Beitrag gelesen: 23000 x |
||
SCHANGHAI/HONGKONG (Dow Jones)--Zu Wochenbeginn haben positive Vorgaben von der Wall Street an den ostasiatischen Börsen für steigende Kurse gesorgt. Dort war es nach fünf Handelstagen mit Abgaben wieder aufwärts gegangen. Auslöser waren schwindende Sorgen, dass die US-Notenbank bei ihrer nächsten Sitzung den Leitzins gleich um 100 Basispunkte nach oben nehmen könnte. Ein weiterer Zinsschritt um 75 Basispunkte gilt beim Treffen am 27. Juli dagegen als mehrheitlich ausgemachte Sache, um die weiter hohe Inflation einzudämmen. Dazu kamen gute US-Konjunkturdaten, welche die Hoffnung schürten, dass die USA im Zuge der Zinserhöhungen nicht in eine Rezession abrutschen werden.
Der Präsident der Federal Reserve von St. Louis, James Bullard, forderte zuletzt eine stärkere Zinserhöhung. Er sprach sich für eine Erhöhung der Zinsen auf 3,75 bis 4 Prozent in diesem Jahr aus. Bisher hatte er für einen Anstieg auf 3,5 Prozent geworben. Die Fed müsse dieses Jahr aggressiver vorgehen, um die "hartnäckig hohe Inflation" einzudämmen. Auf die Höhe des Zinsschritts bei der kommenden Sitzung wollte sich Bullard nicht festlegen. Die deutlichsten Aufschläge verzeichneten der Schanghai-Composite und der Hang-Seng-Index in Hongkong, die um 1,6 bzw. 2,4 Prozent (später Handel) zulegten. Hier sprachen Marktbeobachter auch von einer Erholung von den kräftigen Abgaben am Freitag, als das unter Erwarten gelegene chinesische Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal für einen kräftigen Rücksetzer gesorgt hatte. Im Fokus stand erneut der Immobilien-Sektor. Gestützt wurde die Stimmung hier von Aussagen der chinesischen Notenbank am Wochenende, die mehr Unterstützung für die Wirtschaft versprach, sagte Jeffrey Halley, Senior Market Analyst bei Oanda. "Es scheint, dass sich hinter den Kulissen die Räder drehen, um ein Finanzierungsvehikel für angeschlagene Bauträger zu entwickeln, damit diese den Bau von Wohnprojekten fortsetzen und abschließen können", fügte er hinzu. Die Aktien von Shanghai Construction Group legten um 1,0 Prozent zu und China Communications Construction gewannen 3,1 Prozent. In Seoul ging es für den Kospi um 1,9 Prozent nach oben. Hier waren es vor allem Aktien aus dem Technologie- und Einzelhandelssektor, die sich mit deutlichen Gewinnen zeigten. So ging es für die Aktien der beiden Index-Schwergewichte Samsung Electronics und SK Hynix um 3,2 bzw. 2,3 Prozent aufwärts. Händler sprachen von einer aufgehellten Stimmung für die Chip-Hersteller nach den soliden Quartalszahlen von Taiwan Semiconductor in der vergangenen Woche. In Tokio fand wegen eines Feiertages am Montag kein Handel statt. Suncorp verkauf Bankgeschäft an ANZ In Sydney verbesserte sich der S&P/ASX 200 um 1,2 Prozent. Vor allem Gewinne im Finanz- und Rohstoffsektor schoben den Index an. Die Aktien von Commonwealth Bank of Australia, Westpac und National Australia Bank stiegen zwischen 1,0 und 1,9 Prozent. Für die Papiere des Versicherers Suncorp ging es 6,1 Prozent aufwärts. Der Konzern verkauft sein Bankgeschäft für 4,9 Milliarden australische Dollar (3,33 Milliarden US-Dollar) an ANZ. Rio Tinto, BHP und Fortescue kletterten zwischen 2,1 und 3,4 Prozent. In Neuseeland ging es nach neuesten Inflationsdaten um 0,4 Prozent nach oben. So erhöhten sich die Verbraucherpreise im zweiten Quartal um 7,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr, während Ökonomen lediglich mit einem Anstieg um 7,1 Prozent gerechnet hatten. Allerdings gehen die Analysten von Capital Economics davon aus, dass der Höhepunkt der Inflation damit erreicht sein dürfte. Die Möglichkeit, dass die neuseeländische Notenbank auf ihrer Sitzung Mitte August den Leitzins um 75 Basispunkte anhebt, ist "sehr real" geworden, so die ANZ-Ökonomen. Die Bank geht davon aus, dass der Leitzins bis Ende des Jahres einen Niveau von 4,0 Prozent erreichen wird, während sie zuvor 3,5 Prozent erwartet hatte. Das bedeutet laut ANZ ein Basisszenario von Erhöhungen um 50 Basispunkte bei den verbleibenden drei Sitzungen in diesem Jahr. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/ros/thl (END) Dow Jones Newswires July 18, 2022 03:44 ET (07:44 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|