Der DAX rutschte heute auf den tiefsten Stand seit vier Monaten. Wachsende Sorgen über neue Belastungen für Finanzinstitute und eine länger anhaltende Konjunkturkrise verunsichern die Börsianer erneut sehr. Da gestern viele Derivateanleger auf nachgebende Notierungen spekuliert hatten, kam es schon am Morgen vereinzelt zu Gewinnmitnahmen bei Put-Optionsscheinen. Jetzt kommt es darauf an, ob die Tiefstkurse aus dem Oktober des vergangenen Jahres unterschritten werden. In diesem Fall würden aus charttechnischer Sicht weitere herbe Verluste drohen. Am Freitag, dem 24.10.2008 hatte der deutsche Leitindex im Tief bei 4.014,6 Punkten gelegen. Am heutigen Nachmittag pendelte der DAX mit einem Abschlag von mehr als vier Prozent im Bereich von 4.030 Zählern. Eine Reihe von Marktteilnehmern spekuliert jedoch darauf, dass sich nun ein Boden ausbilden könnte. Offensichtlich halten sie die Reaktionen an den Märkten weltweit für überzogen. Somit waren heute vor allem Call-Optionsscheine und Long-Zertifikate gesucht.

Banken- und Finanzwerte gerieten besonders heftig unter Druck. Hierbei ist die Angst vor einer Verstaatlichung großer US-Banken massiv spürbar. Die Commerzbank-Aktie fiel bis zum Nachmittag um 8,55 Prozent auf 2,83 Euro. Die Deutsche Bank notierte bei 18,50 Euro mit 8,8 Prozent im Minus. An der Wall Street hatten gestern die Aktien von Citigroup und Bank of America jeweils um 14 Prozent nachgegeben. Die Mehrheit der Derivateanleger kauft auf dem erniedrigten Niveau allerdings Call-Optionsscheine und Knock-out-Calls.

Unterdessen stiegen die Edelmetallpreise weiter. Eine Feinunze Gold notierte am Nachmittag bei 997,10 US-Dollar. Es wird nun spannend, ob er die magische Marke von 1.000 US-Dollar knacken kann. Die Spekulationen an der EUWAX sind daraufhin heute uneinheitlich.

Quelle: boerse-stuttgart AG