Alt 12.02.21, 20:04
Standard „Lehren schwächelnder Zahlen“
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Das Bruttoinlandsprodukt in Europa schwächelt.

Die Zahlen in Europa zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts im vierten Quartal 2020 sind da. Nachdem im dritten Quartal ein massiver Anstieg im Verhältnis zum Vorquartal zu verzeichnen war, drücken sich nun die verschärften Restriktionen im Zahlenwerk aus. Während das deutsche und spanische BIP noch um 0,1 Prozent bzw. 0,4 Prozent stiegen, war die Gesamtentwicklung der Eurozone, insbesondere beeinflusst durch Frankreich und Italien, mit 0,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal im negativen Bereich. Rückwärtsgerichtete Daten sind aber für die zukunftsorientierten Aktienmärkte ohne große Bedeutung. Und dennoch lassen sich einige Lehren aus der Reaktion der Märkte ziehen.

Trends bestätigen sich

Verschiedene Trends der letzten Zeit bestätigten sich in der Marktreaktion. Insbesondere verhielten sich Anleger rationaler als in der Vergangenheit, was die gesteigerte Stimmung widerspiegelt. Basis hierfür war eine reduzierte Erwartungshaltung, zu klar waren die eingeführten Restriktionen in der Realwirtschaft und deren Auswirkungen auf das Bruttoinlandsprodukt bereits zuvor. Realität schlägt Erwartungshaltung. Auch dieser Trend wird bereits seit Monaten global sichtbar. Denn viele Wirtschaftsdaten entwickeln sich besser als befürchtet – und drücken sich dann auch in steigenden Aktienmärkten aus. Denn Märkte werden durch die Abweichungen zwischen Erwartungshaltung und Realität bewegt.

Positive Entwicklungen werden sichtbar

Auch tendenziell positive Meldungen werden in diesen Tagen sichtbar. So konnte das Bruttoinlandsprodukt in China im vierten Quartal gegenüber dem Vorjahreswert um 6,5 Prozent zulegen. Taiwan verzichtete als eines von nur sehr wenigen Ländern auf einen nationalen Lockdown und konnte ein Wachstum von 4,9 Prozent vermelden. Südkorea profitierte von einem Technologieboom. Auch andere Länder der Emerging Markets zeigten Wachstum. Mexiko konnte im letzten Quartal um 3,1 Prozent und die Philippinen um 5,6 Prozent zulegen. Diese Länder werden nicht die Welt retten, aber es wird mehr und mehr deutlich, in welche Richtung sich die globale Wirtschaft bewegt.

Aktienmärkte bilden die Zukunft ab

Aus unserer Sicht zeigen die letzten zwölf Monate am Aktienmarkt die grundsätzliche Funktionsweise der Märkte auf. Nach einem ruhigen Start in das Jahr 2020 preisten diese in immenser Geschwindigkeit die veränderte Erwartungshaltung durch die politischen Maßnahmen rund um Corona ein. Eine Kontraktion war unvermeidbar. Doch dann am 23. März 2020, am Tiefpunkt, drehte sich das Bild. Immer deutlicher wurde, dass die Wirtschaft sich besser entwickeln würde, als zunächst befürchtet. Insbesondere fand die Weltwirtschaft eine Möglichkeit mit den Restriktionen umzugehen. Und so preisen die Märkte heute eine Zukunft ein, in der die wirtschaftliche Normalität in einer geimpften Gesellschaft mehr und mehr zurückkehrt.

Fazit

Häufig vermuten Investoren, dass ein langsameres Wachstum negativ für die Aktienmärkte sein müsste. Wir sind davon überzeugt, dass die Auswirkung überschätzt wird. Insbesondere in der aktuellen Zeit signalisiert eine langsame Erholung dennoch die Rückkehr zu wirtschaftlicher Normalität. Diese kann immer wieder einzelnen Rückschlägen unterliegen, die Richtung ist jedoch positiv. Ein rationaler Umgang mit neuen Meldungen und der Blick auf die langfristigen Anlageziele helfen in der Folge dabei, die Wahrscheinlichkeit zu steigern, langfristig die Aktienmarktrenditen im eigenen Portfolio abzubilden.

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Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
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