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Nach der großen Enttäuschung im Oktober, als SAP-Vorstand Christian Klein Prognose und Wachstumsaussichten des deutschen Softwareherstellers zusammenstrich, macht sich SAP nun ordentlich hübsch für seine Aktionäre. Der Konzern startet eine Charmeoffensive. Die Kampagne soll Kunden ermutigen, ihr Unternehmen in die Cloud zu verlagern, was sich langfristig positiv auf die Ergebnisse von SAP auswirken soll. Die Walldorfer bleiben damit auf Kurs, ein abonnementbasiertes Servicemodell einzuführen, das anstatt der pauschalen Vorabzahlungen für Softwarelizenzen besser planbare und regelmäßige Einnahmen generieren soll.
Noch allerdings kommt der Roll-Out der neuesten S/4 HANA-Daten-Engine aus dem Hause SAP nur schleppend voran. Im Vorfeld der Einführungsveranstaltung am vergangenen Mittwoch warb Klein deshalb für eine tiefgreifende Transformation, die es Kunden wie dem Industriekonzern Siemens ermöglicht, Geschäftsprozesse von Grund auf neu zu gestalten. SAP macht sich fit für die Zukunft SAP schaut aber auch weiter in die Zukunft und will das Berliner Tech-Startup Signavio übernehmen. Mit dem Zukauf soll die Cloud von SAP weiter gestärkt werden. Der Abschluss der Transaktion wird für Anfang 2021 erwartet, vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen. Insgesamt bewertet der Deal Signavio mit rund einer Milliarde Euro. Auf der anderen Seite steht das erfolgreiche IPO der vor zwei Jahren übernommenen Qualtrics. Die Kriegskasse für die Transformation des Unternehmens ist damit gut gefüllt und SAP zweifellos gut aufgestellt. Der Erlös aus dem Börsengang soll außerdem zur Tilgung von Schulden und einer höheren Dividende für die Aktionäre aufgewendet werden. Die Rückkehr von Qualtrics an die Börse stellt ein weiteres Puzzleteil des Strategiewechsels unter Klein dar. Die Transformation braucht Zeit Da die Transformation und Adaption der neuen Strategie allerdings ihre Zeit brauchen, halten sich Anleger noch zurück. Der SAP-Aktienkurs ist weiterhin mehr als 15 Prozent von den Oktober-Hochpunkten entfernt. Gründe für die Angst und Unsicherheit in Walldorf lassen sich am besten mit dem Beispiel von IBM erklären. Einem der prestigeträchtigsten Unternehmen der Welt gelingt es seit Jahren nicht, das Unternehmen für neue Technologien und Trends fit zu machen. Was der Börse fehlt, sind die Wachstumstreiber. Das Geschäft ist zu festgefahren. Durch teure Übernahmen und den Schwenk zur Cloud versucht jetzt auch SAP, das Ruder rumzureißen. Der Strategiewechsel bei SAP ist also gefährlich, aber auch vielleicht die einzige Chance, eine neue Wachstumsphase einzuleiten. Die Corona-Krise und der Bedarf an Digitalisierung vor allem in Deutschland könnten SAP auf dem Heimatmarkt neue Chancen eröffnen. Das Bedauerliche für Aktionäre dürfte jedoch die Zeit der Transformation sein, auch wenn Sie durch eine höhere Dividende versüßt wird. Bitte beachten Sie: Die Inhalte dieses Marktkommentars dienen lediglich der allgemeinen Information. Sie stellen keine unabhängige Finanzanalyse und keine Finanz- oder Anlageberatung dar. Sie sollten nicht als maßgebliche Entscheidungsgrundlage für eine Anlageentscheidung herangezogen werden. Die Inhalte sind niemals dahingehend zu verstehen, dass CMC Markets den Erwerb oder die Veräußerung bestimmter Finanzinstrumente, einen bestimmten Zeitpunkt für eine Anlageentscheidung oder eine bestimmte Anlagestrategie für eine bestimmte Person empfiehlt oder für geeignet hält. Insbesondere berücksichtigen die Inhalte nicht die individuellen Anlageziele oder finanziellen Umstände des einzelnen Investors. Die in den Inhalten wiedergegebenen Bewertungen, Schätzungen und Prognosen reflektieren die subjektive Meinung des jeweiligen Autors bzw. der jeweils zitierten Quelle, können jederzeit Änderungen unterliegen und erfolgen ohne Gewähr. In jedem Fall haftet CMC Markets nicht für Verluste, welche Sie direkt oder indirekt durch eine Anlageentscheidung erleiden, die Sie aufgrund der Inhalte getroffen haben. Ausdrücklich weisen wir auf die bei vielen Anlageformen bestehenden erheblichen Risiken hoher Wertverluste hin. Insbesondere CFDs unterliegen Kursschwankungen. Ihr Verlustrisiko ist unbestimmbar und kann Ihre Einlagen in unbegrenzter Höhe übersteigen. Verluste können auch Ihr sonstiges Vermögen betreffen. Dieses Produkt eignet sich nicht für alle Investoren. Stellen Sie daher bitte sicher, dass Sie die damit verbundenen Risiken verstehen und lassen Sie sich gegebenenfalls von dritter Seite unabhängig beraten. Sie sollten auch unsere Risikowarnungen für CFDs lesen. Anlageerfolge in der Vergangenheit garantieren keine Erfolge in der Zukunft. | ||
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