Alt 01.10.10, 11:58
Standard US-Börsen treten auf der Stelle - Hiobsbotschaften aus Irland
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In dieser Handelswoche blieben die großen Bewegungen bei den Indizes der amerikanischen Börsen aus. Vereinzelt wurden die Kursgewinne der vergangenen Wochen hier und da realisiert.

Zum Wochenstart erlebten die Marktteilnehmer marginale Kursverluste. Einige Werte stachen jedoch nach Übernahmemeldungen heraus. Für eine Milliarde Dollar übernahm Southwest Airlines (WKN: 862837) den Billigflieger AirTran. Die Aktien beider Fluglinien konnten davon deutlich profitieren. Auch die Supermarktkette Wal-Mart (WKN: 860853) befand sich auf Einkaufstour. Für vier Milliarden Dollar möchte Wal-Mart einen südafrikanischen Anbieter übernehmen und sich somit den Zugang zum dortigen Markt verschaffen. Die Aktien von Wal-Mart verloren mehr als ein Prozent an Wert. Noch stärkerem Abgabedruck waren die Bankenwerte ausgesetzt, deren Kursabschläge sich auf etwa zwei Prozent einpendelten.

Börse Stuttgart TV aktuell:
Wal-Mart will also neue Märkte erschließen. Nach einigen fehlgeschlagenen Expansionsversuchen, unter anderem in Deutschland, wollen die Amerikaner nun in Afrika Fuß fassen. Der afrikanische Konkurrent Wassmart soll für geschätzte 4,2 Milliarden US-Dollar übernommen werden. Roland Hirschmüller von der Baader Bank spricht bei Börse Stuttgart TV über die Chancen Wal-Marts in Afrika und über einen drohenden “Abwertungskrieg” rund um den US-Dollar.

Interview hier abrufbar:
https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=4369

Am Dienstag präsentierte sich der Markt etwas freundlicher. Mit einem Kursgewinn von mehr als elf Prozent ragte die Aktie von Walgreen (WKN: 855826) deutlich heraus. Die Einzelhandelskette konnte mit ihren Quartalszahlen die Marktteilnehmer überzeugen und zu Käufen bewegen. Positive Nachrichten aus dem Immobilienbereich sowie eine Hochstufung durch eine amerikanische Großbank verhalfen der Aktie von Pulte Group (WKN: 854435) zu einem Kursgewinn von mehr als ein Prozent. Technologieaktien wie Apple (WKN: 865985) oder Research in Motion (WKN: 909607) befanden sich dagegen auf der Verliererseite.

Auch am Mittwoch bewegten sich die Indizes nur gering. Diesmal ging es wieder leicht abwärts. Nachdem Boeing (WKN: 850471) einen Großauftrag von der US-Marine bekommen hatte, kletterte die Aktie um mehr als zwei Prozent nach oben. Auch die Aktie von Hewlett-Packard (WKN: 851301) konnte um mehr als zwei Prozent zulegen, nachdem das Unternehmen einen positiven Ausblick für die kommenden Quartale verkündet hatte. Auf der Verliererseite sah man die Aktien von DuPont (WKN: 852046), JPMorgan (WKN: 850628) und American Express (WKN: 850226), die überdurchschnittlich nachgaben. Nachdem die Meldung über die Prüfung der Bilanzmethoden bei Green Mountain (WKN: 887856) herauskam, sauste die Aktie in den Keller. Am Ende stand ein Minus von 16 Prozent auf der Kurstafel.

