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Die internationalen Aktienmärkte sind in dieser Woche massiv unter Abgabedruck geraten. Zwar hatten viele Analysten bereits längere Zeit auf eine mögliche Korrektur nach der Rekordfahrt hingewiesen, dennoch war selbst für diese Analysten die Stärke des Kursrutsches überraschend.
Ausschlaggebend waren mehrere Schwellenländer (Emerging Markets), deren Währungen massiv unter Druck gerieten. Warum die Währungen unter Druck gerieten, hatte mehrere Gründe. Zum einen gab und gibt es in der Türkei und der Ukraine politische Probleme, aber auch wirtschaftliche Probleme wie in Argentinien, Indien oder Brasilien haben den Druck auf diese Länder jüngst verstärkt. Das ist aber nicht die gesamte Wahrheit. Denn ein wichtiger Grund für die Schwierigkeiten der Schwellenländer sind die Industrienationen. Die geldpolitischen Lockerungen der EZB, aber vor allem der US-Fed, haben viele Anleger weltweit dazu verleitet, in den Emerging Markets nach attraktiven Anleihen und Anlagemöglichkeiten zu suchen. Da nun die US-Notenbank erneut auf ihrer letzten Sitzung unter Führung von Ben Bernanke eine weitere Drosselung der Anleihekäufe um 10 Milliarden US-Dollar monatlich auf nunmehr 65 Mrd. angekündigt hat, fließt vermehrt Geld wieder aus diesen Ländern ab und zurück in die Ursprungsländer. Notenbanken mit Interventionen Die Schwellenländer haben versucht ihre Probleme, die durch eine schwächelnde Währung entstehen, allen voran der importierten Inflation, selbst zu lösen. Erste Notenbanken hoben bereits die Leitzinsen an. Vor allem die türkische Notenbank erhöhte die Zinsen nach dem Motto „Nicht kleckern, sondern klotzen“. Der sogenannte Leitzinssatz wurde in einem Schritt von 4,5 auf 10 Prozent erhöht. Auch die südafrikanische Notenbank erhöhte die Zinsen, allerdings mit einer Erhöhung um 0,50 auf 5,50 Prozent nicht so drastisch wie die Türkei. Allerdings verpufften die Leitzinserhöhungen relativ schnell und die Währungen gerieten erneut unter Druck, was letztlich auch mehr und mehr die Börsen der Industrieländer belastete. Viele Marktteilnehmer befürchten nun, dass die Instabilität der Schwellenländer ernsthafte Auswirkungen auf die Weltkonjunktur haben könnte und damit die Rekordfahrt an den Börsen ein jähes Ende nehmen könnte. Sicherer Hafen Bundesanleihen Auch in der aktuellen Korrektur ist es nicht Gold, das in erster Linie von den Turbulenzen am Aktienmarkt profitieren kann, sondern Bundesanleihen. Der Bund-Future, der zu Beginn des Jahres noch mit der Marke von 138 kämpfte, konnte zwischenzeitlich sogar die 143er Marke wieder hinter sich lassen. Die Renditen sanken entsprechend auf 1,68 Prozent. Deutsche Bundesanleihen gelten vielen Anlegern nach wie vor als sicherer Hafen. Anlegertrends Schwellenländerbonds im Fokus Die Turbulenzen in den Schwellenländern gingen auch nicht spurlos an den Anleihen vorüber. Die Risikoaufschläge zogen deutlich an. Die Renditen sind teilweise um bis zu vier Prozent gestiegen. Vor allem bei Anleihen in türkischer Lira sieht der Leiter des Fonds- und Anleihenhandels in Stuttgart, Michael Görgens, allerdings, dass die Anleger nicht alle Anleihen abstoßen, sondern gezielt bei Emittenten mit guter und sehr guter Bonität, wie beispielsweise der KfW oder der Europäischen