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Der Rentenmarkt kam auch in der vergangenen Woche einfach nicht zur Ruhe: Spekulationen um eine erneute Herabstufung Spaniens durch die Ratingagentur Moody’s, gepaart mit guten US Wirtschaftsdaten, der anhaltenden Diskussion um die Schaffung eines Eurobonds, sowie der erneute Abgabedruck auf Anleihen der Europeripherie, setzten dem Bund-Future erneut zu.
Bundesanleihen schlossen zum Wochenauftakt uneinheitlich. Während deutsche Staatsanleihen mit längeren Laufzeiten weiter nachgaben, konnten sich „Kurzläufer“ etwas erholen. Der Bund-Future schloss mit einem Minus von 41 Basispunkten bei 124,57 Zählern. Unter erneutem, kollektivem Abgabedruck standen Anleihen aus der Europeripherie, was sich besonders negativ für Spanien auswirken könnte. Die Iberer, müssen noch in diesem Jahr den Markt um frisches Kapital anzapfen. Für anhaltende Diskussionen am Rentenmarkt, sorgt die Forderungen Jean-Claude Junckers zur Etablierung sogenannter Eurobonds (siehe bondsweekly KW 49). Was spricht aus der Sicht Junckers überhaupt dafür? Für den Eurobonds spricht: 1. Renditeschwund für Staaten der Europeripherie: Strauchelnde Euro-Staaten wie Irland, Griechenland und Co. müssten deutlich weniger Zinsen für ihre Staatsanleihen berappen. Kriselnden Staaten, würde somit wieder Luft zum atmen verschafft und der Spekulation auf die Pleite derartiger Staaten der Nährboden entzogen. 2. Nur geringen Zinsanstieg: Diverse Analysten sind der Meinung, dass der Zinstransfer im Zuge der Eurobonds (vor der Annahme, dass Deutschland lediglich einen moderaten Zinsanstieg hinnehmen müsste), letztendlich billiger käme, als immer wieder aufs Neue, Staaten aus dem Konkurs zu retten. 3. Gretchenfrage europäischer Politik: Diverse Experten sehen nicht nur die Währungsunion, sondern die Europäische Union als Ganzes vor eine Zerreißprobe gestellt. Nur ein geschlossenes und solidarisches Auftreten der Nationalstaaten, könne weiteren Schaden abwenden. Die „Gegner-Fraktion“ um Angela Merkel hingegen argumentiert: 1. Moral-Hazard-Problem: Den Krisenstaaten soll nicht jede Eigenverantwortung zur Konsolidierung der Haushalte, durch eine europäische Solidarhaftung entzogen werden. Der Anreiz, besser zu wirtschaften, die eigenen Finanzen in Ordnung zu halten, würde dadurch verloren gehen. 2. Politische Bedenken: Im Zuge der Eurobonds, würden weite Teile des bislang nationalen Haushaltsrecht an die EU übertragen werden. Weitere (national-) politische Souveränität würde verloren gehen. 3. Demokratische Bedenken: Der Ex-Chefvolkswirt der EZB Ottmar Issing: „Durch Euro-Bonds wird der Steuerzahler ohne jedes Mitspracherecht zu Transferzahlungen gezwungen.“ 4. Rechtliche Bedenken: Eurobonds verstoßen gegen geltendes EU-Recht. Das EU-Recht verbietet ausdrücklich jeglichen Finanztransfer zwischen ihren Mitgliedern. Am Dienstag hatte das Anleihenbarometer mit erneuten Kursverlusten zu kämpfen. Am Ende des Tages stand ein Minus von 45 Zählern zu Buche, was den Bund-Future bis auf 124,12 Basispunkte drückte. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen, lag wieder jenseits der 3 Prozent. Positive Nachrichten kamen aus der deutschen Wirtschaft: Der ZEW-Konjunkturindex (Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung), lag auch diesmal mit 4,3 Zählern leicht über den Erwartungen von Analysten. Die Ratingagentur Moody’s sorgte dann doch noch für den Wermutstropfen, nachdem sie ankündigte, das Rating Spaniens erneut zu überprüfen. Zur Wochenmitte beruhigte sich der Anleihenmarkt etwas, vor allem deshalb weil Negativmeldungen aus der Europeripherie diesmal ausblieben. Der