Alt 25.03.14, 13:54
Standard Achterbahnbörse - DAX holt Verluste wieder auf
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Wie zerronnen, so gewonnen: Nach dem schwachen Start in die Börsenwoche erholen sich die Aktienkurse am Dienstag kräftig. Der DAX, der am Vortag um 1,6 Prozent abgesackt war, steigt bis zum Mittag um 1,6 Prozent auf 9.331. Das Ausbleiben neuer Hiobsbotschaften zur Ukraine und von Chinas Konjunktur wird an den Aktienmärkten mit Erleichterung aufgenommen. Selbst eine eingetrübte Stimmung in der deutschen Wirtschaft kann Investoren nicht von Käufen abhalten. Der Euro-Stoxx-50 rückt um 1,3 Prozent auf 3.094 Punkte vor.

Der ifo-Geschäftsklimaindex ist im März auf 110,7 Punkte zurückgegangen von 111,3 im Februar. "Trotz des leicht gesunkenen ifo-Indexes bleibt der Ausblick für die deutsche Konjunktur freundlich, da der Index nach wie vor auf einem hohem Niveau liegt", sagt Johannes Jander von der Helaba. Für den Rückgang des ifo-Indexes macht der Volkswirt vor allem die Krimkrise und damit einhergehende Sanktionen verantwortlich.

Rückenwind erhalten die Börsen von der US-Notenbank. Der Fed-Gouverneur Charles Plosser hat bekundet, dass Wirtschaftsdaten ausschlaggebend dafür sein werden, wann die Leitzinsen in den USA angehoben werden. Es sei sinnlos über Zinserhöhungen nachzudenken, solange das Wertpapierkaufprogramm der Fed nicht beendet sei.

Plosser relativiere damit Aussagen der US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen auf der vergangenen Offenmarktsitzung, heißt es dazu im Handel. Die Fed-Präsidentin hatte erste Leitzinserhöhungen sechs Monate nach Ende der Wertpapierkäufe in Aussicht gestellt und damit für Verstimmungen an den Märkten gesorgt.

Gesucht sind an den Börsen vor allem konjunktursensible Papiere und Sektoren wie Automobilbau, Rohstoffproduktion, Chemie und Bau sowie Technologie. Der Preis von Kupfer als wichtigem Industriemetall steigt um 1,4 Prozent. In London ziehen die Aktien der großen Bergwerkskonzerne Anglo American und Rio Tinto um jeweils fast 3 Prozent an und zählen somit zu den größten Kursgewinnern unter Europas Blue-Chips.

Im Devisenhandel hat das Pfund Sterling zu Euro und US-Dollar aufgewertet. Gestützt wird das Pfund von britischen Inflationsdaten. Die Verbraucherpreise sind im Februar in der Kernrate auf Jahressicht um 1,7 Prozent gestiegen und haben damit die Prognose eines Anstiegs von 1,6 Prozent übertroffen.

Der Euro hat derweil zum Dollar leicht nachgegeben auf 1,3808, nachdem er im asiatischen Handel noch mit 1,3848 bezahlt worden ist. Hierfür machen Devisenhändler die Aussage des Bundesbankpräsident Jens Weidmann verantwortlich. Für ihn sind negative Zinsen ein effektives Mittel gegen die Folgen, die ein starker Euro auf die Inflation hat.

Auf Grund fehlender Unternehmensnachrichten bewegen vor allem Kommentare von Analysten die Kurse. Die Commerzbank hat das Kursziel für Infineon um 1,50 auf 10 Euro erhöht, die Aktie legt daraufhin um 1,7 Prozent zu. Eine Kaufempfehlung der Bank of America-Merrill Lynch für die Osram-Aktie lässt diese um 3,7 Prozent zulegen.

Der britische Einzelhandelskonzern Kingfisher und die deutsche Baumarktkette Hornbach gehen künftig getrennte Wege. Die Holding-Vorzugsaktien von Hornbach aus dem Bestand von Kingfisher sind nach Angaben aus dem Handel zu 59 Euro je Anteilsschein platziert worden. Insgesamt handele es sich um 1,4 Millionen Stücke. Die im SDAX notierten Vorzüge steigen um 1,0 Prozent auf 61,40 Euro und handeln damit sogar über dem Platzierungspreis.

Die Aktien von Kingfisher legen in London um 7 Prozent zu. Das dürfte jedoch eher daran liegen, dass die Handelskette nach Ergebnissen für 2013 die Dividende erhöht und von der Deutschen Bank auf "Kaufen" von "Halten" hochgestuft wurde.

Der überraschende Abgang des Chefs Klaus Probst beim Automobilzulieferer Leoni drückt den Kurs der Aktie um 4,2 Prozent. Auch der Ausblick des Kabelbaumherstellers auf das laufende Jahr sei pessimistischer als erwartet, sagen Händler. Stada-Aktien, die am Vortag wegen eines tristen Ausblicks auf das laufende Jahr um 14 Prozent eingebrochen waren, erholen sich um 5,4 Prozent. Hier hagelt von Finanzanalysten Abstufungen und Senkungen der Kursziele.

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com

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