Alt 07.01.16, 12:58
Standard Turbulenter Jahresstart – Sorgen um die Eurozone könnten im Jahresverlauf hinzukommen
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Nach den Notenbanken könnte nun die Politik das Börsengeschehen wieder stärker beeinflussen.

Was für ein Börsenstart ins Jahr 2016 – Nach dem hoffnungsvollen Jahresausklang rund um die Feiertage hatten viele Anleger mit einer Fortsetzung dieses Trends zum auch saisonal in der Regel positiven Jahresbeginn gerechnet. Aber China machte gleich am ersten Tag mit einer Aussetzung des Börsenhandels nach sieben Prozent Kursverlusten all diesen Hoffnungen einen Strich durch die Rechnung. Die Sorgen, dass es um die Konjunktur im Reich der Mitte noch schlechter bestellt ist als es die Zahlen signalisieren, treiben die Investoren in die sicheren Häfen US-Dollar, den japanischen Yen und sogar in das schon fast vergessene Gold.

Nach den Notenbanken könnte nun die Politik das Ruder an den Börsen übernehmen

Die Aktienmärkte legen also einen gewaltigen Fehlstart ins neue Börsenjahr hin, aber auch an den Devisenmärkten sind die Turbulenzen zu spüren. Dollar und Yen legen zu, während das Britische Pfund und der Euro Federn lassen müssen. Die Währung der Eurozone verliert nach schwächer als erwartet ausgefallenen Inflationsdaten gegenüber dem US-Dollar an Wert, da der Druck auf die Europäische Zentralbank steigt, mit weiteren geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen im Jahresverlauf nachzulegen.

Aber die Euro-Schwäche könnte auch ein Vorgeschmack auf das gewesen sein, was in diesem Jahr wieder zum dominierenden Thema und damit in die Köpfe der Anleger zurückkehren könnte. Die jüngsten politischen Entwicklungen in einigen Ländern der Eurozone lassen die Ängste vor einem Zerfall der Europäischen Union und damit des Euro wieder hochkochen. Und diesmal könnten politische Börsen dann auch wieder längere Beine bekommen, wenn der Euro und die europäischen Börsen in diesem Jahr erneuten Tests ihrer Stabilität unterzogen werden.

Grexit, Brexit, Fixit, ... – Angst vor dem Zerfall der Eurozone kehrt zurück

So fällt der erneute Anstieg des Sentix Euro Break-up Index (EBI) seit November auf, nachdem sich die Wogen nach der Unsicherheit rund um einen drohenden Grexit im zweiten Quartal 2015 zunächst gelegt hatten. Dabei erscheint Griechenland aber aktuell als das kleinere Risiko für ein Zerreißen der europäischen Union, verglichen mit den jüngsten politischen Entwicklungen in anderen Ländern. Das anstehende Referendum in Großbritannien über einen Ausstieg aus der Europäischen Union dürfte eine große Signalwirkung für andere Länder haben. Die finnische Regierung wird dieses Jahr ebenso über einen Euro-Ausstieg debattieren. Nachwirkungen dürfte auch der Rechtsruck in Polen und vor allem aber der in Frankreich entfalten, wo sich die Front-National-Chefin Le Pen 2017 zur Präsidentin wählen lassen will. Trotz der Niederlage in der zweiten Runde der Regionalwahlen im Dezember sind die Chancen hierfür durchaus gegeben.

Euro-Abwertung muss nicht immer willkommen sein

Ein Grund für diese Entwicklungen liegt einerseits in der sich unterschiedlich entwickelnden Konjunktur in vielen Ländern, die auch einer diversifizierten Geldpolitik bedarf, unabhängig von fehlenden Reformbestrebungen. Aber auch der massive Zustrom an Flüchtlingen nach Europa verängstigt viele Menschen und beeinflusst das Wahlverhalten. Die zunehmenden Fliehkräfte könnten auf dem Euro lasten, so wie wir es auch in 2012 gesehen haben. Eine solche Euro-Abwertung wäre dann aber nicht gleichzustellen mit der aktuellen, durch die EZB forcierten Abwertung, die von den Anlegern in der Hoffnung auf eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Eurozone begrüßt wird. Es wäre eine gefürchtete Abwertung, die aus der Sorge resultiert, dass der Euro auseinanderbricht.

Gerade deutsche Aktien könnten von einem solchen Szenario profitieren

Interessanterweise könnten aber gerade dann deutsche Aktien wie eine Absicherung gegen dieses Szenario wirken und damit trotz eines solchen Umfelds attraktiv bleiben. Denn auch im Jahr 2012, als der Euro kurz davor war zu kollabieren, entwickelte sich der DAX relativ gut. Ein Grund hierfür dürfte die Spekulation einiger Investoren gewesen sein, dass falls der Euro fällt, ein dann eingeführter „Nord-Euro“ oder die gute, alte D-Mark eine wertvolle Währung werden dürfte, repräsentiert durch Aktien oder Anleihen aus dem deutschen Raum.


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