Alt 26.03.14, 13:51
Standard Börsen bauen Gewinne aus
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Die Erholungsbewegung an Europas Börsen verstärkt sich bis Mittwochmittag noch leicht. Keine neuen negativen Nachrichten zur Krimkrise und zuletzt überwiegend solide Konjunktursignale aus den USA stützen die Notierungen. Daneben verweisen Händler auf die unverändert sehr hohe Liquidität an den Finanzmärkten, die angelegt werden wolle. Der DAX steigt 1,3 Prozent auf 9.462 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es 1,1 Prozent auf 3.132 nach oben.

Am Devisenmarkt neigt der Euro leicht zur Schwäche und notiert bei 1,3798 Dollar. Aus den jüngsten Stellungnahmen der EZB-Ratsmitglieder leitet die Commerzbank die Vermutung ab, dass die psychologisch wichtige Marke von 1,40 Dollar für den Euro die Grenze nach oben darstellen könnte. Unisono hätten sie die Absicht bekräftigt, einer Verschlechterung des Inflationsausblicks weitere Maßnahmen entgegenzusetzen. Der Euro beeinflusse den Inflationsausblick und damit auch die Entscheidungen der EZB. Ein Indiz für die Schmerzgrenze 1,40 sei, dass Mario Draghi noch einmal mit dem Zaunpfahl gewinkt habe, als der Euro in den Bereich über 1,3950 Dollar vorgestoßen sei. Sollten derweil die US-Daten, etwa am Mittwoch die Auftragseingänge langlebiger Güter, positiv überraschen, dürfte sich die Erwartung von Zinserhöhungen am Markt festigen und den Dollar stärken.

Derweil nutzen die Investoren das günstige Umfeld an den Börsen weiter, um Platzierungen vorzunehmen. Die britische Regierung hat ihre Beteiligung an der heimischen Großbank Lloyds heruntergefahren. Sie verkaufte einen Anteil von 7,8 Prozent und hält nun noch rund 25 Prozent. Das am Mittwoch abgestoßene Aktienpaket hat einen Wert von etwa 4,23 Milliarden Pfund Sterling und wurde an institutionelle Investoren verkauft.

Nach einem Platzierungspreis von 75,5 Pence notiert die Aktie an der Londoner Börse 4,5 Prozent leichter bei 75,58 Pence. Die britischen Finanzbehörde habe rascher und in größerem Umfang als von uns erwartet gehandelt, kommentiert Investec Securities die Transaktion und rät zum Kauf der Lloyds-Aktie. Den Zeitpunkt für die Platzierung nennt Investec "tadellos". Der Verkauf sei ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Sanierung der Bank.

Die Berichtssaison neigt sich derweil dem Ende zu. Am Morgen legte Kuka endgültige Geschäftszahlen und den Ausblick auf 2014 vor. "Der Ausblick von Kuka deckt sich mit den durchschnittlichen Erwartungen am Markt", sagt ein Händler. Die vorgeschlagene Dividende von 0,30 Euro je Aktie liege leicht unter seiner Schätzung von 0,35 Euro. Der Kurs der Kuka-Aktie tendiert 0,5 Prozent leichter.

Mangels anderer Impulse orientieren sich Anleger verstärkt an Analystenmeinungen. Nach dem Kursrücksetzer bei Stada zum Wochenstart haben die Analysten der Deutschen Bank die Aktie auf "Kaufen" nach "Halten" hochgestuft, die Aktie legt um 1,1 Prozent zu. Ungebrochen skeptisch sind die Analysten von J.P. Morgan für Metro-Titel, sie haben das Kursziel gesenkt. Im MDAX verliert die Aktie 1,8 Prozent.

Am Abend richten sich die Blicke der Investoren nach Washington. Dort veröffentlicht die US-Notenbank die Ergebnisse der Überprüfung von Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufen der Banken. Nach dem jüngst bestandenen Stresstest wollen die US-Banken ihren Aktionären nach der Durststrecke der vergangenen Jahre etwas Gutes tun. Sollte die Fed den US-Banken erlauben, ihre Anteilseigner am Geschäftserfolg wieder stärker beteiligen, könnte verstärkt Geld in den Sektor fließen.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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