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Lukas Papademos stellte seine Abgeordneten vor der entscheidenden Abstimmung im Athener Parlament vor die Wahl: Entweder wolle man „mit der Europäischen Union und der gemeinsamen Währung“ vorankommen. Oder aber, so Papademos, man entscheide sich dagegen, was bedeuten würde in „die Armut, den Bankrott, die Ausgrenzung und den Ausschluss aus dem Euro“ abzustürzen. Im Vorfeld der entscheidenden Abstimmung am Montagabend malte der griechische Ministerpräsident ein düsteres Bild für sein Land, sollten die anwesenden Volksvertreter gegen das Sparpaket in Höhe von drei Milliarden Euro votieren. Letztlich setzte sich jedoch die Regierungskoalition durch und das Gesetz wurde mit 199, bei nur 74 Gegenstimmen verabschiedet. Wer nun dachte die Kuh sei in Griechenland erstmal vom Eis, sah sich bereits zur Wochenmitte getäuscht. Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker ließ kurzerhand ein für Mittwoch angesetztes Euro-Finanzminister-Treffen platzen. Zur Begründung konstatierte der Luxemburger, dass er „nicht die geforderten politischen Zusagen der Vorsitzenden der griechischen Regierungsparteien für eine Umsetzung des Programms erhalten“ habe. Athen habe bislang keinen tragfähigen Fahrplan geliefert wie in den kommenden Monaten weitere rund 330 Millionen Euro eingespart werden könnten, um die von der Troika geforderte Gesamtsumme von insgesamt 3,3 Milliarden Euro zu erreichen. Die Quintessenz des Ganzen: Griechenland werden vorerst weitere Hilfszahlungen verweigert. Doch die Zeit drängt. Sollte Athen in den kommenden Tagen kein frisches Geld erhalten, so muss man de facto davon ausgehen, dass Griechenland spätestens am 20. März, wenn die ersten Anleihen fällig sind, bankrott sein wird. Die Sitzung soll nun am kommenden Montag nachgeholt werden.
Moody’s folgte in dieser Woche den Einschätzungen seines Konkurrenten, Standard & Poor’s, und senkte die Bonität von sechs europäischen Staaten, darunter die Krisenstaaten Spanien, Italien und Portugal. Der Ausblick für Frankreich, Österreich und Großbritannien wurde mit einem „negativ“ versehen. Am Markt wurde die Nachricht jedoch relativ gelassen hingenommen. Die in dieser Woche präsentierten Wirtschaftsdaten konnten insgesamt positiv überraschen. Bereits am Dienstag sorgte der ZEW-Index für die vielleicht größte Überraschung: Die Stimmung der befragten Finanzexperten ist demnach so gut wie seit Mai 2011 nicht mehr. Während Prognosen nur einen leichten Anstieg des Index auf Minus 11,8 Punkte vorhersagten, lag der tatsächliche Wert bei Plus 5,4 Punkten. Die am Mittwoch präsentierten Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Frankreich und Deutschland untermauerten nochmals die Einschätzungen der Finanzprofis. Zwar ging das deutsche BIP im 4. Quartal 2011 gegenüber dem Vorquartal leicht zurück, dennoch lag dieses mit Minus 0,2 Prozent leicht über den Erwartungen. In Frankreich meldete das nationale Statistikamt ein Plus von 0,2 Prozent zum vorhergehenden Vergleichzeitraum. Geradezu verheerend fielen die Konjunkturdaten aus, die Griechenland in dieser Woche veröffentlichte. Mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um fast sieben Prozent unterboten die Hellenen das ohnehin schwache Vorjahr nochmals um gut 2,5 Prozentpunkte. Die Arbeitslosenquote lag im November mit 20,9 Prozent oder 1.029.587 Menschen so hoch wie noch nie in der Geschichte des Landes. Als Ursache nannten Experten den rigiden Sparkurs Griechenlands, der jegliches Wachstum von vornherein im Keim ersticke. Vor dem Hintergrund, dass die Regierung in Athen weitere gut 3,3 Milliarden