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Fed uneinig über Zinserhöhung.
Etwas schwächer als erwartete Konjunkturdaten drückten Mitte der Woche den deutschen Aktienmarkt. Beim Auftragseingang in der deutschen Industrie hatte es im Februar einen Rückgang um 0,9 Prozent gegeben. Experten hatten hingegen im Schnitt mit einem Anstieg um 1,5 Prozent gerechnet. Zudem ließ die für Mittwochabend erwartete Veröffentlichung der FOMC-Minutes (Fed-Sitzungsprotokoll) die Anleger vorsichtig agieren. Das Protokoll der letzten Sitzung des Offenmarktausschusses bestätigte, dass die Sitzungsmitglieder uneins über die Terminierung einer ersten Zinserhöhung sind. Während sich mehrere Mitglieder für einen ersten Zinsschritt im Juni aussprachen, favorisierten einige Mitglieder einen Zeitpunkt später im Jahresverlauf. Ein paar Mitglieder hielten zudem eine Anhebung erst im Jahr 2016 für angemessen. Da die seit dem Treffen veröffentlichten US-Konjunkturdaten überwiegend enttäuschten, spekulieren viele Marktbeobachter auf eine Verschiebung der Zinsanhebung. Gingen zuletzt die meisten Experten davon aus, dass die Sitzung im Juni die Wende bringen würde, verschiebt sich der Konsens derzeit hin zur September-Sitzung. Am Donnerstagnachmittag kletterte der Dax dann wieder und schloss nur einen Hauch unter seinem bisherigen Rekordschlussstand. Käufe der zuletzt eher gemiedenen Automobilaktien wirkten unterstützend. BMW, Daimler, VW und Continental stiegen größtenteils überdurchschnittlich. Bundesanleihen und Euro-Peripherie Bundesanleihen zeigten sich diese Woche weiter fest. Am Donnerstag rentierten sie bei 0,15 Prozent. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future kletterte auf 159,25 Punkte. Die zweijährige Schatzanweisung des Bundes konnte am Mittwoch mit einer Durchschnittsrendite von minus 0,28 Prozent aufgestockt werden. Trotz Negativverzinsung waren die Papiere gefragt – der Staat hätte gut das Doppelte absetzen können. Ausschlaggebend für diese Entwicklung war die Diskussion an den Finanzmärkten, ob Griechenland seine Schuldenprobleme in den Griff bekommt werde oder aus der Euro-Zone ausscheidet. Deutsche Staatsanleihen sind als „sicherer Hafen“ weiter hoch begehrt. Anlegertrends Hybridanleihen liegen weiter im Trend Reger Handel fand auch diese Woche wieder in Hybridanleihen an der Börse Stuttgart statt. Die Handelsumsätze der kürzlich emittierten Anleihe der Volkswagen International Finance (WKN: A1ZYTK) lagen bei nahezu 15 Millionen Euro. Der Bond wird bis zum 20.03.2030 mit 3,5 Prozent p.a. verzinst. Auch sehr beliebt war der im Volumen von 1,3 Milliarden Euro neu eingeführte nachrangige Bond der Bayer AG (WKN: A14J61). Die Anleihe läuft bis zum 02.04.2075. Seitens der Emittentin besteht ab dem 02.10.2022 ein jährliches Kündigungsrecht. Die Zinszahlung ist bis zu diesem Termin fix und liegt bei 2,375 Prozent p.a., danach wird der Kupon variabel und setzt sich wie folgt zusammen: 5 Jahres Euro Swapsatz (EUSA5) + 200,7 Basispunkte bis zum 02.10.2027; danach 5 Jahres Euro Swapsatz (EUSA5) + 225,7 Basispunkte bis zum 02.10.2042; danach 5 Jahres Euro Swapsatz (EUSA5) + 300,7 Basispunkte. Die jährliche Zinsanpassung erfolgt immer zum 02. Oktober. Die kleinste handelbare Einheit beträgt 1.000 Euro nominal. Immer mehr europäische Unternehmen nutzen den Markt für Hybridanleihen. Diese werden zu 50 Prozent dem