Alt 26.03.14, 18:10
Standard Wie war das noch damals?
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Nützliche Dynamik.

Innerhalb weniger Monate einen Verlust in der Größenordnung von 20 % oder mehr zu erleiden – das ist der Alptraum eines jeden Anlegers, der sensibel auf Schwankungen reagiert. Insbesondere deutsche Anleger scheinen den Aktienmarkt aufgrund seiner historischen Schwankungsbreite zu meiden, ja sogar zu fürchten. Schlechte Erfahrungen spielen dabei auch eine Rolle, denn in Korrekturphasen werden zahlreiche Anleger dazu verleitet, emotional zu reagieren und sofort die „Reißleine“ zu ziehen. Grund genug auch für viele, dem Aktienmarkt aufgrund dieser „schlechten Erfahrungen“ für lange Zeit den Rücken zu kehren.

Aber wenn nun die Erholung genauso schnell einsetzt wie die Korrektur selbst? Wenn die vorhergehende Rallye unverzüglich wieder aufgenommen wird und die Märkte auf Jahressicht mit deutlich zweistelligen Zuwächsen in die Bücher eingehen? Dann sind die Endergebnisse oft mehr als entschädigend für die „holprige Fahrt“. Dies ist keine hypothetische Situation, sondern in der Historie der Aktienmärkte sehr häufig zu beobachten. Der deutsche Aktienindex DAX notierte im Jahr 2003 zu seinem temporären Hoch im Januar zwischenzeitlich rund 30 % tiefer – um das Kalenderjahr mit einem Zuwachs von nicht weniger als 37 % zu beenden. Im ersten Quartal 2012 legte der DAX im Vergleich zum Jahresbeginn bis zu 20 % zu – um im zweiten Quartal 2012 nahezu alles wieder abzugeben. Dennoch konnte der DAX das Jahr 2012 mit einem Plus von 29 % beenden. Vor dem Erfolg steht die Geduld.

Korrekturen – wie, wo, wann, warum?

Korrekturen treten plötzlich auf, sind äußerst schwer zu timen, oftmals gestaltet sich sogar die Suche nach einer sinnvollen Begründung als schwierig. In der Rückbetrachtung werden diese „Gründe“ für die jeweiligen Korrekturen entweder als irrelevant für die übergeordnete Marktentwicklung identifiziert, oder sind ganz einfach bereits kurze Zeit später aus den Köpfen der Anleger verschwunden. Im laufenden Bullenmarkt dürfte deutschen Anlegern bis auf die Eurokrise im Jahr 2011 kein Ereignis nachhaltig im Gedächtnis geblieben sein.

Warum verlor der DAX im zweiten Quartal 2012 rund 20 %? Warum hatten alle Angst vor Francois Hollande? Wann war die Refinanzierung über die Kapitalmärkte für Italien und Spanien am teuersten? Wann genau drohte das Erreichen der Schuldenobergrenze in den USA und wie oft? Wann war nochmal die Fiskalklippe? Wann drohte der Syrien-Konflikt zu eskalieren? In der Rückbetrachtung alles irrelevant für die Fortdauer des übergeordneten Bullenmarkts. Doch leider ist dieses rationale Denken in den Köpfen der Anleger in der jeweiligen „Stresssituation“ selten vorhanden.

Langfristige Anlageziele zählen!

Korrekturen werden nicht von fundamentalen Faktoren, sondern nahezu ausschließlich vom Sentiment getrieben. Reaktionen auf kurzfristige Ängste führen sehr häufig zu Fehlern! Seit Beginn des laufenden Bullenmarktes hat der DAX über 150 % zugelegt. Ob emotional gesteuerte Anleger - die den Markt beim geringsten Anzeichen von Gefahr verlassen, um zu einem späteren Zeitpunkt „günstiger“ einzusteigen - auch nur ansatzweise an diese Performance herankommen, darf bezweifelt werden. Übergeordnet gilt: Geduld war schon immer der bessere Ratgeber.

Fazit

Korrekturen gefährden die langfristig gesetzten Anlageziele! Allerdings auf eine andere Art und Weise, wie mehrheitlich vermutet wird. Denn es sind nicht die kurzfristigen Abwärtsbewegungen selbst, sondern die emotionalen Reaktionen der Anleger, welche die Renditechancen des Bullenmarktes zur reinen Theorie machen.

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Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
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