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Der deutsche Leitindex kann den Schwung des Vortages in den heutigen Handelstag retten. Die Aussicht auf eine mögliche Entspannung im Handelskonflikt zwischen den USA und China trug dem DAX gestern ein deutliches Plus von mehr als einem Prozent ein. Bei den Einzelwerten stehen heute insbesondere Wirecard, Bayer und Daimler im Fokus.
Während Donald Trump also Hoffnungen nährt, dass sich die Beziehungen zu China in den kommenden Tagen entspannen könnten, eröffnet der US-Präsident an anderer Stelle schon wieder eine neue Front. Ziel seiner Kritik ist – wie schon häufiger – die US-Notenbank Fed und ihr Chairman Jerome Powell. So kritisierte Trump die jüngsten Zinserhöhungen der Fed und gab gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters zu Protokoll, nicht begeistert davon zu sein, „dass er (Anm.: Jerome Powell) die Zinsen erhöht“. So ungewöhnlich der Vorgang ist, dass ein US-Präsident die Zinspolitik der Notenbank in Frage stellt, es steckt vielleicht ein wenig Kalkül dahinter, meint zumindest DZ-Bank-Analyst Stefan Grothaus gegenüber dem Schweizer Magazin „Cash“. Er sagt: „Nach der Dollarstärke der letzten Wochen könnte eine solche Reaktion der Währung von Trump auch beabsichtigt sein. Ob die Fed sich die Ratschläge zu Herzen nimmt, könnten die Stellungnahmen von wichtigen Notenbankvertretern in den nächsten Tagen zeigen.” Ähnlich sieht es offenbar der Chefvolkswirt der Commerzbank, Dr. Jörg Krämer. Er sieht die Aussagen vor allem opportunistisch. Krämer gegenüber „Cash“: „Ursprünglich haben Trump und die Republikaner die Fed wegen ihrer lockeren Geldpolitik kritisiert. Nun kommt ein opportunistischer Schwenk. Trump befürchtet nun offenbar, dass höhere Zinsen der US-Konjunktur schaden können. Sein Finanzminister muss ebenfalls höhere Zinsen zahlen.” Wirecard-Aktionäre kommen in diesen Tagen aus dem Feiern gar nicht mehr heraus. Nachdem bekannt wurde, dass die Aktie schon bald in den deutschen Leitindex aufgenommen wird, eilt der Wert von einem Hoch zum nächsten. Selbst gestern nach Xetra-Schluss fand die Hausse kein Ende, und so konnten die Anteilsscheine von Wirecard bis zum Handelsschluss in Stuttgart noch einmal gut 1,5 Prozent zulegen. Endlich wieder nach oben geht es derzeit auch für die Bayer-Aktie. Nach dem überaus herben Kurssturz der Vorwoche, konnte die Bayer-Aktie zuletzt wieder etwas Boden gut machen. Bereits während der Xetra-Haupthandelszeit konnte die Bayer-Aktie um rund drei Prozent zulegen. Ähnlich wie bei Wirecard ging die Hausse der Bayer-Aktie auch nach 17:30 Uhr weiter und die Anteilsscheine konnte in Stuttgart bis 22:00 Uhr noch einmal rund 1,75 Prozent zulegen. Angesichts der Rücksetzer in der Vorwoche, erscheint die die Erholung zwar immer noch ein Tropfen auf den heißen Stein, doch es ist immerhin ein Anfang. Unterstützung erhält Bayer zudem durch positive Analystenkommentare der Credit Suisse und der Berenberg Bank. Nach der Credit Suisse stufte nun auch die Berenberg Bank die Aktie von Bayer auf „Buy“ hoch. Die Daimler-Aktie ist heute der große Verlierer im deutschen Leitindex – mit Minus einem Prozent, fällt der Verlust jedoch noch vergleichsweise moderat aus. Die Aktie des Stuttgarter Autobauers ist mal wieder unter Druck, nachdem bekannt wurde, dass das Kraftfahrtbundesamt den Rückruf von knapp 700.000 Diesel-Fahrzeugen eingefordert hat. Fast 240.000 deutsche Daimlerfahrer sind von der Aktion betroffen. Börse Stuttgart TV Roland Hirschmüller von der Baader Bank stellte sich heute den Fragen von Börsenmoderator Holger Scholze. Dabei ordnete der Experte die durch die Türkei-Krise hervorgerufenen Turbulenzen beim Handel mit Devisen aus Schwellenländern ein. Darüber hinaus erklärt er die Reaktionen am Goldmarkt. Außerdem hat der erfahrene Händler interessante Informationen zu Tesla mitgebracht, nachdem die US-Börsenaufsicht SEC den Vorstand gerichtlich vorladen ließ. Euwax Sentiment Index Nach zwei starken Handelstagen setzen mittlerweile die ersten Gewinnmitnahme ein und drücken den Euwax-Sentiment-Index in den tiefroten Bereich. Nur kurz, ziemlich genau zur Mittagszeit, konnte der Index kurz in den positiven Bereich ausbrechen. Von Dauer war dieser Ausbruch jedoch nicht. Trends im Handel Mit Knock-Out-Calls auf den Goldpreis spekulieren Anleger derzeit darauf, dass das Edelmetall einen Boden gefunden haben könnte. Auf Sicht der vergangenen drei Monate gab der Goldpreis recht deutlich nach und fiel zuletzt sogar unter die Marke von 1.200 US-Dollar. Zusätzlichen Rückenwind bekommt die Spekulation derzeit durch die teilweise starken Bewegungen beim Devisenpaar Euro/US-Dollar. Bei Wirecard greifen viele Anleger auch heute weiter zu Knock-Out-Calls. Obwohl die Aktie in den vergangenen Tagen schon sehr gut gelaufen ist, glauben offenbar einige Investoren an eine Fortsetzung der Hausse. Nachdem Daimler weitere, knapp 700.000, Fahrzeuge in die Werkstätten zurückrufen muss, steht auch die Aktie heute unter Abgabedruck. Einige Anleger gehen nun mit dem Trend und setzen mit Put-Optionsscheinen auf kurzfristig weiter fallende Kurse. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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