Beitrag gelesen: 2270 x |
||
Deutschland begibt neue 30-jährige Bundesanleihe mit Minizins.
Die Fed macht Ernst mit dem Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik. Wie die US-Notenbank am Mittwochabend bekannt gab, soll er nun beginnen, der schrittweise Abbau der Bilanz der Fed, die aktuell ein Volumen von rund 4,5 Billionen US-Dollar erreicht hat. Und die Fed hat dafür nun auch einen Plan vorgestellt. Der Abbau der Bilanz soll mit einem Betrag von 10 Milliarden Euro beginnen. Pro Monat. Pro Quartal soll sich dieser Betrag um weitere 10 Milliarden erhöhen. Nach rund einem Jahr wären dann 50 Milliarden Euro pro Monat erreicht. Dieses Abbautempo soll dann beibehalten werden. Dabei werden auslaufende Zinspapiere immer weniger durch Neukäufe ersetzt. Letztlich wird es bei diesem Tempo Jahre brauchen, bis die Bilanz der Fed wieder Vorkrisenniveau erreicht und damit eine Summe von weniger als 1 Billion US-Dollar. Spekulationen auf ein wachsendes Exportgeschäft der deutschen Firmen gaben dem Dax Auftrieb. Dieser kletterte über die Marke von 12.600 Punkten. Der Euro gab nach der Zinsentscheidung deutlich nach und notierte am Donnerstagmittag bei 1,1913 USD. Gute Nachrichten kamen am Dienstag unerwartet vom Mannheimer Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Der ZEW-Index zu den Konjunktureinschätzungen der Finanzmarktexperten in Deutschland zieht unerwartet kräftig an, wie am Dienstag bekannt wurde. Das Barometer für die Konjunkturerwartungen steigt um sieben Zähler von 10,0 auf aktuell 17,0 Punkte. Im Vorfeld befragte Ökonomen hatten hier im Schnitt nur mit einem Anstieg auf 12,7 Punkte gerechnet. Der Indexstand liegt aber weiter deutlich unter seinem langfristigen Mittelwert von 23,8 Punkten. Der Teilindex mit den Einschätzungen zur Konjunkturlage stieg dagegen von 86,7 Punkten im August auf 87,9 Punkte. Hier hatten sich die Volkswirte im Schnitt sogar auf einen leichten Rückgang eingestellt. Bundes-/ Staatsanleihen Die Bundesrepublik Deutschland hat am Mittwoch nach zuletzt 2014 eine neue 30-jährige Anleihe begeben und Geschichte am Anleihenmarkt geschrieben. Die Anleihe ist mit einem Kupon von nur 1,25 Prozent ausgestattet. Das ist der niedrigste Kupon, den es je für eine 30-jährige Anleihe in Europa oder Japan gegeben hat. Die Aussicht auf weiter steigende Leitzinsen in den USA sorgte nach Einschätzung von Experten für Kursverluste bei Deutschen. Im Gegenzug ging es mit den Renditen für Bundesanleihen weiter nach oben. Der richtungweisende Euro-Bund-Future fiel am Mittag auf 160,72 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen stieg auf 0,48 Prozent. Anlegertrends S&P hebt Bonitätsrating für Portugal an Portugal erhielt jüngst von der Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) eine bessere Bonitätsnote. Die Papiere des Landes gelten für S&P nun nicht mehr als Ramsch. Die Experten hoben das Rating um eine Note auf „BBB+“ an und gaben dem Land nach mehr als fünf Jahren damit das Gütesiegel „Investment Grade“ zurück. Die Bonitätsprüfer begründeten dies mit Fortschritten beim Schuldenabbau und bei der Wirtschaftsentwicklung. Der Ausblick für das Euroland wird mit stabil bewertet. Das heißt, dass S&P auch auf absehbare Zeit keine Veränderung der Lage erwartet. Die beiden anderen Ratingagenturen Moody’s und Fitch hingegen haben noch nicht nachgezogen. Sie sehen Portugal noch im Ramschbereich und damit ein Investment als spekulativ. Bei Anlegern an der Börse Stuttgart war insbesondere die bis zum 15. Februar 2024 laufende Staatsanleihe (A1HKUP) von Portugal gesucht. Der 12,71 Milliarden schwere Bond ist mit einem Kupon von 5,650 Prozent ausgestattet und zu einer Stückelung von 0,01 Euro nominal handelbar. Aktuell notiert das Papier bei 125,11, was einer Rendite von 1,51 Prozent entspricht. RCI Banque zapft Kapitalmarkt an Die RCI Banque S.A. (Renault Credit International), 100-prozentige Finanzdienstleistungstochter des Autokonzerns Renault, hat sich frisches Kapital besorgt und einen Bond (A19PFZ) im Volumen von 750 Millionen Euro begeben. Die Anleihe läuft bis zum 26.09.2022, sofern der Emittent nicht bis zum 26.06.2022 von seinem Sonderkündigungsrecht unter Zahlung einer Prämie von 0,20 Prozent, Gebrauch macht. Danach ist die Anleihe zu 100 Prozent kündbar. Verzinst wird das Papier mit 0,75 Prozent p.a. Das Papier ist gesucht bei Anlegern an der Börse Stuttgart und notiert aktuell bei 100,00. Petrobras emittiert zwei neue US-Dollar Bonds Brasiliens halbstaatlicher Mineralölkonzern Petrobras hat den Kapitalmarkt angezapft und zwei neue US-Dollar Anleihen begeben. Der bis Januar 2025 laufende Bond (WKN: A19PL6) im Volumen von einer Milliarde USD wird mit 5,3 Prozent p.a. verzinst. Seitens des Emittenten besteht eine Make Whole Call Option @0,50 Prozent bis zum 27.01.2025. Die zweite Anleihe (WKN: A19PL8) ist ebenso eine Milliarde USD schwer und läuft bis zum 27.01.2028 sofern der Emittent nicht von seinem Sonderkündigungsrecht unter Zahlung einer Prämie von 0,50 Prozent bis zum Ende der Laufzeit Gebrauch macht. Der Bond ist mit einem Kupon von 6,0 Prozent ausgestattet. Beide Papiere sind zu einer Mindeststückelung von 2.000 USD handelbar und von Standard & Poor’s mit BB- bewertet. Börse Stuttgart TV US Markt im Fokus: Dow Jones im Aufwärtstrend – Fed steigt aus Die US Notenbank Fed hat den Startschuss gegeben für den Einstieg in den Ausstieg der ultralockeren Geldpolitik: Eine Zinserhöhung noch in diesem Jahr – drei im nächsten Jahr – so zumindest interpretiert der Markt die Aussagen von Janet Yellen. Außerdem will sie in homöopathischen Dosen die den Wertpapierbestand von 4,5 auf 1 Billion Dollar abbauen. Derweil klettert der Dow Jones von einem Hoch zum nächsten. Marktexperte Roland Hirschmüller von der Baader Bank analysiert die wichtigsten Themen am US Markt. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Bonds weekly die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|