schloss die letzte Handelswoche mit 170,42 Prozentpunkten ab. Durch die Ankündigung der unbegrenzten Anleihenankäufe durch die Fed profitierte auch der Euro-Bund-Future, der am Montag sein bisheriges Wochenhoch bei 171,54 Prozentpunkten markieren konnte. Seitdem fällt der Euro-Bund-Future unter den marktüblichen Schwankungen kontinuierlich. Sein bisheriges Wochentief markierte er am frühen Mittwochabend bei 169,34 Prozentpunkten. Gegen Donnerstagmittag notiert er bei 169,95 Prozentpunkten. Dies entspricht einer negativen Rendite von – 0,30 Prozent. Die gehandelten Kontrakte im Euro-Bund-Future brechen gegenüber den Vorwochen deutlich ein. In der laufenden Woche wurden bisher nur durchschnittlich 450.000 Kontrakte gehandelt. Marktdaten im Überblick Die aktuellen Marktdaten können Sie ab jetzt diekt auf unserer Website einsehen. Hier gelangen Sie zu der Übersicht. Anlegertrends Nestlé begibt zwei neue Euro-Anleihen Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé begibt zwei neue Unternehmensanleihen. Unter der WKN A28VFG findet sich eine Anleihe mit einem Emissionsvolumen von einer Milliarde Euro und einer Fälligkeit am 01.04.2026. Der Nominalzins beträgt 1,125 Prozent. Die zweite Anleihe (WKN A28VFH) hat ebenfalls ein Emissionsvolumen von einer Milliarde Euro und wird am 01.04.2030 zurückbezahlt. Die Nominalverzinsung beträgt bei dieser Anleihe 1,50 Prozent. Die Zinszahlungen für beide Anleihen finden immer ganzjährig zum 01.04. statt, erstmalig am 01.04.2021. Der Mindestbetrag der handelbaren Einheit entspricht 1.000 Euro in kleinsten handelbaren Einheiten von ebenfalls 1.000 Euro. S&P vergibt für Nestlé ein Long-Term-Rating von AA-. Beide Anleihen sind durch den Emittenten vorzeitig kündbar. Knapp achtjährige Anleihe von Fresenius Der Medizintechnik- und Gesundheitskonzern Fresenius hat im Januar eine Anleihe (WKN A254QN) mit Fälligkeit zum 15.01.2028 herausgegeben. Das Emissionsvolumen beträgt 750 Millionen Euro. Die Nominalverzinsung ist mit 0,75 Prozent festgesetzt. Die Zinszahlungen finden im jährlichen Turnus statt, erstmalig am 15.01.2021. Der Mindestbetrag der handelbaren Einheit entspricht 1.000 Euro in kleinsten handelbaren Einheiten von ebenfalls 1.000 Euro. S&P vergibt für Fresenius ein BBB Rating. Die Anleihe ist durch den Emittenten vorzeitig kündbar. Beim letzten festgestellten Kurs von 92,10 beträgt die Rendite 1,85 Prozent. Norwegen mit einer Anleihe in der Heimatwährung Norwegen hat Mitte Februar eine Anleihe in Norwegischen Kronen mit Fälligkeit zum 19.08.2030 begeben (WKN A28TXS). Das Emissionsvolumen beträgt 20 Milliarden NOK. Die Nominalverzinsung ist mit 1,375 Prozent festgesetzt. Die nächste Zinszahlung ist anteilig für den 19.08.2020 terminiert. Die weiteren Zinszahlungen erfolgen im jährlichen Turnus. Der Mindestbetrag der handelbaren Einheit entspricht 1.000 NOK in kleinsten handelbaren Einheiten von ebenfalls 1.000 NOK. S&P vergibt für Norwegen ein AAA Rating. Börse Stuttgart TV Krypto Update: Bitcoin zwischen Corona und Geldschwemme - eine Analyse Eine neue Ausgabe unseres Krypto Updates mit Markus Miller – dieses Mal in etwas ungewohnter Umgebung, denn: Auch wir bleiben zuhause! Und auch thematisch dreht es sich dieses Mal vor allem um die Auswirkungen der Corona-Krise auf den Bitcoin und den Kryptomarkt. Schließlich haben wir einen wahren „Alles-Crash“ erlebt, wie Markus Miller berichtet… Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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