Eine schwache Woche hat der japanische Aktienmarkt hinter sich und der Nikkei225 schloss am Donnerstag bei 9.369 Punkten. Vor allem der wieder erstarkte Yen, der gegenüber dem Dollar wieder auf „Interventionsniveau“ gestiegen ist, machte den Aktienkursen zu schaffen. Darunter litten vor allem große Exportwerte wie Fujitsu Ltd. (WKN: 855182) oder Kyocera (WKN: 860614). Die Umsätze waren zwar sehr moderat, aber das deutet eher darauf hin, dass die Mehrheit der Marktteilnehmer darauf wartet, wann und in welchem Ausmaß die Bank of Japan (BoJ) wieder am Devisenmarkt interveniert. Keine guten Nachrichten kamen gestern nach Börsenschluss von Nintendo Co. (WKN: 864009). Zuerst wurde eine Gewinnwarnung für das laufende Geschäftsjahr ausgesprochen. Daran sei auch hier der sehr feste Yen Schuld. Außerdem gab es noch die Hiobsbotschaft, dass der große Hoffnungsträger, die 3-D Spielkonsole, zumindest in Amerika und Europa, erst im nächsten Frühjahr auf den Markt kommen werde und somit das Weihnachtsgeschäft nicht beflügeln könne. Die Aktie reagierte darauf entsprechend negativ und fiel um knapp 15 Prozent auf ein neues Jahrestief. Auch der Bankensektor blieb von schlechten Nachrichten nicht verschont. Der auf Konsumentenkredite spezialisierte Finanzdienstleister Takefuji Corp. (WKN: 902514) wird laut Medienberichten die Insolvenz beantragen müssen. Der Aktienkurs sank dementsprechend in den letzten drei Handelstagen von 171 Yen auf jetzt 4 Yen. Dies zog natürlich auch die gesamte Branche ins Minus und auch alle Großbanken. Die Mizuho Financial Group (WKN: 200455) und die Mitsubishi UFJ Financial (WKN: 657892) gingen dabei nicht nur deutlich tiefer aus dem Markt, die Schlusskurse beider Aktien stellten gleichzeitig auch neue Jahrestiefs dar.

Der schwedische Modekonzern H&M (WKN: 872318) hat im dritten Quartal einen Vorsteuergewinn von 5,7 Milliarden schwedischen Kronen (knapp 622 Millionen Euro) erzielt und ihn damit gegenüber dem Vorjahresquartal um 20 Prozent gesteigert. Auf den ersten Blick sind dies erfreuliche Daten, jedoch gingen Analysten von einem Vorsteuergewinn in Höhe von 6,1 Milliarden schwedischen Kronen aus. Denn obwohl es zu einer Konjunkturerholung kam, stiegen in diesem Zusammenhang natürlich auch die Rohstoff- und Transportkosten. Weitere Sorgen macht die unter den Erwartungen liegende Gewinnspanne. Die Aktie brach nach dieser Meldung um mehr als sieben Prozent ein und notierte zuletzt bei 26,60 Euro.

Der Reifenhersteller Michelin (WKN: 850739) gab am Dienstag überraschend bekannt, dass er mit einer Kapitalerhöhung rund 1,2 Milliarden Euro einnehmen möchte. Nachdem das französische Unternehmen wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt ist, sollen die Einnahmen dazu verwendet werden, das Wachstum vor allem in Schwellenländern anzukurbeln. Der Umsatz soll dadurch bis 2015 um 25 Prozent steigen und bis 2020 sogar um 50 Prozent, so ein Konzernsprecher. Michelin bietet seinen Aktionären für elf gehaltene Aktien zwei neue Papiere an und legte den Ausgabepreis der neuen Aktien mit 45 Euro fest. Aufgrund dieser Mitteilung fiel die Altaktie im Laufe des Tages sehr deutlich. Das Bezugsrecht (WKN: A1C55U) wird selbstverständlich auch an der Börse Stuttgart gehandelt.

Die Bekanntgabe eines zusätzlichen Kapitalbedarfs von drei Milliarden Euro bis zum Jahresende hat die irische Allied Irish Bank (WKN: 861542) am Donnerstag auf Talfahrt geschickt. Die Papiere des angeschlagenen Geldhauses verloren 32 Prozent auf aktuell 0,38 Euro. Dies ist der tiefste Stand seit März 2009. Bank of Ireland (WKN: 853701) hingegen, die keinen zusätzlichen Kapitalbedarf vermeldeten, lagen bei 0,59 Euro sogar leicht im Plus.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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