Das Abkommen zwischen Griechenland und seinen Geldgebern führte heute an den weltweiten Börsen zur Entspannung. Dem Deutschen Aktienindex verhalf der nach einer Marathonsitzung in Brüssel gefundene Kompromiss sogar zu einem Flirt mit der 11.500-Punkte-Marke. Damit knackte der Index heute auch die technisch wichtige Abwärtstrendlinie vom Allzeithoch.

Für eine Fortsetzung der Rally von bislang schon mehr als 800 Punkten innerhalb von nur vier Handelstagen muss nun aber erst einmal abgewartet werden, ob der griechische Tspiras es schafft, das Abkommen durch sein Parlament zu bekommen und im Eilverfahren einige Reformen bereits am Mittwoch auf den Weg bringen kann. Mit jedem Meilenstein allerdings könnte der DAX weiteres Terrain zurückgewinnen, auch weil die US-Börsen gerade einen Lauf haben und sich in China die Lage am Aktienmarkt stabilisiert hat.

Der Deal aus der Nacht allerdings wurde teuer erkauft mit einer Spaltung der Eurozone, die nun offen nach außen trat. Die politischen Risiken innerhalb Europas haben zugenommen und könnten nach der ersten Euphorie in Ernüchterung münden. Zukünftige Wahlen in Ländern wie Spanien könnten direkt von diesem Deal beeinflusst werden. Der Euro reagierte heute entsprechend.

Am Aktienmarkt allerdings überwiegt noch die Erleichterung über den endlich gefundenen Kompromiss, die den DAX in den nächsten Tagen durchaus weiter in die Region um 11.900/12.000 Zähler treiben könnte. Aus charttechnischer Sicht hellt sich das Bild im DAX durch das Knacken der Abwärtstrendlinie vom Allzeithoch sichtlich auf. Die nächsten Widerstände, die es zu überwinden gilt, lassen sich in den 11.520-, 11.635 und darüber 11.730-Marken identifizieren. Auf der Unterseite stellen zunächst die 11.290 und darunter die 11.150 potenzielle Unterstützungen dar.


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