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Mit einem Verlust von 3,6 Prozent und allen 30 Werten im Minus erwischte der DAX gestern einen denkbar schlechten Wochenstart. Heute hellte sich die Stimmung zunächst auf: Am Morgen kletterte der DAX bei plus 2,4 Prozent in der Spitze bis auf 10.713 Punkte. Dann jedoch machte das Bundesverfassungsgericht den Anlegern einen Strich durch die Rechnung: Die Beschlüsse der EZB zu den Anleihekäufen seit 2015 in Milliardenhöhe verstoßen in mehreren Punkten gegen das Grundgesetz. Nun soll der EZB-Rat in einem neuen Beschluss zeigen, dass das Programm verhältnismäßig sei. Prompt verloren die Anleger den Mut und schickten den DAX rund 200 Punkte abwärts. Bis zum Mittag erholt sich der deutsche Leitindex wieder etwas und notiert bei 10.600 Punkten rund 1,3 Prozent im Plus.
Hohe Umsätze bei Volkswagen und Daimler Die schlechten Nachrichten bei Wirecard scheinen nicht abzureißen – und die Serie als meistgehandelte Aktie in Stuttgart ebenfalls nicht. Wegen der verspäteten Vorlage des Jahresabschlusses für 2019 droht Wirecard nun eine Geldstrafe von bis zu einer Million Euro. Die Frist zur Veröffentlichung des Geschäftsberichts war letzten Donnerstag abgelaufen. Wirecard begründet dies damit, dass sich die Beschaffung von Unterlagen durch die Corona-Krise vor allem bei den Auslandstöchtern verzögert habe. Die Wirecard-Aktie fällt heute weitere 2,7 Prozent auf 86,35 Euro. Im Fokus der Stuttgarter Anleger stehen am Dienstag auch Autowerte: Während Daimler häufiger gehandelt wird, hat Volkswagen mit einem Volumen von rund 2 Millionen Euro beim Umsatz die Nase vorn. Für beide wird es heute spannend, diskutiert die Bundesregierung gemeinsam mit Branchenvertretern beim „Autogipfel“ doch über eine mögliche Unterstützung durch Kaufprämien für Autos. Den Aktien scheint das zunächst zu helfen, Daimler legt 1,5 Prozent zu, Volkswagen rund 1,1 Prozent. Bei der Lufthansa blicken die Anleger heute wortwörtlich in die Röhre – es steht die Online-Hauptversammlung auf der Agenda. Lufthansa-Chef Spohr rechnet damit, dass man sich mit der Bundesregierung erfolgreich einigen kann. So soll der Staat wohl mit einem Anteil von mehr als 25 Prozent bei der Lufthansa einsteigen und zwei Aufsichtsratsmandate erhalten. Gleichzeitig verkündete Spohr, dass die Lufthansa ihren Flugplan ab Juni wieder sukzessive erweitern will. Das Niveau aus 2019 sei aber frühestens 2023 wieder erreichbar. Die Lufthansa-Aktie selbst notiert heute bei 7,96 Euro etwa 2 Prozent im Minus. Börse Stuttgart TV Thema der Woche: Daueroptimist Buffett zurückhaltend - Kursrutsch voraus? Die Hauptversammlung von Berkshire Hathaway zieht jedes Jahr tausende Anleger nach Omaha. In diesem Jahr lauschten die Anleger online den Worten von Altmeister Warren Buffett. Doch der Daueroptimist äußerte sich auffallend zurückhaltend. Befürchtet er noch einmal deutliche Kursrückgänge? Kemal Bagci, Derivate-Experte bei der BNP Paribas berichtet über die Hauptversammlung und blickt auf die Fortschritte auf der Suche nach einem Corona-Impfstoff. Euwax Sentiment Die Derivateanleger in Stuttgart sind heute am Morgen bis etwa 10.30 Uhr im Gleichklang mit dem DAX gelaufen. Als der DAX sein bisheriges Tageshoch bei 10.713 Punkten erreichte, wechselten die Stuttgarter Anleger das Lager und setzten im DAX vermehrt auf fallende Kurse. Gegen 12.30 Uhr notiert der EUWAX Sentiment bei knapp -20 Punkten. Anlegertrends Anleger verkaufen Tesla-Put Die Stuttgarter Derivateanleger verkaufen heute sehr rege einen Knock-out-Put (WKN MC60AY) auf Tesla. Der exzentrische Vorstandschef Elon Musk hat die Tesla-Aktie letzten Freitag in die Tiefe stürzen lassen, als er mitteilte, dass er die Tesla-Aktie als zu hoch bewertet ansieht. Heute holt die Tesla-Aktie ihre gestrigen Verluste auf und notiert mit 720,90 Euro beinahe drei Prozent höher. Besonders gefragt sind heute Knock-out-Calls (WKN MF9X8Q) auf den Pharma- und Laborlieferanten Sartorius. Unser Händler verzeichnet in dem Knock-out-Call fast ausschließlich kleinere Kauforders. Sartorius vermeldete Mitte April einen um 16,5 Prozent steigenden Konzernumsatz und einen steigenden Auftragsbestand von 26,5 Prozent fürs erste Quartal 2020. Die liquidere Sartorius-Vorzugsaktie notiert heute knapp drei Prozent höher bei 265,40 Euro. Bei dem Call-Optionsschein (WKN MC757Z) auf den Schweizer Pharmariesen Novartis ist das Verhältnis von Käufern und Verkäufern ausgeglichen. Novartis hatte in der letzten Woche seine Quartalszahlen vermeldet. Der Konzern konnte seinen Umsatz um elf Prozent steigern, der Reingewinn legte von 1,9 Milliarden Schweizer Franken auf 2,2 Milliarden Schweizer Franken zu. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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