Beitrag gelesen: 29580 x |
||
TOKIO/HONGKONG (Dow Jones)--Nachdem es zunächst an den ostasiatischen Börsen und in Sydney am Dienstag querbeet nach oben ging, haben die chinesischen Börsen im Späthandel noch deutlich ins Minus gedreht. Händler sprachen von einem unruhigen und nervösen Geschäft vor der mit Spannung erwarteten Anhörung von US-Notenbankchef Jerome Powell vor dem Bankenausschuss des Senats später am Tag. In Schanghai ging es um 1,5 Prozent nach unten, in Hongkong (Späthandel) um 0,6 Prozent.
Zwar werde allgemein eine erneute unmissverständliche Bestätigung von Powell erwartet, die Inflation einzudämmen; nachdem er aber jüngst von Disinflation gesprochen habe, dürften die Marktteilnehmer genau darauf achten, ob die jüngsten Überraschungen nach oben bei preisbezogenen Daten zu einem Umdenken geführt hätten, sagte Yeap Jun Rong, Marktanalyst bei IG. Andere Teilnehmer sprachen aber auch von einer Gegenbewegung nach den jüngsten Gewinnen, wieder andere verwiesen auf das angespannte Verhältnis zwischen China und den USA als Belastungsfaktor. Präsident Xi Jinping prangerte nach Angaben von Staatsmedien eine "Unterdrückung" seines Landes durch die USA an und auch der neue chinesische Außenminister hatte in seiner ersten Rede die USA kritisiert. In Tokio verbesserte sich der Nikkei-Index um 0,3 Prozent auf 28.309 Punkte. In Sydney (+0,5%) sorgte die australische Notenbank für Unterstützung. Sie erhöhte zwar den Leitzins wie weithin erwartet um weitere 25 Basispunkte auf 3,60 Prozent, aus den begleitenden Aussagen habe sich aber herauslesen lassen, dass der Zinsgipfel nah sein könne, berichteten Händler. Der Notenbank zufolge könnte die Inflation ihren Höhepunkt erreicht haben, die Löhne seien zuletzt weniger stark gestiegen als befürchtet. Am Devisenmarkt kam der Austral-Dollar merklich zurück. Für keine stärkeren Bewegungen sorgen die Export- und Importdaten aus China für Januar und Februar. Die Exporte gingen in diesem Zeitraum weniger stark zurück als Ökonomen geschätzt hatten, dafür sanken die Importe stärker als gedacht. Thema an den chinesischen Börsen war vor allem weiter das vom Nationalen Volkskongress ausgegebene, allgemein eher als moderat bezeichnete Wachstumsziel von 5 Prozent. Die Kurse bewegte dies aber zumindest in der Breite kaum. Unter den Einzelwerten ging es in Hongkong für Country Garden Services nach der jüngsten Gewinnwarnung um weitere 1,4 Prozent nach unten, der Kurs der Mutter Country Garde büßte weitere 4,3 Prozent ein. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/gos/apo (END) Dow Jones Newswires March 07, 2023 02:33 ET (07:33 GMT) Copyright (c) 2023 Dow Jones & Company, Inc. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|