Alt 10.02.14, 14:12
Standard Erholungsbewegung kommt erst einmal zum Stehen
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Die im frühen Verlauf gesehene Fortsetzung der Erholung aus der Vorwoche ist am Montagmittag erst einmal ausgelaufen. Die Börsen in Europa treten nahezu auf der Stelle. Erneute Impulse dürfte es erst im weiteren Wochenverlauf geben, wenn die europäischen Unternehmen ihre Quartalszahlen vorlegen. Das Kursbarometer DAX verliert 0,1 Prozent auf 9.289 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,3 Prozent auf 3.030 Punkte nach unten.

Auseinander gehen die Meinungen zum Ergebnis der Volksabstimmung in der Schweiz. Am Devisenmarkt gibt es bislang keine Reaktion des Schweizer Franken. Und auch den Leitindex in Zürich lässt dies bislang kalt: Der SMI steigt um 0,1 Prozent. Händler rechnen jedoch mit einer langfristig unterdurchschnittlichen Kursentwicklung schweizerischer Aktien. "Da spielt weniger das konkrete Thema Einwanderung eine Rolle, als die mögliche Belastung der Wirtschaft durch geplatzte Verträge mit der EU", sagt ein Händler. Simonetta Sommaruga, Vizepräsidentin des Schweizer Bundesrates, sagte, die Verhandlungen mit der EU sollten nun sofort beginnen.

Am Devisenmarkt wird bereits auf den Dienstag geschaut, wenn die neue US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen ihren ersten öffentlichen Auftritt vor dem US-Kongress hat. Die Anleger interessiert dabei vor allem die Frage, ob die US-Notenbank trotz zuletzt enttäuschender Konjunkturzahlen an der Drosselung der Wertpapierkäufe wie geplant festhält. Der Euro notiert gegenüber Freitag wenig verändert bei 1,3630 Dollar.

Positiv wird an den Börsen vernommen, dass die Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und Anlegern für die Eurozone auf dem höchsten Stand seit April 2011 gestiegen sind. Der sentix-Konjunkturindex erhöhte stieg um 1,4 Punkte auf 13,3, woran der Anstieg der Lagekomponente starken Anteil hatte. Sie notiert erstmals seit August 2011 im positiven Bereich. "Die Konjunkturlage wird damit erstmals seit dieser Zeit wieder als gut betrachtet", sagt sentix-Analyst Sebastian Wanke. Der sentix-Index deute darauf hin, dass die Euroraum-Wirtschaft derzeit mit der Potenzialrate von 1,5 Prozent oder sogar leicht darüber wachse.

Unter den europäischen Einzelwerten geht es mit L'Oreal um 4,7 Prozent nach oben. Ein möglicher Teilausstieg des Großaktionärs Nestle macht die Franzosen als Investment für andere Investoren deutlich attraktiver, erklärt ein Händler die Kursgewinne von L'Oreal. "Nach 40 Jahren mit Nestle als Ankeraktionär kommt nun vielleicht endlich Bewegung in die Eigentümerstruktur von L'Oreal", sagt der Händler. Bislang hielten die Bettencourt-Familie mit 30,5 Prozent und Nestle mit 29,3 Prozent zusammen die Mehrheit am Kosmetikriesen.

Die Aktien von Barclays steigen nach der Veröffentlichung von zwei ersten Eckdaten für 2013 um 1,6 Prozent. Der bereinigte Vorsteuergewinn liegt demnach mit 5,2 Milliarden Pfund Sterling um gut 200 Millionen Pfund unter der Konsensprognose von Analysten. "Wir halten die Ergebnisse im vierten Quartal für von untergeordneter Bedeutung", merkt allerdings die Deutsche Bank an. Im Fokus stünden vielmehr regulatorische Veränderungen, Kapitalanforderungen sowie die konsequente Fortführung der Strategie nach der Kapitalerhöhung im vergangenen Jahr.

Nachrichten gibt es auch aus dem Telekom-Sektor. Nach unten geht es hier für die Deutsche Telekom, die Aktie verliert 0,6 Prozent. Die Pläne des US-Telekommunikationskonzerns Sprint zur Übernahme des kleineren Rivalen T-Mobile US könnten an Bedenken des Regulierers scheitern. Sprint überprüfe nochmal, ob das Vorhaben angesichts der aufkommenden Kartellsorgen sinnvoll sei, sagten mit der Sache vertraute Personen. Der Telekom-Sektor verliert 0,6 Prozent und ist damit zweitschwächster Sektor in Europa.

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