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Die Sitzungen der US-Notenbank (Fed) und der Bank of Japan (BoJ) in dieser Woche werfen ihre Schatten voraus. Wie üblich im Vorfeld solcher wichtigen geldpolitischen Entscheidungen halten sich die Anleger zurück. Und so ist der DAX seit seiner jüngsten dynamischen Bewegung vom Beginn der vergangenen Woche vor diesen Terminen in eine Seitwärtsbewegung übergegangen (breites Rechteck im folgenden Chart). Der Kernbereich dieses Rechteck befindet sich zwischen 10.300 und 10.400 Punkten (schmales dunkleres Rechteck):
Dieses Kursverhalten vor einer Notenbanksitzung ist bei Aktienindizes absolut typisch. Und so sieht die Entwicklung auch in den US-Indizes ähnlich aus. Interessanter sind da die Währungen. Spekulationen über Zinssenkung der Bank of Japan treiben USD/JPY Wie mein Kollege Torsten Ewert gestern bereits berichtete, erwarten die Anleger von der Fed keine Zinsänderung, während die Marktteilnehmer der Bank of Japan durchaus eine weitere geldpolitische Lockerung zutrauen. Ein Bloomberg-Bericht, wonach die BoJ negative Kreditzinsen einführen könnte, führte am Freitag zu einer kräftigen Erholung im USD/JPY-Wechselkurs. Mit einer großen Tageskerze stieg der Kurs in die ehemalige Konsolidierungsformation zurück (Pfeil im Chart). Der Chef der japanischen Notenbank hatte bereits angesichts der Yen-Stärke betont, seine Institution werde nicht zögern, erneut zu intervenieren, sollte der Yen weiter aufwerten. Und genau das war zuvor geschehen: Der Yen war aus der Konsolidierung nach unten ausgebrochen und hatte zum US-Dollar nach sieben Handelstagen mit Verlusten in Folge ein 18-Monatestief markiert (siehe auch Börse-Intern vom 13. April). Hinweis: Da hier der Dollar in Yen dargestellt ist, bedeuten fallende Kurse eine Yen-Stärke. SKS-Kursziel wird unwahrscheinlicher Durch die jetzige Erholung muss das Kursziel der SKS von 105,2 Yen (siehe Börse-Intern vom 8. April) in Frage gestellt werden. Insbesondere wenn die BoJ tatsächlich noch einmal an der Zinsschraube dreht und vielleicht auch negative Kreditzinsen einführt, dürfte sich die Erholungsbewegung fortsetzen. Short-Positionen weniger aussichtsreich Wir hatten bei den vorangegangenen Analysen wiederholt geschrieben, dass die Yen-Aufwertung nicht zur Geldpolitik passt. Es kann daher nun Sinn machen, eventuelle Short-Positionen glattzustellen und Gewinne mitzunehmen. Erst nach der Zinsentscheidung kommen, abhängig vom Ergebnis, neue Positionen infrage. Ein Bruch der roten Abwärtslinie könnte zum Beispiel zum Anlass für einen Long-Einstieg genommen werden. Dagegen macht ein neuer Short-Trade nun erst wieder bei einem neuen Trendtief Sinn. Viele Grüße Ihr Sven Weisenhaus | ||
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