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Heute wird an den US-Börsen nicht gehandelt. Denn die Amerikaner feiern „Thanksgiving“. Und am morgigen „Brückentag“ findet nur ein verkürzter Handel bis 19.00 Uhr unserer Zeit statt. Das dürfte aber für die jüngsten Kursbewegungen kaum einen Unterschied machen, denn mir persönlich erschien der Handel an den US-Märkten bereits in den vergangenen Tagen zum Erliegen gekommen zu sein.
Enge Handelsspannen sind ein Warnsignal Zwar kam es zu tendenziell steigenden Aktienkursen, weshalb die Medien auch fleißig die neuen Rekordhochs der US-Indizes feierten, doch wundert mich schon seit Tagen, dass kaum jemandem aufzufallen scheint, dass dabei keine Dynamik aufkommt und die Handelsspannen irrwitzig eng sind. Im S&P 500 lag die Differenz zwischen Tageshoch und Tagestief in den vergangenen sechs Handelstagen jeweils bei lediglich rund 10 Punkten bzw. knapp 0,5 Prozent (siehe kleine Rechtecke im Chart). Der Ausbruch über das bisherige Allzeithoch bei 2.193,81 Punkten erfolgte damit nur sehr zaghaft. Ein nachhaltiger Ausbruch auf ein neues Allzeithoch sieht allerdings anders aus – nämlich dynamisch und mit viel Schwung! Und daher muss man befürchten, dass der aktuelle Ausbruch nicht nachhaltig ist und wir bald wieder Kurse unterhalb von 2.193,81 Punkten sehen. Ähnlich ist die Situation im Dow Jones. Hier betrug die Handelsspanne in den vergangenen neun Handelstagen (!) im Maximum 120 Punkte bzw. nur etwas mehr als 0,6 Prozent. Und der DAX ist schon seit unfassbaren zehn vollen Handelstagen (!!) innerhalb einer Seitwärtsrange von gerade einmal rund 200 Punkten gefangen (siehe roter Kreis). Während man die Konsolidierung im DAX noch als „Schwung holen für den Ausbruch“ bezeichnen kann, womit sie durchaus bullish ist, liegt im Kursverhalten der US-Indizes ein klares Warnsignal. Dieses scheint aber niemandem aufzufallen. Und auch das sollte die Alarmglocken eines Anlegers schrillen lassen! Anleger scheinen auf dem bearishen Auge blind zu sein Denn auffällig ist auch, dass quasi jeder auf die Jahresendrally wartet bzw. diese mit den Rekordhochs in den US-Indizes bereits als gestartet bezeichnet. Aber kaum einer geht derzeit von einer Trendwende am Aktienmarkt und einem Ende des übergeordneten Aufwärtstrends aus. Eine kräftige Korrektur, die sich auch mal über mehrere Wochen oder gar Monate hinzieht, haben wohl die wenigsten auf dem Schirm. Doch die Börsen stoßen immer mal wieder gerne in solche „Erwartungslücken“. Seit Donald Trumps Sieg bei der US-Präsidentenwahl am 8. November und dem überraschenden Anstieg der US-Indizes herrscht an den Börsen gute Stimmung, weil die Anleger auf einen Konjunkturschub spekulieren. Nach der Sentiment-Theorie, wonach ein hoher Optimismus und eine klar bullishe Erwartung der Anleger zu eher fallenden Kursen führen, sollte man allerdings vorsichtig sein. Die sehr bullishe Stimmung haben wir auch im Stockstreet-Trader-Sentiment festgestellt. (An dieser wöchentlichen Stimmungsumfrage können Sie kostenlos teilnehmen und erhalten dann neben dem Ergebnis eine Analyse.) Und seit zwei Wochen ist die Stimmung der Teilnehmer bezüglich der Kursentwicklung des DAX so bullish wie seit viereinhalb Monaten nicht mehr (grüne Linie im Chart, rechte Skala). Und seit zwei Wochen scheint dieser sehr hohe Optimismus unter den Anlegern den DAX am Ausbruch aus seiner Seitwärtsrange zu hindern (blaue Linie, linke Skala). Es ist also etwas dran an der Sentiment-Theorie. Fazit Die Stimmung an den Börsen ist optimistisch und der Aufwärtsdrang gering. Dies sind ernstzunehmende Warnsignale. Ihnen fehlt allerdings noch die Bestätigung durch fallende Kurse. Insofern müssen Sie nun nicht Ihr gesamtes Depot verkaufen. Aber es könnte wohl Sinn machen, die Stopps nun eng nachzuziehen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage Ihr Sven Weisenhaus www.stockstreet.de | ||
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