Bund-Future schloss nahezu unverändert gegenüber dem Vortag und verzeichnete ein moderates Plus von 11 Zählern. Gute Nachrichten kamen auch von der iberischen Halbinsel: Spanische Staatsanleihen zeigten sich am Mittwoch deutlich erholt. Mit Spannung erwartet wurde am Donnerstag wie Spanien seine 10- und 15-jährigen Papiere am Markt würde platzieren können. Die Papiere konnten zwar mit 2,6 Milliarden im angepeilten Volumen am Markt untergebracht werden, allerdings zu einem hohen Preis: Mussten die Iberer bei der vergangenen Auktion für ihre zehnjährigen Anleihen noch 4,615 Prozent bieten, waren es diesmal bereits rund 5,446 Prozent. Für die 15-jährigen Anleihen musste gar ein Aufschlag von rund 1,5 hingenommen werden. Beim EU-Gipfel in Brüssel konnte sich Angela Merkel mit ihrem „Nein“ zu den Eurobonds durchsetzen. Stattdessen soll nun der Rettungsschirm über 2013 hinaus verlängert werden. Zum Wochenausklang wird spannend zu sehen sein, wie die Märkte auf die Beschlüsse des EU-Gipfels reagieren werden. Ansonsten ist ein eher ruhiger Handel zu erwarten, nicht zuletzt, da keine relevanten Wirtschaftsdaten auf der Agenda zu finden sind. Anlegertrends: RENA-Anleihe jetzt handelbar Seit dem 2. Dezember konnten Anleger die jüngste Anleihe der RENA GmbH im Mittelstandssegment Bondm zeichnen. Bis zum regulären Ende der Zeichnungsfrist am 14. Dezember wurden Anleihen mit einem Gesamtvolumen von insgesamt über 25 Millionen Euro platziert. Privatanleger nutzen die Möglichkeit, die mit 1.000 Euro nominal gestückelte Anleihe direkt über ihre Hausbank durch Übermittlung eines Kaufauftrages an der Börse Stuttgart oder über den Emittenten zu erwerben. Die Erstnotiz im Sekundärmarkt lag bei 100 Prozent. Seit Montag können Anleger das Papier im Mittelstandssegment Bondm der Börse Stuttgart handeln. RENA ist das insgesamt achte Unternehmen, dessen Anleihe im Rahmen von Bondm an der Börse Stuttgart gelistet ist. Die Anleihe mit einer Laufzeit bis 2015 ist mit einem Kupon von 7 Prozent ausgestattet. Die Stückelung aller in Bondm notierten Anleihen mittelständischer Unternehmen beträgt 1.000 Euro nominal. Börse Stuttgart TV – Interview hier abrufbar: Stürmische Zeiten im ehemals sicheren Hafen Bund-Future? Seit den Höchstständen vom August musste das deutsche Anleihenbarometer wieder deutlich Federn lassen. Mittlerweile notiert die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen gar wieder jenseits der drei Prozent. Warum eigentlich? Was belastet deutsche Bundesanleihen? Ist es allein die Sorge um die Euro-Peripherie? Sabine Traub, die Leiterin des Rentenhandels an der Börse Stuttgart, im Gespräch mit Andreas Franik. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=4780 Auch kurz vor Weihnachten reißen die Neuemissionen nicht ab: In der vergangenen Woche emittierte die Düsseldorfer Hypobank eine dreijährige Schuldverschreibung (WKN: DUS4S0). Das Papier der Rheinländer verfügt über einen festen Kupon von 1,875 Prozent, sowie ein privatanlegerfreundliche Mindeststückelung von 1.000 Euro nominal. Das Papier verfügt außerdem über eine staatliche Garantie. Des Weiteren begab sich Kellogg’s auf das Stuttgarter Rentenparkett (WKN: A1GJ4H). Bei einer Laufzeit von zehn Jahren verspricht das Papier einen festen Kupon von 4,0 Prozent. Die Mindeststückelung beträgt 2.000 Euro nominal. Die WestLB setzt auf eine Anleihe mit 5-jähriger Laufzeit (WKN: WLB6TD). Die Schuldverschreibung verfügt über einen festen Kupon von 2,2 Prozent, bei einer Mindeststückelung von 1.000 Euro nominal. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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