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Fed sorgte für Nervosität am Markt.
Nach den Kursverlusten vom Dienstag hat sich der Dax nicht mehr erholt. Der deutsche Leitindex brach am Mittwoch um 3,2 Prozent auf 11.433 Punkte ein und markierte damit ein 7-Wochen-Tief. Es herrschte Ausverkaufsstimmung am Aktienmarkt, ausgelöst durch enttäuschend ausgefallene US-Konjunkturdaten und einen dadurch bedingt gestiegenen Euro, der bei 1,1187 Dollar notierte. Die weltgrößte Volkswirtschaft wuchs im ersten Quartal lediglich um annualisierte 0,2 Prozent. Im Konsens war erwartet worden, dass die US-Wirtschaft im ersten Quartal um ein Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen ist. Ende 2014 hatte der Zuwachs beim BIP noch bei 2,2 Prozent gelegen. Schuld an dem schwachen Jahresauftakt war das ungewöhnlich kalte Winterwetter im Februar, das den Bau und auch den Einzelhandel beeinträchtigte. Zudem machte der US-Wirtschaft der Höhenflug des Dollar zu schaffen, der Exportprodukte verteuert. Nach den schwachen US-Zahlen stand besonders die US-Notenbank Fed im Fokus der Markteilnehmer. Wie allgemein erwartet, beließ sie den Leitzins bei ihrer gestrigen Sitzung unverändert auf dem rekordniedrigen Niveau von 0,00 bis 0,25 Prozent. Die Notenbanker gaben keinen Hinweis darauf, dass eine erste Zinserhöhung in Kürze erfolgen könnte. Marktteilnehmer hatten bislang mit einem ersten Zinsschritt im Juni gerechnet, was zuletzt aber zunehmend unwahrscheinlich erschien. Laut der Fed hat sich das Wirtschaftswachstum zwar in den Wintermonaten abgeschwächt, was aber jedoch teilweise auf temporäre Faktoren zurückzuführen sei. Kurssturz bei Bundesanleihen Deutsche Staatsanleihen sind am Mittwoch und Donnerstag deutlich unter Druck geraten. Die Rendite der zehnjährigen Bunds ist auf 0,35 Prozent gestiegen, den höchsten Stand seit sechs Wochen. Noch vor eineinhalb Wochen war die Rendite auf ein historisches Tief bei 0,05 Prozent gefallen. Auslöser für den enormen Kursrutsch dürften Wetten von US-Fonds gegen deutsche Staatsanleihen gewesen sein. Nach Bill Gross hat nun der in den USA sehr bekannte Chef der Anlagefirma Doubleline Capital, Jeffrey Gundlach, Investoren zu Short-Positionen in Bundesanleihen angeheizt. Griechische Anleihen zeigten sich diese Woche von den Verlusten der Vorwoche erholt, nachdem die Nachrichten bei den Investoren Hoffnung auf eine Einigung zwischen Griechenland und seinen Geldgebern schürten. Anlegertrends Aufstockung DIC Asset-Anleihe Auf reges Interesse bei den Anlegern stieß die Aufstockung im Volumen von 50 Millionen Euro der im September 2014 begebenen Anleihe der DIC Asset AG, einem Immobilienunternehmen mit ausschließlichem Anlagefokus auf Gewerbeimmobilien. Derzeit wird die Aufstockung noch in einer extra WKN A14J69 gehandelt und ab dem 06.06.2015 in die bestehende WKN A12T64 übergehen. Die Anleihe wird mit 4,625 Prozent verzinst und ist am 08.09.2019 fällig. Die Mindeststückelung beträgt 1.000 Euro nominal. Am Donnerstag notierte der Bond bei 104,25 Prozent. Die Nettoerlöse aus der Aufstockung beabsichtigt die DIC Asset AG für die weitere Refinanzierung bestehender Bankverbindlichkeiten auf Portfolio- und Immobilienebene sowie für allgemeine Unternehmenszwecke zu verwenden. Bilfinger: Kurssturz nach Gewinnwarnung Eine erneute Gewinnwarnung des Dienstleistungs- und Baukonzerns Bilfinger sorgte letzte Woche für Panik bei Anteilseignern. Neben dem Aktienkurs brach auch der Kurs der bis Dezember 2019 laufenden Anleihe von 107,43 auf zeitweise 101,57 Prozent ein. Diese Woche zeigten sich Anleger aber wieder sehr interessiert an dem mit einem