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Wird 2014 das Jahr der Langeweile?
Das erste Quartal brachte bereits wenige Veränderungen mit sich. Der April setzte diesen „Trend ohne Trend“ nahtlos fort. Die Frage bleibt bestehen, ob die ersten vier Monate darauf hindeuten, dass das Gesamtjahr 2014 insgesamt enttäuschend verlaufen wird? Der deutsche Aktienindex DAX liegt per Ende April quasi unverändert im Vergleich zum Jahresanfang. Die US-Indizes haben sich ebenfalls per Saldo kaum bewegt. Der EuroStoxx-50 hat sich ganz leicht nach oben entwickelt. Diese Zick-Zack-Börse verzerrt dabei weiterhin die Wahrnehmung der Anleger: Die „gefühlte Volatilität“ ist wieder einmal höher als die tatsächliche Schwankungsbreite. Unter dem berühmten Strich ist bisher fast nichts passiert. Auch an der Währungsfront hat sich wenig getan. Der Euro notiert gegenüber dem US-Dollar ebenfalls fast unverändert. Lediglich bei den langfristigen Zinsen gab es bemerkenswerte Entwicklungen. Aber dazu später mehr. Die Welt in der vermeintlichen Dauer-Krise In den Medien ist die Krise in der Ukraine unser ständiger Begleiter. Der Spiegel titelt: „Krieg in Europa?“ Vergessen Sie nicht: Risiken existieren - das haben sie immer und werden sie auch in Zukunft - aber die meisten der heute vorhandenen Risiken sind entweder schon lange bekannt und ausdiskutiert, missverstanden und falsch interpretiert oder schlichtweg zu klein, um einen globalen Einfluss zu haben. Die militärischen und politischen Spannungen zwischen Russland und den westlichen Staaten - um die Halbinsel Krim und die Ukraine - werden wahrscheinlich noch eine Weile bestehen bleiben. Die Wahrscheinlichkeit, dass daraus ein großer und globaler Konflikt entsteht ist aber nahezu Null. Sanktionen - von beiden Seiten - könnten sicher ausarten, der globale wirtschaftliche Einfluss wird aber vernachlässigbar bleiben. Auch wenn Sanktionen Russland schwächen sollte man beachten, dass Russlands Wirtschaft schon länger schwächelt. Während Russland zwar geografisch das größte Land der Welt ist, repräsentiert es gerade einmal 2,8 % der Weltwirtschaft. Das Wachstum irgendwo anders auf der Welt wird diese lokale Schwäche mehr als abfangen. Ähnlich dazu haben politische Störungen und schwache Devisen in der Türkei und Argentinien die Märkte im Januar verunsichert. Beide Regionen stellen jedoch ebenfalls nur einen winzigen Bestandteil der globalen Wirtschaft dar. Der wichtigste Trend wird übersehen Risiken hin oder her, viel wichtiger und positiver ist die Stabilisierung der Euro-Zone. Es ist fast schon wieder vergessen, dass Italien und Spanien - für ihre 10-jährigen Anleihen - vor weniger als zwei Jahren Zinsen über 6 % zahlen mussten. Der damals große Spread zwischen den „Südländern“ und Deutschland bzw. Frankreich hat sich seit Jahresanfang nochmals spürbar verringert. Heute rentieren die 10-jährigen Anleihen in Deutschland mit 1,49 %, USA 2,68 %, UK 2,68 %, Frankreich 1,99 %, Spanien 3,05 % und Italien mit 3,10 %. Ein Rückgang der Renditen der „Südländer“ bis fast auf das Niveau der USA! Zu Jahresbeginn noch geradezu unvorstellbar! Fazit Immer nur auf die bestehenden Krisen zu achten, versperrt Ihnen den Blick auf die Chancen. Positive Entwicklungen werden dabei schnell übersehen oder nicht ausreichend gewichtet. Je kurzfristiger sie dabei agieren, desto schwieriger wird es nachhaltig erfolgreich zu agieren. Die durchwachsenen ersten vier Monate des Börsenjahres sind dabei kein sinnvoller Indikator. Vergessen Sie bitte weiterhin nicht, dass schwache Monate, Quartale – ja sogar Jahre – natürlicher Bestandteil einer jeden übergeordneten Aufwärtsbewegung sind! Weitere umfangreiche Auswertungen und überraschende Ergebnisse sind in unserer Kapitalmarktprognose für 2014 erhältlich. Sie können die Prognose für 2014 kostenlos unter www.gruener-fisher.de anfordern. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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