Beitrag gelesen: 1635 x |
||
Der steigende Teuerungsdruck wird für den Bund-Future mittlerweile zu einem echten Belastungsfaktor. Nachdem das Anleihenbarometer in dieser Woche ohnehin südwärts tendierte, wurde diese Richtung durch die nochmals gestiegenen Verbraucherpreise innerhalb der EU katalysiert.
Dass es noch im April zu einer ersten Zinserhöhung kommen könnte, bezweifeln mittlerweile nur noch die Wenigsten. EZB-Chef Jean-Claude Trichet unterstrich am Montag einmal mehr, mit welcher Sorge er die steigende Inflation betrachte. Vor allem der Umstand, dass die Teuerungsrate bereits die vereinbarten Stabilitätskriterien überschreite, sei auf Dauer nicht hinnehmbar. In den USA hingegen konnte sich der Index schwebender Hausverkäufe deutlich stabilisieren und verzeichnete ein Plus von 2,1 Prozent. Nach den gravierend schlechten Zahlen der Vorwoche, ist dies zumindest ein kleiner Lichtblick für den US-Immobiliensektor. Der Bund-Future verlor bis zum Abend 34 Basispunkte und schloss letztlich bei 121,69 Zählern. Nach Moody’s, stufte nun auch die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) Griechenland und Portugal herab. Während die Bonität der Hellenen gleich um zwei Stufen auf „BB-“ gesenkt wurde, kamen die Iberer mit „nur“ einer Stufe auf „BBB-“ etwas glimpflicher davon. Dennoch liegt Portugal bei Standard & Poor’s nur mehr eine Note über dem sogenannten „Ramschniveau“. Die Neubeurteilung der beiden Krisenstaaten durch die Ratingagentur trifft nicht nur die entsprechenden Länder hart, sondern ist auf den zweiten Blick auch eine schallende Ohrfeige für die EU und den neuen Krisenmechanismus ESM (Europäischer Stabilisierungsmechanismus), der ab 2013 den bestehenden Euro-Rettungsschirm ablösen soll. In der Begründung zur Herabstufung erklärt S&P, dass sich das Risiko privater Gläubiger durch den neuen Rettungsschirm massiv erhöht habe. S&P sieht eine erhöhte Gefahr eines sogenannten „haircuts“ für private Investoren. Nach Bekanntgabe erreichte die Rendite bei 10-jährigen portugiesischen Staatsanleihen mit 7,978 Prozent einen neuen Negativ-Rekord. Ganz andere Sorgen plagen die deutsche Bundesregierung. Angesichts der stetig steigenden Energiepreise nimmt der Inflationsdruck spürbar zu. Allein für den Monat März weist die Statistik ein Plus von 0,5 Prozent, gegenüber Februar aus. In Summe liegt die Bundesrepublik mit einer Jahresrate von 2,1 Prozent oberhalb der EU-Stabilitätskriterien. Die Wochenmitte gestaltete sich im Rentenhandel reichlich unspektakulär. Weder sorgten die wenigen zur Veröffentlichung stehenden Wirtschaftsdaten für eine Überraschung, noch entfaltete der Kursanstieg am deutschen Aktienmarkt eine nachhaltige Wirkung. Bei Handelsschluss stand somit nur ein marginales Minus von 7 Basispunkten zu Buche und der Bund-Future verabschiedete sich bei 121,43 Zählern. Die ohnehin schon hohen Inflationserwartungen von Analysten wurden am Donnerstag nochmals übertroffen: Die Verbraucherpreise innerhalb der EU legten im März um satte 2,6 Prozent zu und übertrafen somit die Prognosen nochmals um rund 0,3 Prozentpunkte. Der Bund-Future reagierte ziemlich verschnupft auf die veröffentlichten Daten und geriet unter Abgabedruck. Der Umstand, dass bei 121,42 Punkten eine charttechnische Unterstützung durchbrochen wurde, verschärfte die Misere und der Bund konnte ein Minus zum Handelsschluss von 15 Punkten nicht mehr abwenden. Selbst die psychologisch wichtige Marke bei 121,00 Punkten schien bei einem Tagestief von 121,06 Zählern nicht mehr sicher. Bereits zum Handelsstart war absehbar, dass die Marke von 121,00 Punkten wohl nicht mehr zu halten sei. Immer wieder rutschte das Anleihenbarometer darunter hindurch. Zum Wochenausklang wird viel davon abhängen, ob der Bund-Future die Unterstützung bei 120,84 wird verteidigen können. Den am Nachmittag zur Veröffentlichung anstehenden US-Wirtschaftsdaten wird in dieser Hinsciht sicherlich eine maßgebliche Bedeutung zukommen. Anlegertrends: Unsicherheit lässt nach Nachdem sich die Situation an den Märkten wieder stabilisieren konnte, bleiben weiterhin die alten Bekannten um Peugeot (WKN: A0VSYU), oder auch die vergangenen Woche vorgestellte Schuldverschreibung von Südzucker (WKN: A1GNRQ) bei den Anlegern in Stuttgart begehrt. Einzig eine strukturierte Anleihe der Landesbank Baden-Württemberg, sorgt derzeit für etwas frischen Wind im Rentenhandel. Die Anleihe mit Fälligkeit zum 20. März 2014, verfügt über einen festen Kupon von 4,55 Prozent, bei einer Mindeststückelung von 1.000 Euro nominal. Das Papier verfügt über eine sogenannte Credit Linked Note zur Daimler AG, Deutsche Lufthansa AG, Fresenius SE, Metro AG und Thyssenkrupp AG. Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.boerse-stuttgart.de/rd/...CE3.STU&lang=de Weiterhin in der Zeichnung im Bondm-Segment der Börse Stuttgart befindet sich die Anleihe der Payom Solar AG. Die Anleihe mit einem Gesamtvolumen von bis zu 50 Millionen Euro hat eine Laufzeit bis 2016 und ist mit einem Kupon von 7,5 Prozent ausgestattet. Privatanleger können die mit 1.000 Euro nominal gestückelte Anleihe mit der WKN: A1H3M9 direkt über ihre Hausbank durch Übermittlung eines Kaufauftrages an der Börse Stuttgart erwerben. Mit der Uniwheels Holding GmbH startet kommenden Montag auch gleich die nächste Zeichnung für eine Unternehmensanleihe in Bondm (WKN: A1KQ36). UNIWHEELS ist ein führender europäischer Hersteller von hochwertigen Leichtmetallrädern, die im Niederdruckgussverfahren hergestellt werden. Neben drei Produktionsstandorten in Deutschland und Polen verfügt das Unternehmen über diverse Vertriebsstandorte in Europa, Russland und China. Die reguläre Zeichnungsfrist der Schuldverschreibung endet zum 15. April 2011. Börse Stuttgart TV – Interview hier abrufbar: Egal ob Finanzkrise oder nicht, auf das Auto wollen die wenigsten Deutschen verzichten. Genau damit verdient die UNIWHEELS Gruppe, ein führender europäischer Hersteller von Leichtmetallrädern, ihr Geld. UNIWHEELS beliefert im Erstausrüstermarkt nahezu alle führenden Automobilhersteller und plant nun durch eine Anleihenemission im Segment Bondm weiter zu wachsen. Ralf Schmid, Geschäftsführender Gesellschafter von UNIWHEELS, bei Börse Stuttgart TV. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=5305 Die Erleichterung vergangene Woche war groß. Die Eckdaten des Rettungsschirms wurden fixiert und die Stabilität der Eurozone schien gesichert. Und gerade jetzt stuft die Ratingagentur S&P Bonität Portugals und Griechenlands erneut herab. Ein Schock für die Europeripherie? Sabine Traub, Leiterin Rentenhandel an der Börse Stuttgart, bei Börse Stuttgart TV über die erneute PIIGS-Krise, sowie zahlreichen interessanten Neuemissionen. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=5335 Letztlich emittierte die Südzucker International Finance eine Schuldverschreibung, welche zum 29. März 2018 fällig wird (WKN: A1GNRQ). Die Mindeststückelung liegt erneut bei 1.000 Euro nominal. Der feste Kupon beträgt 4,125 Prozent. Eine Anleihe der General Electric ist für heute der einzige Kandidat aus dem Bereich der Unternehmensanleihen (WKN: A1GPH1). Das Papier der US-Amerikaner wird zum 04. April 2016 fällig und verfügt über einen festen Kupon von 3,75 Prozent. Die Mindeststückelung liegt bei festen 1.000 Euro nominal. Bereits am Dienstag emittierte das Land Berlin eine Schuldverschreibung mit 6 Jahren Laufzeit (WKN: A1H3YM). Das Papier wird zu einer Mindeststückelung von 1.000 Euro nominal ausgegeben. Der feste Kupon beträgt 3,0 Prozent. Ebenfalls seit Dienstag wird in Stuttgart eine 10-jährige holländische Staatsanleihe gehandelt (WKN: A1GM6P). Der Kupon beträgt feste 3,25 Prozent. Die Mindeststückelung liegt mit 1,- Euro nominal im durchaus investorenfreundlichen Bereich. Den Abschluss dieser Woche bildet eine spanische Staatsanleihe (WKN: A1GNNU). Die Regierung in Madrid setzt auf einen festen Kupon von 5,9 Prozent, die Mindeststückelung liegt bei 1.000 Euro nominal. Das Papier wird fällig zum 30. Juli 2026. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Bonds weekly die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|