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Österreichs Notenbankchef Ewald Nowotny hat sich diese Woche bei der Europäischen Zentralbank (EZB) keine Freunde gemacht. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters sagte er, die EZB sollte nicht zu lange mit der Normalisierung ihrer Geldpolitik warten. Nowotny, der in seiner Eigenschaft als Währungshüter des Alpenlandes im Entscheidungsgremium der EZB sitzt, hat zudem mit seinen Äußerungen zur Zukunft der Anleihekäufe und möglichen Zinsschritten an den Märkten für großes Aufsehen gesorgt. Er sagte im Interview, die EZB werde wohl ihr billionenschweres Anleihen-Kaufprogramm bis zum Jahresende auslaufen lassen. Dies werde den Weg für die erste Zinserhöhung seit 2011 bereiten. Die Statements veranlassten dann die EZB klarzustellen: Die Äußerungen repräsentierten ausdrücklich nicht die Sicht des EZB-Rats. An den Märkten schlug der Euro daraufhin die Gegenrichtung ein. Die europäische Gemeinschaftswährung brach seinen Kursanstieg ab und gab Gewinne, die er zuvor gegenüber dem US-Dollar erzielte hatte, wieder ab. Und die Moral von der Geschicht‘? Wo es qualmt, da brennt es. Zumindest kommt bei der EZB wieder Bewegung in die Debatte, wann die Zinswende in der Eurozone eingeläutet wird. Vielleicht ist am 26. April mehr zu erfahren. Dann tagt der EZB-Rat offiziell.
Die Währungsschwankungen hierzulande sind aber noch harmlos im Vergleich zu Russland. Die jüngsten US-Sanktionen schickten den Rubel auf Talfahrt. Innerhalb von drei Tagen verlor die russische Landeswährung zehn Prozent ihres Wertes gegenüber Euro und Dollar. Vor einer Woche hatte die amerikanische Regierung eine Liste mit den Namen von 24 Wirtschaftsbossen und 14 Unternehmen aus Russland veröffentlicht, mit denen keine Geschäfte mehr gemacht werden dürfen. Bundes- / Staatsanleihen Bei den Renditen von zehnjährigen Bundesanleihen hat sich diese Woche nicht viel getan. Sie rentieren nach wie vor bei rund 0,5 Prozent. Folgerichtig lief auch der richtungsweisende Euro-Bund-Future seitwärts. Er spiegelt die Entwicklung zehnjähriger deutscher Bundesanleihen wider und notiert – wie vor einer Woche auch – bei rund 159 Punkten. Nach wie vor sind mit US-Staatsanleihen deutlich höhere Renditen möglich. Zehnjährige US-Bonds rentieren aktuell bei 2,78 Prozent. Der Renditeabstand zwischen zehnjährigen Bundesanleihen und zehnjährigen US-Staatsanleihen lag am Donnerstag bei 228 Basispunkten. Ende 2017 waren es noch 198 Punkte Abstand gewesen. Anlegertrends VW im Aufwind In einer offiziellen Stellungnahme kündigte Volkswagen diese Woche an, die Führungsstruktur im Konzern verändern zu wollen. Als Nachfolger von Vorstandschef Müller wird bereits Markenchef Diess gehandelt. Die Meldung gab der VW-Aktie in dieser Woche kräftigen Aufwind – das wirkte sich auch auf die Anleihen von VW aus. So war beispielsweise die neu emittierte Anleihe mit der WKN A2LQJ0 bei Anlegern in Stuttgart stark nachgefragt. Sie läuft bis zum 21. April 2021, hat ein Emissionsvolumen von 500 Millionen Euro und wird mit 0,375 Prozent p.a. verzinst. Der Bond ist mit 1.000 Euro anlegerfreundlich gestückelt. BMW begibt vier neue Bonds Auch der Automobilhersteller BMW war in dieser Handelswoche am Kapitalmarkt aktiv und gab vier neue Anleihen mit Laufzeiten zwischen zwei und vierzig Jahren und einem Volumen von insgesamt 3,5 Milliarden US-Dollar aus. Die Anleihen (WKN: A19Y5R, A19Y5R, A19Y5P, A19Y5M) haben Fälligkeiten zwischen drei, fünf und zehn Jahren und Kupons zwischen 3,100 und 3,750 Prozent. Die nächste Zinszahlung ist jeweils im Oktober 2018, die kleinste handelbare Einheit liegt bei 2.000 US-Dollar. Die Rating-Agentur S&P bewertet die Bonität des Unternehmens mit A+. Neue US-Dollar-Anleihen von General Motors General Motors besorgt sich frisches Kapital: Der US-amerikanische Automobilkonzern hat jüngst drei neue drei- bzw. siebenjährige Anleihen im Gesamtvolumen von 2,5 Milliarden US-Dollar (USD) begeben. Der 500 Millionen USD schwere Bond mit der WKN: A19Y45 läuft bis April 2021. Die Verzinsung beträgt 3,187 Prozent p.a. Die zweite Anleihe (WKN: A19Y46) läuft ebenfalls bis April 2021. Der Bond wird mit 3,550 Prozent p.a. verzinst, die Zinszahlung erfolgt das nächste Mal im Oktober. Die dritte Anleihe (WKN: A19Y47) mit einem Emissionsvolumen von 1 Milliarde US-Dollar läuft bis April 2025 und wird mit 4,350 Prozent p.a. verzinst. Alle drei Anleihen können zu einer Mindeststückelung von 2.000 US-Dollar nominal gehandelt werden. GM landet laut Forbes mit einem Umsatz von 166,4 Milliarden US-Dollar und einem Gewinn von 9,4 Mrd. USD auf Platz 40 der weltgrößten Unternehmen (Stand 2017). Das Unternehmen wird beispielsweise von S&P mit der Note BBB bewertet. Börse Stuttgart TV Neue Sanktionen: Russische Anleihen unter Druck Aktienanleger haben halbwegs erleichtert auf den Chefwechsel bei der Deutschen Bank reagiert. Die Aktie des Geldhauses avancierte gestern zum großen Gewinner am deutschen Aktienmarkt. Ob sich dies jedoch auch auf dem Rentenmarkt widerspiegelt, wollen wir heute wieder mit Bianca Becker, Rentenhändlerin an der Börse Stuttgart klären. Zudem wollen wir die Situation am russischen Finanzmarkt etwas näher beleuchten. Nachdem neue Sanktionen gegen Russland verkündet wurden, ging es insbesondere am russischen Aktienmarkt deutlich bergab. Am Rentenmarkt auch? Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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