Alt 29.06.23, 23:33
Standard Uneinheitlich - Steigende Zinsen treiben Bankaktien
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NEW YORK (Dow Jones)--Uneinheitlich haben sich die US-Börsen am Donnerstag gezeigt. Starke Wirtschaftsdaten dämpften die Kaufbereitschaft, weil sie Zinssorgen befeuerten. So war die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe niedriger als erwartet. Das BIP für das erste Quartal ist deutlich stärker als prognostiziert ausgefallen, wobei auch die Verbraucherausgaben klar höher lagen als erwartet. Immerhin kam der BIP-Deflator etwas unter den Prognosen herein.

Der Dow-Jones-Index stieg um 0,8 Prozent, der S&P-500 legte um 0,4 Prozent zu. Der Nasdaq-Composite schloss hingegen kaum verändert; steigende Marktzinsen belasteten die zinsempfindlichen Technologiewerte. Auf 1.985 (Mittwoch: 1.620) Kursgewinner kamen 985 (1.320) -verlierer. Unverändert gingen 71 (104) Titel aus dem Handel.

Im Fokus des Markts standen die Bedenken wegen der Hochzinspolitik. Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell und seine Kollegen aus aller Welt haben auf dem Jahresforum der Europäischen Zentralbank in Sintra, Portugal, ihre Bereitschaft zur Inflationsbekämpfung bekräftigt. Powell wiederholte diese Botschaft am frühen Donnerstag in Madrid weitgehend.

Am späten Mittwoch MESZ war derweil mitgeteilt worden, dass alle 23 Banken den Stresstest der Fed bestanden haben. "Die Ereignisse der letzten Monate wären viel schwieriger zu bewältigen gewesen, wenn die größten Banken unterkapitalisiert oder illiquide gewesen wären", sagte Powell. Der bestandene Stresstest und kräftig steigende Anleiherenditen machten Bankenwerte mit Kursgewinnen von durchschnittlich 2,6 Prozent zum stärksten Sektor. Im Dow Jones lagen Goldman Sachs und JP Morgan Chase mit plus 3,5 und plus 3 Prozent an der Spitze.

Am Markt herrscht gegenwärtig einiges an Zuversicht, trotz der Zinssorgen. Mark Newton, Leiter der technischen Strategie bei Fundstrat, ist der Meinung, dass der S&P-500 auf dem Weg zur Marke von 4.500 Punkten sei, während Small Caps überdurchschnittlich gut abschneiden könnten.

Anleihen unter Druck

Zinssorgen dominierten auch den Anleihemarkt, die Titel wurden kräftig abverkauft. Die Zweijahresrendite stieg auf das höchste Niveau seit dem 8. März. Die Zehnjahresrendite gewann 13,5 Basispunkte auf 3,84 Prozent.

Der Dollar zeigte nach den Konjunkturdaten Stärke, so dass der Euro unter 1,09 zurückfiel.

Die Ölpreise wurden etwas vom festeren Dollar belastet, auf der anderen Seite aber von den ermutigenden Konjunkturdaten gestützt, die Zweifel an der Nachfrage zerstreuten.

Dollarstärke und steigende Marktzinsen bremsten auch den Goldpreis. Die Feinunze tendierte wenig verändert bei 1.908 Dollar.

Bei den Einzelwerten fielen Micron Technology um 4,1 Prozent. Der Speicherchiphersteller hat mit seinen Drittquartalszahlen die Erwartungen übertroffen, doch wurde der Ausblick negativ interpretiert.

H.B. Fuller drehten nach anfänglichen Verlusten ins Plus und gewannen 7,1 Prozent. Gewinn und Umsatz des Klebstoffherstellers waren im zweiten Quartal rückläufig und fielen schwächer als erwartet aus.

Gut kamen auch die Viertquartalszahlen von Worthington Industries an, der Kurs legte um 8,9 Prozent zu. Der Hersteller unter anderem von Druckgasbehältern hatte einen signifikanten Nettogewinnanstieg gemeldet.

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