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FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag erneut mit Verlusten geschlossen. Für Zurückhaltung sorgte die neuerliche Reduzierung der russischen Gaslieferungen auf nun nur noch 20 Prozent der Pipeline-Kapazität nach bislang 40 Prozent, was die bestehenden Wachstumssorgen noch verstärkt. Der deutsche Aktienmarkt hänge am Tropf der Politik im Kreml, so CMC. Am Abend startet derweil die zweitägige Sitzung der US-Notenbank. Am Mittwoch nach Handelsschluss in Europa wird das Ergebnis bekannt gegeben, mehrheitlich wird an der Börse mit einer Anhebung der Leitzinsen in den USA um weitere 75 Basispunkte gerechnet. Der DAX verlor 0,9 Prozent auf 13.097 Punkte.
Walmart reißt Zalando in die Tiefe Bei den Einzelwerten standen Zalando mit einem Kurseinbruch vom 9,8 Prozent im Fokus. Auslöser war eine Gewinnwarnung von Walmart. Die Konsumenten gehen angesichts der grassierenden Lebensmittel-Inflation zunehmend selektiv bei ihren Käufen vor. Die Ausgaben konzentrieren sich vermehrt auf Güter des täglichen Bedarfs zu Ungunsten von Gütern des nicht-täglichen Bedarfs wie etwa Kleidung, Elektrogeräte oder Möbel. Für Metro ging es 2,1 Prozent nach unten, Ceconomy fielen 2,2 Prozent. Hellofresh verloren 7,3 Prozent und hielten sich damit nur unwesentlich besser als Zalando. Für Lufthansa ging es um 2,6 Prozent nach unten. Belastend wirkte der Warnstreik des Bodenpersonals. Deswegen muss die Airline am Mittwoch "nahezu das gesamte Flugprogramm" an den beiden Drehkreuzen in Frankfurt und München absagen. Insgesamt fallen rund 1.000 Flüge aus. Jefferies stufte die vorläufigen Daten von Wacker Neuson (-2,8%) für das zweite Quartal als uneinheitlich ein. Während das Umsatzwachstum auf Kurs sei, die Unternehmensprognose für 2022 zu erreichen, blieben die Margen aufgrund der hohen Beschaffungskosten und der geringeren Produktivität unter Druck. Nach schwachen Zahlen ging es für Stratec gleich um 12 Prozent nach unten. Die Lage für Uniper bleibt sehr schwierig Weiter abwärts ging es mit Uniper. Die Aktien verloren 10,5 Prozent auf 5,85 Euro. "Die schlechten Nachrichten reißen nicht ab", sagte ein Händler. Aktuell belaste, dass Goldman Sachs das Kursziel auf 4,50 nach 10 Euro gesenkt habe. Dazu komme, dass der politische Streit um die Nord-Stream-Pipeline trotz der nun gelieferten Turbine weitergehe. Sollte der Gasfluss weiter nur bei 20 Prozent bleiben, könne Deutschland die Lager für den Winter nicht füllen. Der Versorger ist abhängig von den russischen Lieferungen. Jüngst wurde ein Rettungspaket für das Unternehmen geschnürt, das unter anderem den Einstieg des deutschen Staats vorsieht. Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com DJG/mpt/cln (END) Dow Jones Newswires July 26, 2022 11:47 ET (15:47 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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