Alt 13.04.12, 09:38
Standard Überraschend hohe Verluste bei Sony und Sharp – Foxconn in Sippenhaft
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Mit den Quartalszahlen von Alcoa (850206) am Dienstagabend endete die nachrichtenarme Zeit am amerikanischen Aktienmarkt. Der Dow Jones riss am Montag – am Ostermontag wurde in den USA bereits wieder gehandelt – die Marke von 13.000 Punkten und konnte sie bis zum Mittwoch nicht wieder zurückerobern. Die Arbeitsmarktdaten vom Karfreitag wurden als Enttäuschung empfunden. Der Schlussstand von 12.805 Punkten am Mittwoch bedeutete gegenüber dem Schluss der vorherigen Handelswoche ein Minus von 255 Punkten oder zwei Prozent. Der Technologieindex NASDAQ verlor noch etwas stärker.

Zu den größten Verlierern gehörten die Finanzwerte. So gab Citigroup (A1H92V) über zwei Prozent ab. Im Rampenlicht stand AOL (A0YECX), nachdem das Unternehmen den Verkauf von etwa 800 Patenten an Microsoft bekanntgegeben hatte. Als Kaufpreis wurde eine Milliarde Dollar genannt. Die AOL-Aktie reagierte mit einem Kursfeuerwerk und kletterte um 43 Prozent. Der Handel am Dienstag war von Zurückhaltung und dem Warten auf die ersten Quartalszahlen geprägt. Der Markt trat noch stärker den Rückwärtsgang an als am Vortag. Viele Marktteilnehmer zeigten sich besorgt um die konjunkturelle Entwicklung in den USA.

Einen Kursrutsch von fast sechs Prozent musste Best Buy (873629) hinnehmen, nachdem der Vorstand zurückgetreten war, der das Unternehmen zuvor immerhin 28 Jahre geleitet hatte. Im Vorfeld der Quartalszahlen verlor Alcoa (850206) drei Prozent, überraschte dann nachbörslich die Anleger jedoch positiv. Der größte Aluminiumhersteller der Welt gab einen Quartalsgewinn von 0,10 Dollar je Aktie (statt der erwarteten 0,04 Dollar) bekannt. Dies gab dem Markt die Hoffung auf eine positive Berichtssaison in den kommenden Wochen. So kam es am Mittwoch zu einer freundlichen Tendenz. Alcoa gehörte mit einem Plus von sechs Prozent zu den Spitzenreitern. Wie auch die Mitbewerber in Europa konnten sich die Finanzwerte erholen. Ihre Kursgewinne beliefen sich auf einen bis drei Prozent.

Schlechte Stimmung herrschte in dieser Woche an der Börse in Tokio. Der Nikkei225 verlor 243 Zähler und fiel auf 9.524 Punkte zurück. Ein Grund dafür: Die erheblich höher als erwartet ausgefallenen Jahresverluste bei Sony Corp. (853678) und bei Sharp Corp. (853383). Im Februar hatte Sony noch mit einem Verlust von 220 Milliarden Yen gerechnet. Nun wird er zum Fiskaljahresende wohl 550 Milliarden Yen oder umgerechnet circa 4,9 Milliarden Euro betragen. Der Aktienkurs von Sony reagierte dementsprechend und verlor im Wochenvergleich fast neun Prozent. Der neue Vorstandschef legte ein hartes Sanierungspaket vor, dem auch 10.000 Stellen zum Opfer fallen werden. Außerdem denkt er an Akquisitionen in der Medizintechnik.

Auch für Sharp sieht es zurzeit nicht gut aus. Die TV-Sparte und die Solarzellenproduktion sind hier die großen Problemfälle. Zu Beginn des Geschäftjahres wurde bei Sharp noch mit einem Konzerngewinn von 6 Milliarden Yen gerechnet. Zwischenzeitlich wurde im Februar daraus ein Verlust von 290 Milliarden Yen, der sich jetzt bis Ende März auf 390 Milliarden Yen ausgeweitet hat. Eine dramatische Entwicklung, die nur mit einer Kapitalerhöhung aufgefangen werden konnte. Der Kurs von Sharp verlor fast neun Prozent und liegt mit 527 Yen (4,96 Euro) bereits deutlich unter dem Kurs der Kapitalerhöhung, bei der die jungen Aktien zu 550 Yen (5,17 Euro) ausgegeben worden waren.

Der Hang Seng schloss am Donnerstag bei 20.327 Punkten und beendete die Berichtswoche mit einem Verlust von 282 Punkten oder 1,3 Prozent. Der HSCE schlug sich deutlich besser und verzeichnete nach dem Test der 10.400er-Marke bei 10.664 Punkten ein Plus im Vergleich zur Vorwoche von 1,2 Prozent oder 132 Punkten. Der Grund liegt in der aufkeimenden Hoffnung, dass der chinesische Markt wieder stärker wachsen wird und der Hoffnung auf eine Lockerung der chinesischen Geldpolitik. Die weltweite Vernetzung erfuhr heute Foxconn (A0DP3Y), die alleine am Donnerstag über sieben Prozent an Wert verloren und mit 5,01 HK-Dollar (0,493 Euro) schlossen.

Auslöser war Nokia (870737), das am Mittwoch den Markt mit einer Gewinnwarnung schockte. Bei einem neuen Smartphone, das insbesondere für den US-Markt als großer Hoffnungsträger gesehen wurde, gibt es ein Software-Problem. Nokia erwartet nun für das Telefongeschäft Verluste im abgelaufenen und im laufenden Quartal.

An diesem Donnerstag gab der französische Handelskonzern Carrefour (852362) Einblick in die Zahlen des ersten Quartals 2012. Demnach stiegen die Umsätze auf 22,50 Milliarden Euro, was eine Steigerung um 1,5 Prozent bedeutet. Dabei wurde das eher schwache Geschäft in den durch die Schuldenkrise gebeutelten Ländern in Südeuropa durch eine Umsatzsteigerung um 8,1 Prozent in Lateinamerika ausgeglichen. Das Unternehmen, dass nach Wal Mart (860853) der weltweit zweitgrößte Einzelhandelskonzern ist, kündigte an, seine Produkte günstiger anzubieten und möchte damit mehr Kunden gewinnen. Aufgrund dieser Nachrichten legte die Aktie im frühen Handel am Donnerstag um 1,6 Prozent zu.

Börse Stuttgart TV – Interview hier abrufbar:

Was ist nur los bei Nokia? Der einstmals so erfolgreiche Handy-Hersteller aus Finnland hat mit immer neuen Problemen zu kämpfen. Nun erwartet Nokia sogar einen Verlust im Geschäft mit seinen Mobiltelefonen. Und der neue Hoffnungsträger – das Smartphone Lumia 900 – hat einen Softwarefehler. Konkurrent Apple feiert derweil immer neue Rekorde. Eine aktuelle Einschätzung von Roland Hirschmüller von der Baader Bank bei Börse Stuttgart TV.

https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=7043

Quelle: boerse-stuttgart AG
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