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Weltweit geht das größte geldpolitische Experiment der vergangenen 50 Jahre zu Ende. So bewerten Marktbeobachter derzeit das allmähliche Zurückfahren der ultralockeren Geldpolitik der Notenbanken. First Mover ist das Geldinstitut der größten Volkswirtschaft der Welt: Die US-Notenbank (Fed) setzt unter ihrem neuen Chef Jerome Powell die Strategie moderater Zinsanhebungen seiner Vorgängerin Janet Yellen fort. In der ersten Sitzung unter Powell hat die Fed nun den Leitzins um 0,25 Punkte auf einen Zielkorridor zwischen 1,50 und 1,75 erhöht. Zwar ist die Europäische Zentralbank (EZB) noch lange nicht soweit. Doch wächst auch hier der Handlungsdruck. Die Wirtschaftsweisen plädieren für ein rasches Ende der lockeren EZB-Geldpolitik. „Angesichts der guten konjunkturellen Lage im Euroraum und der wieder höheren Inflation ist die Einleitung eines Ausstiegs der EZB aus der expansiven Geldpolitik überfällig“, erklärte der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung am Mittwoch in seiner aktuellen Konjunkturprognose.
Dafür dass die EZB bald an der Zinsschraube dreht, spricht zudem eine nicht ganz unwichtige Personalie: Die EU-Staats- und Regierungschefs werden beim EU-Gipfel voraussichtlich den bisherigen spanischen Wirtschaftsminister Luis de Guindos zum Vizepräsidenten der EZB ernennen. Und dies erhöht die Chancen für den amtierenden Bundesbank-Präsidenten Jens Weidmann im kommenden Jahr die Nachfolge des EZB-Chefs Mario Draghi anzutreten. Der Hintergedanke: Wenn der Vize-Präsident ein Spanier ist, und die EZB-Präsidenten der vergangenen Jahre aus den Niederlanden (Wim Duisenberg), Frankreich (Jean-Claude Trichet) und Italien (Mario Draghi) stammen, könnte jetzt ein Vertreter der größten Volkswirtschaft Europas an der Reihe sein. Dass Weidmann kein Freund der lockeren Geldpolitik ist und am liebsten für steigende Zinsen im Euroraum sorgen würde, ist kein Geheimnis. Bundes- / Staatsanleihen Der deutliche Unterschied zwischen dem Leitzins in den USA (1,50 bis 1,75 Prozent) und der Eurozone (0,00 Prozent) macht sich auch am Renditeabstand zwischen Staatsanleihen der USA und der Bundesrepublik bemerkbar. Diese Woche stieg der Spread auf den höchsten Stand seit 1997. Zweijährige US-Anleihen rentierten zeitweise bei 2,345 Prozent. Ihre deutschen Pendants hingegen nur bei minus (!) 0,585 Prozent. Wer bei deutschen Staatspapieren in den Genuss positiver Renditen kommen möchte, für den könnten zehnjährige Bundesanleihen in Frage kommen. Sie erwirtschaften derzeit eine jährliche Rendite von 0,59 Prozent. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future, der die Entwicklung zehnjähriger deutscher Bundesanleihen widerspiegelt, legte diese Woche leicht zu und notiert bei 158,44 Punkten. Anlegertrends Goldman Sachs begibt neuen Bond Rückenwind für eine der weltweit führenden Investmentbanken: Goldman Sachs hat in dieser Handelswoche das aktuelle Marktumfeld genutzt, um sich mit frischem Geld einzudecken. Die neue zehnjährige Unternehmensanleihe kam bei unseren Anlegern gut an. Der bis zum 22.03.2028 laufende Bond (WKKN: A19X8K) im Volumen von 750 Millionen Euro ist mit einem Kupon von 2,000 Prozent ausgestattet. Die Mindeststückelung ist mit 1.000 Euro anlegerfreundlich. Aktuell rentiert das Papier bei 1,9 Prozent. Deutsche Börse platziert neue Anleihe Noch größeres Interesse löste diese Woche eine weitere Neuemission im Finanzbereich aus: Die Anleihe der Deutsche Börse AG (WKN: A2LQJ7) hat eine Laufzeit von zehn Jahren und ist derzeit mit 1,125 Prozent p.a. verzinst und rentiert aktuell bei 1,13 Prozent. Der Zinslauf startet am 26. März, die nächste Zahlung ist in einem Jahr. Die kleinste handelbare Einheit liegt bei 1.000 Euro. Die Anleihe ist durch den Emittenten kündbar – und zwar zum ersten Mal zum 26.12.2027. Mit der 600 Millionen Euro schweren Anleihe plant der Börsenbetreiber die Refinanzierung einer Altanleihe. Neue Anleihe von Grenke aufgelegt Über seine Finanztochter Grenke Finance PLC macht der GRENKE-Konzern ab heute eine 200 Mio. Euro Anleihe handelbar (WKN: A19YH2). Diese wird mit 1,000 Prozent p.a. verzinst und läuft bis zum 5.4.2023. Das Papier ist zu einer Mindeststückelung von 1.000 Euro nominal handelbar und wird von der Ratingagentur Standard & Poor’s mit BBB+ bewertet. Auch die GRENKE-Gruppe ist im Finanzbereich aktiv: Sie ist ein globaler Finanzierungspartner für kleine und mittlere Unternehmen. Das Unternehmen bietet dem Kunden eine Komplettangebot – alles aus einer Hand: vom flexiblen Small-Ticket-Leasing über bedarfsgerechte Bankprodukte bis zum praktischen Factoring. Dabei stehen dem im Jahr 1978 in Baden-Baden geründeten Unternehmen die schnelle und einfache Abwicklung sowie der persönliche Kontakt zu Kunden und Partnern im Mittelpunkt. Mit seinen über 1.300 Mitarbeitern ist GRENKE in 31 Ländern weltweit aktiv. Börse Stuttgart TV Aktiv oder passiv: Die Gretchenfrage der Geldanlage Im Jahr 1975 gründete John C. Bogle die Vanguard Group. Bogle, der bisher als Vermögensverwalter gearbeitet hat, war davon überzeugt, dass er dauerhaft den Markt nicht würde schlagen können. Also begann er einfach ganze Indizes 1:1 abzubilden und quasi passiv in Indizes zu investieren. Die Grundidee für ETFs war geboren. Mittlerweile gehört Vanguard zu den größten Vermögensverwaltungsgesellschaften der Welt. Auch für Privatanleger ist es die Gretchenfrage schlechthin: Soll ich überhaupt aktiv investieren, wenn selbst renommierte Finanzprofis sagen, dass sie den Gesamtmarkt eigentlich nicht dauerhaft schlagen können? Eine Einschätzung von Michael Bloss, Finanzbuchautor und EIFD-Direktor, bei Börse Stuttgart TV. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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