Eigenkapital angerechnet und verbessern somit die Kapitalausstattung der Unternehmen. Das wiederum sorgt für eine bessere Bonitätsnote der Ratingagenturen und ermöglicht damit günstigere Konditionen für das normale Fremdkapital. Für Anleger sind diese Titel gegenüber normalen Anleihen riskanter. Im Falle einer Insolvenz haftet das Hybridkapital vor gewöhnlichen Anleihen. Deshalb erhalten Anleger auch einen höheren Zins. In der gegenwärtigen Niedrigzinsphase sind diese Titel, insbesondere wenn sie von namhaften und soliden Unternehmen begeben werden, enorm gefragt. Russische Bonds und Staatstitel der Ukraine fester Stark nachgefragt waren diese Woche auch russische Staatstitel, wie zum Beispiel die bis 2028 laufende und in Rubel notierende Staatsanleihe (WKN: A1HFLY). Dank sich leicht erholender Ölpreise konnte der Rubel auf ein neues Jahreshoch klettern und sich gegenüber Dollar und Euro weiter verbessern. Der Euro verbilligte sich am Donnerstag auf 56,12 Rubel. Weniger als 60 Rubel hatte der Euro zum letzten Mal Ende November 2014 gekostet. Der Wechselkurs für einen Dollar sank auf 52,13 Rubel. Anleger nutzten die gestiegenen Kurse für Gewinnmitnahmen. Staatsanleihen der Ukraine zogen aufgrund der sich entspannenden Lage zwischen 3 und 4 Prozent an. Besonders gefragt bei Anlegern war ein in Euro notierende und im Oktober 2015 fällige Bond (WKN: A0GGXG). Stada, Commerzbank, RBI weiter gefragt Die beiden Neuemissionen von Stada (WKN: A14KJP) und der Commerzbank AG (WKN: CZ40KN) sowie die Tieranleihe der Raiffeisen Bank International AG (WKN: A1HBAM) standen auch diese Woche wieder im Fokus der Anleger und verbuchten hohe Umsätze an der Börse Stuttgart. Neueinführungen SAP SE Das multinationale Softwareunternehmen hat eine Anleihe (WKN: A14KJE) mit variablem Zinssatz begeben. Der Floater-Kupon setzt sich aus dem 3 Monats Euribor + 30 Basispunkte zusammen. Der Zinssatz wird immer zum 01. Januar/April/Juli/Oktober angepasst. Die Fälligkeit der Anleihe ist am 01.04.2020. Die Ratingagentur vergibt der Floater-Anleihe die Ratingnote A. Ab der kleinsten handelbaren Einheit 1.000 Euro nom. kann die Anleihe gehandelt werden. Neue Schäffler Anleihen Zwei neue Anleihen im Gesamtvolumen von 600 Millionen Euro hat die Schäffler Finance B.V. begeben. Der fünfjährige Bond (WKN: A1ZZMM) ist mit einem Kupon von 2,5 Prozent ausgestattet. Die Anleihe ist ab dem 15.05.2017 erstmalig durch den Emittenten zu 101,25 Prozent kündbar, ab dem 15.05.2018 zu 100,625 Prozent und ab dem 15.05.2019 zu 100 Prozent. Die zweite Anleihe (WKN: A1ZZMN) wird mit 3,25 Prozent verzinst und läuft bis Mai 2025. Der Emittent kann die Anleihe erstmalig zum 15.05.2020 zu 100,625 Prozent kündigen. Weiter Kündigungstermine sind der 31.12.2021 zu 100,813 und der 31.12.2022 zu 100 Prozent. Neue Airfrance-Anleihe Die Airfrance-KLM S.A. hat eine endlos laufende Anleihe (WKN: A1ZZGX) im Volumen von 400 Millionen Euro emittiert. Ab dem 01.10.2020 ist die Anleihe zu 100 Prozent durch den Emittenten kündbar. Bis dahin beträgt der Kupon 6,25 Prozent. Danach orientiert er sich am 5 Jahres Euro Swapsatz (EUSA5) + 1107,2 Basispunkte. Die Zinsanpassung erfolgt jährlich zum 1. Oktober. Die kleinste handelbare Einheit der drei Anleihen beträgt allerdings 100.000 Euro nominal. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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