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(Quelle: Pixabay) In den letzten Wochen ist die Gefahr eines Handelskrieges zwischen den USA auf der einen, und führenden Wirtschaftsnationen und -räumen wie China oder der EU beständig gewachsen. Ersten Ankündigungen angedrohter Strafzölle sind bereits Taten gefolgt. Momentan hat sich der Konflikt ein wenig von Deutschland weg entwickelt, denn im Mittelpunkt stehen nun die USA und mit China die weltgrößte Exportnation. Sollte es hier jedoch zu einer Eskalation kommen, würde dies unweigerlich zu weiteren Handelshemmnissen führen. Es ist noch nicht abzusehen, inwieweit die EU und Deutschland davon betroffen wären, doch Anleger täten gut daran, sich mit den möglicherweise sehr schädlichen Folgen der Maßnahmen vertraut zu machen. Die Börsen haben bereits mit sinkenden Kursen auf die aufziehenden Turbulenzen reagiert, doch wie so oft in Wirtschaftsfrage gilt es auch hier für Investoren, dabei einen kühlen Kopf zu bewahren. Von einer Eskalation wären hierzulande zuerst handels- und exportorientierte Unternehmen durch derartige Aktionen gefährdet. Beim ehemaligen Exportweltmeister Deutschland trifft dies einen großen Kreis von Unternehmen und Konzernen aus Kernindustrien wie dem Automobil- und Maschinenbau, Pharma oder Medizintechnik. Firmen dieser Branchen würden zuerst unter den angedrohten Beschränkungen leiten. Da diese einen beträchtlichen Anteil der marktkapitalisierten Werte an unseren Börsen ausmachen, dürfte bei einem Rückgang von Aufträgen, Absatz und Umsatz mit entsprechenden Abschlägen im DAX oder MDAX zu rechnen sein. Indexfonds wie DAX-ETF dürften entsprechend ins Straucheln geraten. Doch Anleger sollten angesichts dieser Aussichten nicht gleich in Panik verfallen. Da sie heutzutage mit Hilfe von Onlinekonten bei Internetplattformen wie Weiss Finance direkt und in Echtzeit auf ihre Portfolios zugreifen können, ist dessen Umschichtung mit nur wenigen Klicks möglich. Wem also die erwähnten ETF zu heikel werden, der kann mühelos in andere Aktien, Anleihen, Devisen oder Rohstoffe investieren. Allerdings ist längst nicht ausgemacht, dass den Ankündigungen tatsächlich Taten folgen. Insbesondere die oftmals laute Rhetorik des US-Präsidenten führte häufig nicht zu einer entsprechenden Umsetzung durch seine Regierung. Zudem sollten Anleger bedenken, dass die Sanktionen voraussichtlich nur den Handel mit den USA beeinträchtigen. Diese sind bei den Exporten zwar der größte Handelspartner Deutschlands, doch insgesamt machten die Ausfuhren in die Vereinigten Staaten 2017 mit 111 Milliarden Euro nur knapp neun Prozent der gesamten Exporte in Höhe von knapp 1,28 Billionen Euro aus. Hinzu kommt, dass viele deutsche Unternehmen in den USA über Fabriken und sonstige Fertigungsstätten verfügen, die von den Zöllen nicht betroffen wären. Die Autoindustrie mit ihren vielen Produktionsstandorten von VW, Mercedes, BMW und Co. vor Ort ist da nur ein Beispiel unter vielen. Die Gesamtheit der EU-Staaten, allen voran Frankreich, ist in dieser Hinsicht bedeutend wichtiger, doch auch Asien hat bei den Exporten stark aufgeholt. Aus diesem Grund besteht berechtigter Grund zu der Hoffnung, dass Strafzölle die wirtschaftliche Lage der deutschen Unternehmen zwar treffen, aber nicht ins Wanken bringen würden. Zudem wäre Trump gut beraten, an die Hunderttausenden an Jobs zu denken, die deutsche Firmen in den USA geschaffen haben. Am Ende einer Eskalation wären sie genauso in Gefahr, wie die gesamte amerikanische Wirtschaft. Denn natürlich haben die EU und besonders China bereits mit Gegenmaßnahmen gedroht, oder sie, wie im Falle des fernöstlichen Staates, bereits umgesetzt. Diese Zölle könnten für US-Unternehmen weitreichende Folgen haben, habe sie doch einen Wert von über 50 Milliarden US-Dollar. Auch das weiß natürlich Trump, und so ist es noch längst nicht ausgemacht, dass der Konflikt tatsächlich eskaliert. Investoren sollten deshalb nicht in Panik verfallen, die Nachrichtenlage studieren und bei Bedarf nach den zuvor zurechtgelegten Alternativen greifen. | ||
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