SCHANGHAI (Dow Jones) - Die chinesischen Aktienmärkte haben am Dienstag unter der Entscheidung der chinesischen Notenbank gelitten, die Mindestreserveanforderungen für Geschäftsbanken zu erhöhen. Der Shanghai Composite Index fiel um 1,2% bzw 35 Punkte auf 2.835 und damit auf den niedrigsten Stand seit dem 30. September. Zwar setzte die People's Bank of China (PBoC) die Reserveanforderungen schon am Wochenende herauf, doch war die Börse in Schanghai am Montag wegen Feiertags "Tag der Arbeit" geschlossen.

In Hongkong fiel der Hang-Seng-Index um 0,2% bzw 48 Punkte auf 20.763. Dort konnten die Aktien schon am Montag auf die PBoC-Entscheidung reagieren.

Analysten erwarteten, dass die chinesischen Aktienmärkte auch in den kommenden Tagen unter Druck stehen werden. Die Angst, dass die PBoC ihre Geldpolitik zum Beispiel über Zinserhöhungen noch stärker straffen könnte, dürfte den Shanghai Composite die Unterstützung bei 2.800 Punkten testen lassen. Die höhere Mindestreserveanforderung zeige, dass die chinesische Regierung wegen des überreichlich vorhandenen Geldes besorgt sei, hieß es.

Kursverluste verzeichneten besonders Aktien zinsempfindlicher Unternehmen wie Banken oder Immobiliengesellschaften. ICBC fielen um 1,1% auf 4,49 CNY und China Construction Bank um 0,8% auf 5,21 CNY. Die Aktien von China Vanke, die den größten Marktanteil unter den chinesischen Immobilienunternehmen hat, gaben um 4,5% auf 7,45 CNY nach. Poly Real Estate Group büßten 7,5% auf 11,42 CNY ein.

Aktien von Industriegüterherstellern profitierten von den Einkaufsmanagerindizes der chinesischen Regierung und der Bank HSBC, die eine Expansion im April zeigten. Jiangsu Changjiang Electronics Technology legten um 3,6% zu und Minfeng Special Paper um 2,9% auf 10,08 CNY.

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