Kupon von 2,375 Prozent ausgestatteten Bond (WKN: A1R0TU). Das Rating von Standard & Poors lautet „BBB“ und die kleinste handelbare Einheit liegt bei 1.000 Euro nominal. Die schlechten Nachrichten resultieren aus der negativen Entwicklung des Öl- und Gasgeschäfts in den USA sowie einer sinkenden Nachfrage in der Kraftwerksparte, weshalb der Konzern nun mit erheblichen Rückgängen beim operativen Gewinn (bereinigtes Ebita) gegenüber dem Vorjahreswert von 270 Millionen Euro rechnet. Ab Juni wird der Norweger Per H. Utnegaard den Vorstandssitz von Herbert Bodner übernehmen, der das Unternehmen aus der Krise führen soll. Das Management kündigte zunächst Maßnahmen zum Kostensparen an, unter anderem einen weiteren Kapazitätsabbau in den Geschäftsfeldern Industrie und Energie. Zudem soll das Energiegeschäft grundlegend neu ausgerichtet werden und auch für die Verwaltung sind Effizienzsteigerungen vorgesehen. Tieranleihe der Deutsche Postbank Funding Trust im Fokus der Anleger Enorm umsatzstark zeigte sich diese Woche auch die nachrangige Anleihe der Deutschen Postbank Funding Trust (WKN: A0DHUM). Hohe Umsätze zeigten sich sowohl auf der Käufer-, als auch auf der Verkäuferseite. Die Anleihe im Volumen von 500 Millionen Euro wurde am 23.12.2004 emittiert und hat eine unbestimmte Laufzeit. Es besteht eine jährliche Kündigungsoption des Emittenten zum 23. Dezember zu 100 Prozent. Die Anleihe wird mit 3,75 Prozent p.a. verzinst. Die Ratingagentur Standard&Poor’s vergab die Note BBB. Neueinführungen ZF North America Capital Inc. Zwei Anleihen mit einer Mindeststückelung von 100.000 Euro nominal hat die ZF North America Capital Inc. emittiert. Die WKN A14J7F hat einen Kupon von 2,25 Prozent p.a. und wird am 26.04.2019 fällig. Die Anleihe kann vom Emittenten vorzeitig auf Basis des Barwertes plus einer Prämie von 0,40 Prozent gekündigt werden. (Make whole 0,40 Prozent) Die Zweite Anleihe WKN A14J7G wird mit 2,75 Prozent verzinst und am 27.04.2023 fällig. Auch bei dieser ist ein make whole call plus 0,45 Prozent seitens des Emittenten möglich. Nach eigenen Angaben ist ZF ein weltweit führender Technologiekonzern in der Antriebs- und Fahrwerktechnik. Die Geschäftsfelder sind unter anderem die Pkw-Antriebstechnik, Pkw-Fahrwerktechnik, Nutzfahrzeugtechnik und Industrietechnik. Die Hauptverwaltung des Konzerns ist in Friedrichshafen. Das Unternehmen ist mit 113 Produktionsgesellschaften in 26 Ländern präsent. Es werden ca. 71.402 Mitarbeiter beschäftigt und der Umsatz belief sich 2014 auf 18,415 Mrd. Euro. Auf der Rangliste der Automobilzulieferer ist ZF unter den zehn größten Unternehmen weltweit. Nordrhein-Westfalen Das an Belgien und Niederlande grenzende Bundesland hat eine neue Anleihe begeben (WKN: NRW0GS). Emittiert wurden 1,25 Mrd. Euro nominal und kann ab der kleinsten handelbaren Einheit von 1.000 Euro nom gehandelt werden. Am 17.04.2023 wird die Anleihe fällig. Bis dahin wird das Wertpapier mit 0,20 Prozent per anno verzinst. Das Bundesland mit der Landeshauptstadt Düsseldorf hat ca. 17,6 Mio. Einwohner und ist 34.110 km² groß. Börse Stuttgart TV Rentenmarkt: Droht uns eine Anleihenblase? Der Begriff von der „Blase“ macht mittlerweile wieder immer häufiger die Runde. Immer mehr Experten warnen mittlerweile vor einer Überhitzung am Rentenmarkt. Muss man sich mittlerweile Sorgen machen oder wird es Mario Draghi schon richten? Dietmar Zantke, Zantke Asset Management, bei Börse Stuttgart TV. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...tv/?video=11690 Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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