Alt 16.12.14, 12:53
Standard Marktkommentar von Andreas Paciorek - Dienstag, 16.12.2014 - Update
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DAX stabilisiert sich über 9.300 / Russische Zentralbank erhöht Leitzins von 10,5% auf 17%, Deutscher und Eurozonen-Einkaufsmanagerindex positiv, ZEW-Konjunkturerwartungen auf höchstem Stand seit Mai 2014.

Wer sich bereits auf geruhsame Vorweihnachtsfeiertage an den Börsen eingestellt hat nach den starken Verlusten der Vorwoche, der dürfte gestern aufgerüttelt worden sein. So setzten sich die Gewinnmitnahmen, die allmählich schon einem Abverkauf ähnelten, auch gestern fort und schickten den DAX in Richtung 9.300-Punkte-Marke. Heute Vormittag versucht der deutsche Leitindex wiederum eine Stabilisierung nach gemischt ausgefallenen Einkaufsmanagerindizes aus China und Europa.

So dürften enttäuschende Einkaufsmanagerindizes des verarbeitenden Gewerbes aus China und Frankreich den Druck auf die chinesische und europäische Zentralbank erhöhen, zusätzliche Stimuli zu beschließen. Im Gegensatz zu vorangegangenen Stimuli-Spekulationen, scheinen zuletzt einige Marktteilnehmer zu befürchten, dass diese nicht ausreichen werden, um die Konjunktur tatsächlich zu beflügeln.

Der fortgesetzte Ölpreisverfall und die Anpassung der Nachfrage-Prognose nach dem Schmierstoff der Weltwirtschaft schlägt dabei in diese Richtung. Die niedrigen Ölpreise dürften zwar auch eine konjunkturstimulierende Wirkung haben, insbesondere Emerging Markets, die stärker von Rohstoffexporten abhängen, könnten allerdings stärker unter die Räder kommen.

Der vorläufige HSBC-Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes für China im Dezember fiel mit 49,5 Zählern zum ersten Mal seit 7 Monaten wieder unter 50 Punkte, der Schwelle zwischen Kontraktion und Expansion. Damit erhöht sich allerdings auch die Chance auf stimulierende Maßnahmen durch die chinesische Zentralbank.

Entsprechende Einkaufsmanagerindizes aus Europa fielen gemischt aus. Während Frankreich wieder einmal enttäuschte und mit einem Indexwert der Fertigung von 47,9 Zählern die Prognosen bei 48,6*** verfehlte, zeigt sich Deutschland mit einem Indexwert von 51,2 Zählern gegenüber erwarteten 50,4*** relativ robust. Auch der vorläufige Einkaufsmanagerindex der Fertigung der gesamten Eurozone fiel mit 50,8 etwas besser aus als erwartet (50,5)***. Damit zeigt sich, dass die europäische Wirtschaft zum Jahresende ein wenig Schwung aufnimmt, dennoch aber Dynamik fehlt.

Der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen (Dezember) überraschte mit einem starken Anstieg auf 34,9 Zähler gegenüber erwarteten 20*** und zeichnet damit eine zunehmend optimistische Einschätzung der Investoren.

Sehr volatil zeigte sich heute auch das EUR/USD-Währungspaar, das nach dem ZEW-Index kurz bis auf rund 1,2526 USD stieg um aktuell wieder auf 1,25 USD zurückzufallen. USD-Währungspaare stehen insbesondere zum morgigen Ende der zweitägigen Offenmarktausschuss-Sitzung im Fokus der Anleger. Angesichts der robusten Konjunktur – und Arbeitsmarktentwicklung in den USA spekulieren Marktteilnehmer darüber, ob die US-Notenbank Fed die Formulierung „ein beträchtlicher Zeitraum“ bei der Beschreibung eines potenziellen Zinswendezeitpunktes in den USA beibehalten werden oder fallen lassen. Angesichts der jüngsten Turbulenzen an den Märkten könnten die US-Notenbanker allerdings auch davor zurückschrecken einen restriktiveren Ton einzuschlagen.

Aus charttechnischer Sicht stieß der DAX heute genau am 50%-Retracement zwischen dem Jahrestief und Allzeithoch bei knapp 9.222 Punkten auf Unterstützung, die den DAX wieder über die charttechnische Marke von 9.325 Punkten hob. Können die Bullen dieses Niveau verteidigen, dann lassen sich potenzielle Widerstände bei 9.428-, darüber an der 9.506-Zähler-Marke identifizieren. Bei einem Rückfall gilt es erneute die 9.222 Zähler zu beobachten, dessen Bruch den Bären die 9.142 Zähler erschließen könnte.

Um dem rasanten Rubel-Absturz im Schatten des rasanten Kursverfalls bei Rohöl Einhalt zu gebieten, erhöhte die russische Zentralbank gestern Nacht die Leitzinsen um drastische 6,5 Prozentpunkte von zuvor 10,5 auf nun 17 Prozent. Die gewünschte Wirkung in Form zeigte sich allerdings nur kurz. Die Gewinne im Rubel wurden am Vormittag wieder vollständig aufgezehrt und Panikverkäufe drückten den USD/RUB-Wechselkurs auf ein neues Hoch bei über 66 RUB.

Die Verluste im Russischen Rubel gingen einher mit neuen Tiefs in Rohöl. So fiel heute Vormittag der Preis der Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) zum ersten Mal seit Mai 2009 unter die 55-USD-Marke, der Preis für Brent das erste Mal seit Juli 2009 unter 60 US-Dollar je Barrel.

Die Futures auf die US-Leitindizes Dow Jones und S&P 500 werden aktuell mit leichten Aufschlägen gegenüber den gestrigen Schlusskursen gehandelt.


* Gegenüber dem Vortagesschlusskurs
** Gegenüber der Vorperiode
*** Bei Prognosen handelt es sich um Zahlen, die vom Nachrichtenprovider Dow Jones International Ltd. zur Verfügung gestellt werden



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