Euro einsparen soll, bezweifeln Experten, dass sich an diesem Status Quo mittelfristig etwas ändern wird. Offenbar sind all das zu viele Unsicherheiten für die Anleger, weshalb einmal mehr Bundesanleihen von den anhaltenden Querelen profitieren konnten. Während der Bund-Future in der vergangenen Woche mehrfach unter die Marke von 138 Punkten fiel, ging es diesmal wieder nach oben und selbst 140 Punkte rücken wieder in greifbare Nähe. Bondm-News Die Unternehmensgruppe Uniwheels (A1KQ36) konnte laut den veröffentlichten vorläufigen Finanzzahlen ihre Konzernumsatzerlöse um 18% steigern. Das Unternehmen führt die Umsatzsteigerung auf die Absatzsteigerung im Zubehörgeschäft mit den konzerneigenen Rädermarken ATS, ALUTEC und ANIZIO zurück. Für das Geschäftsjahr 2012 avisiert Uniwheels für die Gruppe einen Umsatz von knapp 400 Mio. Euro an, es wird mit weiterem Absatz- und Umsatzwachstum gerechnet, da die Auftragsbücher für Räderlieferungen an die Automobilhersteller immer noch voll sind und die Nachfrage nach den Räderprodukten der Konzernmarken weiter steigend ist. Wie letzte Woche schon berichtet weitet die KTG Agrar AG (A1ELQU) ihr Produktsortiment weiter aus. Unter der Marke biofarmers sollen die Produkte aus streng ökologischem Anbau in Lebensmitteleinzelhandel, Discounter und Bio-Fachhandel vertrieben werden. Mit biofarmers und Frenzel Tiefkühlkost besetzt das Unternehmen frühzeitig einen neuen Trend und wird das Sortiment mittelfristig weiter ausbauen. Die Anleihe der Payom Solar AG (A1H3M9) wurde am 13.02.2012 vorzeitig geschlossen. Das Emissionsvolumen beträgt 27,50 Mio. Euro. Börse Stuttgart TV Es könnte wieder ernst werden für Europas Finanzsystem: Die US-Ratingagentur Moody's drohte heute über 100 Banken und Versicherungsunternehmen mit einer Herabstufung. Betroffen sein könnten selbst die deutschen Schwergewichte um die Deutsche Bank oder auch die Allianz. Droht jetzt ein neuer Flächenbrand? Wolfgang Juds von der Credo Vermögensverwaltung bei Börse Stuttgart TV. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=6775 In Zusammenarbeit mit der EDG hat die Börse Stuttgart ein neues Instrument zur Risikobewertung für Mittelstandsanleihen entwickelt. Anleger können damit erstmals fortlaufend auf nachvollziehbare Risikobewertungen für alle in Bondm gelisteten Anleihen zugreifen. Ziel ist es die Transparenz, sowie das Risiko von Mittelstandsanleihen im Segment Bondm zu klassifizieren. Das DAF-Anleihenforum zur neuen Risikoklassifizierung der Börse Stuttgart. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=6776 Anlegertrends Sei es aus Angst vor einem Zusammenbruch der europäischen Gemeinschaftswährung, sei es zur Diversifikation des Depots. Fakt ist, bereits vergangenes Jahr investierten zahlreiche Anleger in Stuttgart in Fremdwährungsanleihen. Besonders gesucht waren in diesem Zusammenhang Schuldverschreibung notiert in norwegischen (NOK) oder schwedischen Kronen (SWK) [siehe auch: Bondsweekly KW 31 – „Warum Anleihen in NOK so beliebt sind…“]. Bislang konnten Anleger in Stuttgart meist jedoch nur in Unternehmensanleihen, notiert in den nordischen Fremdwährungen investieren. Um interessierten Anlegern die Möglichkeit zu bieten künftig auch Staatsanleihen in der entsprechenden Währung zu handeln, wurden in dieser Woche schwedische und norwegische Staatsanleihen in den Sekundärmarkt des Stuttgarter Rentenhandels aufgenommen. (Was es beim Handel mit Fremdwährungsanleihen zu beachten gilt, finden Sie im Bondsweekly-Archiv unter Bondsweekly KW 18). Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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