Alt 12.12.14, 11:21
Standard Marktkommentar von Andreas Paciorek - Freitag, 12.12.2014 - Update
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DAX hat Mühe / WTI-Öl unter 60 US-Dollar, Chinesische Industrieproduktion enttäuscht, EU-Industrieproduktion und US-Verbraucherstimmung im Fokus.

Nachdem gestern der DAX dank überraschend starker Einzelhandelsumsätze im Plus schließen konnte, gerät dieser heute Morgen wieder unter Druck. Gestern fand an den US-Märkten nach einer Rallye auf die positiven Konjunkturdaten ein scharfer Abverkauf eines Teils der Gewinne statt, die den Dow Jones und S&P 500 dennoch jeweils rund 0,4 Prozent im Plus schließen ließen. Die Vorgaben aus Asien wiederum fallen gemischt aus. Der Nikkei 225 konnte auch dank einer Abschwächung des JPY knapp 0,7 Prozent zulegen.

Einen Hinweis über den weiteren Verlauf im DAX könnte die Charttechnik liefern. Dabei haben sich im jüngsten Kursverlauf einige wichtige Kursniveaus herauskristallisiert. Auf der Oberseite ist das die 9.909-Punkte-Marke. Sollte der DAX über diese ausbrechen können, dann könnte eine ausgedehntere Erholung folgen. Auf der Unterseite stieß der DAX heute Vormittag um 9.700 auf Unterstützung. Das Chartbild eintrübend wirken der sukzessive Bruch von bullischen Fib-Fächerlinien sowie der Fall unter die untere Broadening Top Linie. Ein Abprall nach unten könnte zu einem Test der 9.684-Punkte-Marke führen.

Die Nachfrage der Banken nach der EZB-Finanzspritze TLTRO (zielgerichtete langfristige Refinanzierungsgeschäfte), mit dem die Kreditvergabe der europäischen Kreditinstitute angeregt werden soll, fiel in der zweiten Auktion gestern mit rund 130 Milliarden Euro „innerhalb der Schätzungen der EZB aus“, wie EZB-Direktoriumsmitglied Benoit Coeure erklärte. Nach zwei Runden haben Banken lediglich 212 Milliarden Euro dieser Liquidität in Anspruch genommen, während die EZB zu Beginn sogar ein mögliches Volumen von 400 Milliarden angenommen hatte. Der Druck auf die EZB ein Staatsanleihekaufprogramm zu beschließen, um die Bilanz, wie gewünscht, um eine Billionen Euro aufzublähen, bleibt damit aufrechterhalten.

In der Nacht wurden aus der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt China ein Anstieg der Industrieproduktion auf Jahressicht um lediglich 7,2 Prozent vermeldet, was noch unter den Prognosen von 7,5 Prozent lag, während die Einzelhandelsumsätze im November auf Jahressicht um 11,7 Prozent zulegen konnten und damit die Prognosen leicht übertreffen konnten (11,5 Prozent***). Der schwächelnde Industrieausstoß dürfte die chinesische Regierung dennoch alarmieren und potenzielle Stimuli-Maßnahmen in Erwägung ziehen lassen.

Die überraschend starken vorläufigen US-Einzelhandelsumsatzzahlen im November schürten gestern Hoffnungen, dass eine starke US-Wirtschaft die globale Konjunktur stützen könnte, allerdings nährten die starken Wirtschaftsdaten, zusammen mit einem leichten Rückgang der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestern, die Spekulationen, dass die US-Notenbank auf ihrer Sitzung nächste Woche wieder restriktivere Töne anschlagen könnte und ein potenzieller Zinswendezeitpunkt in den USA näher rückt.

Zu einer gestiegenen Nervosität an den Märkten führt auch der fortgesetzte Ölpreisverfall. Zwar wird den niedrigeren Rohölkursen eine auf den Konsum stimulierende Wirkung zugeschrieben, andererseits deutet die Senkung der Prognosen der globalen Nachfrage nach Rohöl auch eine abflauende, globale Konjunkturdynamik an. Der Preis der Referenzsorte WTI fiel zuletzt auf unter 59 US-Dollar, dem niedrigsten Kurs seit 2009.

Im Fokus standen heute Vormittag auch Daten zur Industrieproduktion für den Euroraum. Statt eines prognostizierten Anstiegs der Industrieproduktion im Oktober um 0,2 Prozent*** auf Monatssicht, fiel das Wachstum des Industrieausstoßes mit 0,1 Prozent noch schwächer aus. Die schwache Entwicklung der Eurozonen-Industrieproduktion im Oktober dürfte den Druck auf die EZB, stärker tätig zu werden, aufrechterhalten.

In den USA folgen am Nachmittag Zahlen zur Entwicklung der Erzeugerpreise im November, die einen Rückgang um 0,1 Prozent*** im Vergleich zum Oktober zeigen könnten. Einen besonderen Fokus dürften die Marktteilnehmer etwas später dann auf die Uni Michigan-Verbraucherstimmung legen. Hier rechnen Volkswirte noch mit einer Steigerung der Konsumentenstimmung auf 89,5 Zähler***.

Die Futures auf die US-Leitindizes Dow Jones und S&P 500 werden aktuell mit Abschlägen von jeweils knapp 0,7 Prozent auf den gestrigen Schlusskurs gehandelt, was auf eine schwache Eröffnung hindeutet.


* Gegenüber dem Vortagesschlusskurs
** Gegenüber der Vorperiode
*** Bei Prognosen handelt es sich um Zahlen, die vom Nachrichtenprovider Dow Jones International Ltd. zur Verfügung gestellt werden



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