Alt 18.12.14, 12:50
Standard Marktkommentar von Andreas Paciorek - Donnerstag, 18.12.2014 - Update
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DAX wieder bei 9.700 / Fed will „geduldig“ sein mit Zinserhöhung, Ifo-Geschäftsklima besser als erwartet, Putin äußert sich zur Wirtschaftslage.

Positive Vorgaben aus den USA und Asien nach der zweitägigen Sitzung des US-Offenmarktausschusses hoben den DAX heute Vormittag über die 9.700-Punkte-Marke. Während angesichts der guten Wirtschafts- und Arbeitsmarktdaten in den USA viele Marktteilnehmer restriktivere Töne erwartet hatten, versuchte die Fed zu beruhigen. Demnach will die US-Notenbank „geduldig“ sein bei der Normalisierung der Geldpolitik. Vor der Presse erklärte Fed-Präsidentin Janet Yellen zudem, dass auf den nächsten beiden Sitzungen (Januar und März) wohl nicht damit zu rechnen sei. Gleichzeitig bestärkte die Fed allerdings das Bild einer positiven Wirtschaftsentwicklung in den USA. Positiv dürfte auch aufgenommen worden sein, dass die Fed dem niedrigen Rohölpreis einen positiven Netto-Effekt zuschreibt.

Die Marktteilnehmer reagierten erleichtert und hoben den Dow Jones gestern 2 Prozent* und den S&P 500 1,7 Prozent* ins Plus. Auch in Asien freute man sich über die zunächst fortgesetzt niedrigen Zinsen. So konnte der japanische Nikkei 225 knapp 2,3 Prozent* zulegen.

Aus charttechnischer Sicht konnte der DAX mit der Rückeroberung der 9.700-Punkte-Marke auch aus seinem bärischen Fib-Fächer vom Allzeithoch ausbrechen und lässt auch den 200-Tage-Durchschnitt bei 9.530 Punkten wieder hinter sich. Damit eröffnet sich kurzfristig weiteres Erholungspotenzial bis zur 9.800-Punkte-Marke. Bei Rücksetzern bildet die Rückkehrlinie vom 08. Dezember eine potenzielle Unterstützung. Sollte der Kurs wieder unter 9.428 Marke fallen, würde sich das Chartbild wieder stärker eintrüben.

Zusätzlich stützend wirkte der besser als erwartet ausgefallene Ifo-Geschäftsklima-Index. Im Dezember stieg das Sentiment auf 105,5 Zähler nach zuvor 104,7 Zählern. Der Index der Konjunkturerwartungen für die nächsten 6 Monate überraschte mit 101,1 Zählern gegenüber erwarteten 100,5*** nach revidiert 99,8 im Vormonat. Für die deutsche Industrie scheinen die niedrigen Rohölpreise in Form gesunkener Kosten für die Unternehmen und mehr Geld in den Taschen der der Verbraucher positive Effekte zu entfalten.

Allerdings verbleiben belastende Faktoren im Markt. So scheiterte die erste Runde der Präsidentenwahl in Griechenland und rückt damit das Risiko von Neuwahlen in dem Krisenland wieder in den Fokus. Auch blicken die Marktteilnehmer weiter verunsichert nach Russland, wo der russische Präsident Putin sich heute in einer Pressekonferenz zur Wirtschaftslage äußert. Darin bereitete er sein Land auf eine längere Wirtschaftskrise vor, die seiner Meinung nach bis zu zwei Jahre andauern könnte. Bei einem weiter fallenden Rohölpreis erwartet er auch einen weiteren Verfall des Russischen Rubel. Gleichzeitig lobte Putin die jüngsten Schritte der Notenbank und erklärte, dass Russland über ein solides Polster an Währungsreserven verfüge. Beängstigend stimmte Putin’s Aussage, dass die Nato-osterweiterung einem neuen Kalten Krieg gleiche. Bezüglich der Krise in der Ukraine hofft er allerdings auf eine rasche politische Lösung.

In der Schweiz erklärte die Schweizer Nationalbank, dass sie ab Januar einen Negativzins auf große Guthaben einführen wird. Ab einem Freibetrag von 10 Millionen Schweizer Franken soll ein Zinssatz von 0,25 Prozent fällig werden. Damit will die SNB CHF-Anlagen unattraktiver machen und so auch den Aufwertungsdruck auf die Währung reduzieren.

Der gestrige Fed-Entscheid führte auch an den Devisenmärkten zu großen Bewegungen. Während man sich an den Aktienmärkten darüber freute, dass im ersten Quartal vermutlich keine Zinserhöhung in den USA kommt, scheint man an den Devisenmärkten etwas weiter in die Zukunft zu blicken und eine nahende Divergenz der europäischen und US-amerikanischen Geldpolitik zu antizipieren. Sowohl gegen den JPY, als auch gegen den EUR, legte der US-Dollar wieder kräftig zu. Dabei könnte der EUR die Möglichkeit auf eine stärkere Erholungsbewegung gegen den USD verspielt haben und wieder zu einem Test des Jahrestiefs bei knapp 1,2245 USD ansetzen.

Am Nachmittag richtet sich der Fokus auf Arbeitsmarktdaten und dem Philly-Fed-Index sowie den Frühindikatoren aus den USA.

Die Futures auf die US-Leitindizes Dow Jones und S&P 500 werden aktuell mit Aufschlägen gegenüber den gestrigen Schlusskursen von knapp 1 Prozent gehandelt, was auf eine freundliche Eröffnung hindeutet.


* Gegenüber dem Vortagesschlusskurs
** Gegenüber der Vorperiode
*** Bei Prognosen handelt es sich um Zahlen, die vom Nachrichtenprovider Dow Jones International Ltd. zur Verfügung gestellt werden



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