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In einer datenarmen Woche standen die Notenbanken dies- und jenseits des Atlantiks im Fokus. Und konnten mit ihren Statements kaum unterschiedlicher sein: Während US-Notenbankchef Ben Bernanke am Dienstagabend ein schwaches Bild der amerikanischen Wirtschaft zeichnete, machten die europäischen Kollegen den Börsianern Hoffnung auf eine baldige Zinserhöhung.
Zum Wochenauftakt konnte das Anleihenbarometer Bund-Future von schwachen Konjunkturdaten profitieren und leicht zulegen. Auch die Kursverluste an den Aktienmärkten ließen die Nachfrage nach verzinslichen Wertpapieren ansteigen. Mit den Sorgen um die US-Konjunktur wurde die Rede des Fed-Präsidenten Ben Bernanke am Dienstagabend mit viel Spannung erwartet. Bernanke bezeichnete die wirtschaftliche Erholung in den USA als frustrierend langsam. Allerdings zeigte er sich zuversichtlich, dass das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte wieder Fahrt aufnehmen werde. Bezüglich der Geldpolitik wiederholte er die Formulierungen aus der letzten Fed-Stellungnahme. Ein neues Anleihenankaufprogramm ist damit wohl zunächst nicht zu erwarten, die Zinsen werden aber noch eine geraume Zeit niedrig bleiben. Die skeptischen Aussagen und die Herabstufung der Kreditwürdigkeit der Amerikaner von „AAA“ auf „AA“ durch die Ratingagentur Feri ließ Bundesanleihen zur Wochenmitte an Attraktivität gewinnen und der Bund-Future legte zu. Bundesfinanzminister Schäuble brachte eine Laufzeitenverlängerung für griechische Anleihen in die Diskussion. Dies wurde von französischer Seite aber umgehend abgelehnt. Ein weiteres notwendiges Hilfspaket für Griechenland bezifferte Schäuble mit 90 Mrd. €. Mit den griechischen Anleihen, insbesondere Kurzläufern, ging es nach einigen freundlichen Tagen wieder abwärts. Am Donnerstag bestätigte die EZB die Leitzinsen in der Eurozone erwartungsgemäß bei 1,25 Prozent. Auf der anschließenden Pressekonferenz sprach Jean-Claude Trichet von hoher Wachsamkeit bezüglich Inflation und signalisierte einen weiteren Zinsschritt auf der Juli-Sitzung. Hinsichtlich einer Lösung für die griechische Schuldenkrise habe sich die EZB mit der vieldeutigen Aussage, gegen Konzepte zu sein, “die nicht völlig freiwillig sind”, die Hintertür für verschiedene Möglichkeiten einer Regelung offen gehalten. Für Abgabedruck bei griechischen Anleihen sorgten die Äußerungen von Vertretern der Ratingagenturen Moody’s und Standard & Poor’s, wonach sie die Diskussion um eine Verlängerung der Laufzeiten für griechische Anleihen als Weg aus der Schuldenkrise mit Argusaugen sehen. Zum Wochenausklang war der sichere Hafen der Bundesanleihen wieder gesucht und der Bund-Future konnte zulegen. Denn die griechische Schuldenkrise stand mit der Abstimmung über Hilfe im Deutschen Bundestag einmal mehr im Fokus. Moody’s sorgte zudem für Verunsicherung, als Experten der Ratingagentur äußerten, dass es bei bislang der Hälfte aller mit “Caa1” bewerteten Staaten binnen fünf Jahren zu einem Zahlungsausfall gekommen sei. Die Rendite, und damit die Risikoaufschläge griechischer Anleihen, klettern darauf hin weiter nach oben. Anlegertrends: Alpine Holding – Anleihe mit guter Nachfrage Seit Montag ist die Anleihe des österreichischen Bauunternehmens Alpine Holding in Stuttgart handelbar. Die Baugruppe bietet das gesamte Spektrum des Baugeschehens an, ist aber vor allem spezialisiert auf Straßen- und Tiefbau. Die Anleihe ist mit einem festen Kupon von 5,25 Prozent ausgestattet und läuft bis zum 10. Juni 2016. Die kleinste handelbare Einheit beträgt 1.000 Euro nominal. Die Neuemission erfreut sich bei den Anleger bereits guter Nachfrage und wurde rege gekauft (WKN: A1GR69). Zum Wochenbeginn steuerte die französische Bank BNP Paribas bereits eine neue Anleihe mit 4,125-prozentiger Verzinsung bei. Am 14. Januar 2022 endet die Laufzeit, die kleinste handelbare Einheit beträgt 1.000 Euro nominal (WKN: BN712Z). Mit einer neuen Staatsanleihe ist Belgien seit Donnerstag an der Börse Stuttgart vertrete (WKN: A1GSKN). Bei 4,5 Prozent liegt der feste Kupon, die Laufzeit endet am 28. März 2026. Die Anleihe notiert aktuell leicht unter pari, woraus sich eine Rendite von 4,51 Prozent errechnet. Der Mietwagen-Anbieter Europcar ist zum Wochenausklang mit einer neuen Anleihe vertreten. Der feste Kupon beträgt 9,75 Prozent, die reguläre Laufzeit endet am 1. August 2017. Per 1. August 2014 hat der Emittent ein vorzeitiges Kündigungsrecht zum Kurs von 104,88 Prozent, weiter kann der Emittent von seinem Kündigungsrecht am 01.08.2015 zum Kurs von 102,438 Prozent und am 01.08.2016 zum Kurs von 100 Prozent gebrauch machen. Bei 50.000 Euro nominal liegt die kleinste handelbare Einheit (WKN: A1GRCZ). Eine neue Credit Linked Note auf Daimler Finance wurde von der Landesbank Baden-Württemberg emittiert. Die Anleihe wurde mit einem festen Kupon von 3,3 Prozent ausgestattet und läuft bis zum 20. Dezember 2014. Die Mindeststückelung beträgt 1.000 Euro nominal (WKN: LB0FRY). Börse Stuttgart TV – Interview hier abrufbar: Eine weitere Zinserhöhung in Euroland wird wahrscheinlicher. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet sprach heute angesichts der hohen Inflation im Euro-Raum von “großer Wachsamkeit”. Diese Formulierung hatte er auch in der Vergangenheit immer dann gewählt, wenn die Zinsen tatsächlich angeoben wurden. Ralf Wiedmann,Vorstand der Vermögensverwaltung AdVertum fasst die Erkenntnisse der EZB-Pressekonferenz zusammen. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=5654 Das neue Anleihenmagazin aus Stuttgart beim Deutschen Anlegerfernsehen (DAF), heute mit folgenden Themen: - Die Energiewende in Deutschland https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=5653 Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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