Investitionsbank, zugreifen. Vielen Anlegern erscheint das aktuelle Renditeniveau einen guten Ausgleich für die starken Währungsschwankungen zu bieten. Im Falle einer Aufwertung der Währung könnten Anleger sogar zusätzliche Währungsgewinne verbuchen. Kurzfristanleihen (T-Bills) von Griechenland und Portugal Im Stuttgarter Anleihenhandel wurden kürzlich sogenannte T-Bills aus Griechenland und Portugal eingeführt. Interessant ist dabei die besonders kurze Laufzeit dieser Anleihen, zum Beispiel Juli 2014 bei Griechenland (A1ZB9A) und März 2015 bei Portugal (A1ZB58). Bei den Anleihen handelt es sich um Zero-Bonds, d.h. während der Laufzeit erfolgt keine Zinszahlung, sondern die Anleihen werden zu einem Preis unter 100 Prozent angeboten und dann bei Fälligkeit zu 100 Prozent zurückgezahlt. Aus dieser Differenz zu Anschaffungs- und Rückzahlungspreis ergibt sich die Rendite. Je nach Laufzeit und Emittent sind Renditen von bis zu 1,2 Prozent möglich. In Verbindung mit den kurzen Laufzeiten könnten sich für einige Anleger interessante Chance/Risiko-Verhältnisse ergeben. bondm-News Peine GmbH Am 28.01.2014 informierte das Wilhelmshavener Unternehmen per Pressemitteilung, dass sich die chinesische Shandong Ruyi Technology Group mit 51 Prozent an Peine beteiligt hat. Das Unternehmen werde unverändert vom bisherigen geschäfts-führenden Gesellschafter Herrn Leuze geleitet. Der neue Gesellschafter stellt im Zuge der Beteiligung weitere Finanzmittel zur Ablösung von Verbind-lichkeiten und Finanzierung des zukünftigen Wachs-tums bereit, so die Meldung weiter. Außerdem wurden im Rahmen der Transaktion laut der Mitteilung Kooperationen hinsichtlich der Textil-beschaffung, -produktion sowie der Markter-schließung in Europa und Asien beschlossen. 1972 gegründet, erzielte Shandong Ruyi mit über 40.000 Mitarbeitern der Pressemitteilung zufolge 2013 einen Jahresumsatz von 5 Mrd. Euro. Hier geht’s zur Anleihe WKN A1TNFX 3W Power S.A. Laut Pressemitteilung vom 27.01.2014 veräußert AEG Power Solutions, Tochter der 3W Power S.A., ihr Geschäft mit Power Control Modulen. Im Rahmen einer Vereinbarung habe Advanced Energy Industries die Thyro-Family Produktlinie für 22 Mio. Euro in Barmitteln zuzüglich einer einjährigen Earn-out Komponente von bis zu 1 Mio. Euro erworben. Die Produktion der Module verbleibt der Meldung zufolge aber bei AEG Power Solutions, weshalb zeitgleich ein langfristiger Fertigungsvertrag zur Produktion der Module für Advanced Energy Industries geschlossen wurde. AEG Power Solutions wolle sich auf das Geschäft mit Power Control Systemen fokussieren und damit zählen Module nicht mehr zum Kernbereich des Konzerns, so die Mitteilung weiter. Hier geht’s zur Anleihe A1A29T Börse Stuttgart TV SCHWELLENLÄNDER UNTER DRUCK: KOMMT DIE GROSSE KONSOLIDIERUNG? Ist die Schwellenländer-Story zu Ende erzählt? Für eine solche Mutmaßung ist es vielleicht zu früh, doch Fakt ist: Der Druck auf viele Emerging Markets wird immer größer. Viele Ökonomen befürchten, dass einige Schwellenländer vor einer größeren Konsolidierung stehen könnten. Dietmar Zantke von Zantke Asset Management bei Börse Stuttgart TV. https://www.boerse-stuttgart.de/de/....html?vid=10040 Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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