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FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem jüngsten Abverkauf hat der deutsche Aktienmarkt am Freitag gut behauptet geschlossen. Größere Bedeutung kam den Aufschlägen jedoch nicht zu, dabei dürfte es sich hauptsächlich um eine technische Gegenbewegung gehandelt haben. "Die Rezessionssorgen haben den Markt voll im Griff", so ein Marktteilnehmer. Mit der in Kürze beginnenden Berichtssaison zum zweiten Quartal könnten negative Gewinnrevisionen zunehmen und Aktien trotz ihrer nunmehr niedrigeren Bewertungen belasten, warnte Dirk Steffen, Anlagestratege der Deutschen Bank. Der DAX verbesserte sich um 0,2 Prozent auf 12.813 Punkte.
Ein im Juni erneut deutlicher als erwartet zugenommener Preisdruck in Europa belastete nicht. Der Grund dürfte darin liegen, dass die zunehmenden Rezessionsrisiken dafür sprechen, dass die Zentralbanken gezwungen sein könnten, schon bald einen moderateren geldpolitischen Kurs einzuschlagen. Die Verbraucherpreise in der Eurozone stiegen im Juni um 0,8 Prozent gegenüber dem Vormonat, erwartet wurde ein Plus von 0,6 Prozent. Mögliches Umlageverfahren für Gas-Preise Versorger zogen gegen den Trend stark an. Im Handel wurde auf einen Reuters-Bericht verwiesen. Danach könnten die gestiegenen Gas-Preise in einem neuen Verfahren über eine Umlage auf alle Verbraucher gleichmäßig verteilt werden. Ein entsprechender Gesetzesentwurf sehe die Möglichkeit einer Umlage auf alle Kunden vor, wie aus einem Reuters vorliegenden Papier hervorgeht. Damit könnten die Mehrkosten für den Kauf des von Russland nicht gelieferten Gases gerechter und transparenter verteilt werden. Eon gewannen 2,4 Prozent, RWE 5,2 Prozent und Uniper stiegen um 10,3 Prozent. Konjunktursensible Titel wurden gemieden. Ein schwacher Ausblick von Micron drückte auf die Chipwerte. Für Infineon ging es um 3,5 Prozent nach unten. Airbus gewannen hingegen 3,0 Prozent, stützend wirkte hier der Erhalt von Aufträgen für insgesamt 292 Flugzeuge aus der A320-Familie aus China. Siemens nimmt Abschreibung bei Siemens Energy vor Vergleichsweise gelassen wurde die Abschreibung von 2,8 Milliarden Euro auf die Tochter Siemens Energy (+1,7%) durch Siemens (-1,1%) gesehen. Das sei zunächst eine rein buchhalterische Geschichte, die nicht liquiditätswirksam sei, hieß es. Den Jefferies-Analysten zufolge hat das Siemens-Management in den vergangenen Monaten betont, dass die Energy-Beteiligung nicht unter Buchwert verkauft werde. Die nun vermeldete Abschreibung dürfte den Weg bereiten für einen "aggressiveren" Verkauf. Jefferies vermutete jedoch, dass Siemens zunächst die Kapitalerhöhung von Energy abwarten wird, mit der diese die vollständige Übernahme von Siemens Gamesa finanzieren will. Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com DJG/mpt/ros (END) Dow Jones Newswires July 01, 2022 11:48 ET (15:48 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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