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Rentenmarkt profitiert.
Die chinesische Zentralbank hielt in dieser Woche die europäischen Börsenmärkte in ihrem Bann. Am Dienstag begann sie, den Referenzkurs des Yuan zum Dollar mit einem Rekordeingriff um 1,9 Prozent abzuwerten. In den beiden darauffolgenden Tagen senkte sie die Währung erneut um weitere 2,7 Prozent. Die Abschwächung um insgesamt 4,6 Prozent ist die stärkste seit mehr als 20 Jahren. Für diese Abschwächung gibt es verschiedene Gründe. Zum einen sollen damit chinesische Waren auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähiger und die heimische Wirtschaft angekurbelt werden. Die Ausfuhren Chinas in andere Länder waren im Juli um 8,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr eingebrochen. Durch die Abwertung sollen die Ausfuhren stabilisiert und die chinesischen Exporte wieder angetrieben werden. Ein weiterer Grund ist der Einbruch um rund 30 Prozent der chinesischen Börse in den vergangenen Wochen. Weil dort auch viele Kleinanleger aktiv sind, die nun viel Geld verloren haben, erwarten Experten negative Auswirkungen auf den Konsum. Mit drastischen Markteingriffen versucht die chinesische Regierung deshalb, die Aktienkurse zu stabilisieren. Die Abwertung des chinesischen Yuan hat die Anleger weltweit verunsichert und den deutschen Leitindex bis zum Mittwochabend um insgesamt fast 6 Prozent nach unten gedrückt. Vor allem die stark in China engagierten Unternehmen verloren kräftig an Wert. Darunter zählen insbesondere Automobilhersteller wie Daimler, BMW und Volkswagen sowie Luxusgüteraktien wie Richemont und Swatch. Auch die Rohstoffpreise und die Schwellenländerwährungen gerieten deutlich unter Druck. Bundesanleihen Die Unsicherheit der Anleger über einen Einbruch der Konjunktur in China hat sich auf die europäischen Anleihenmärkte ausgewirkt. Anleger griffen vermehrt auf die als sicher empfundenen Bundesanleihen zurück, die damit ihren Mitte Juli eingeleiteten Renditeabstieg fortsetzten. Insbesondere bei den kürzeren und mittleren Laufzeiten kam es zu deutlichen Renditerückgängen. Bis Fünf Jahre Fälligkeit lag die Kurve der Bundestitel am Mittwoch im negativen Renditebereich. Zehnjährige deutsche Bundesanleihen rentierten am Freitagvormittag tiefer bei 0,63 Prozent. Der Terminkontrakt Bund-Future mit September-Fälligkeit erreichte am Mittwoch ein Wochenhoch von 155,48 Prozent – so hoch wie seit dem 1. Juni nicht mehr. Anlegertrends Hohes Interesse an neuer Hybridanleihe der Deutschen Lufthansa AG Die neue Hybridanleihe der Deutschen Lufthansa AG (WKN: A161YP) stieß bei ihrer Emission auf große Resonanz seitens der Privatanleger. Insgesamt wurden allein in der ersten Woche seit Notierungsaufnahme über 47 Mio. Euro umgesetzt. Der Hybridbond notiert derzeit bei einem Kurs von 100,15 und kann mit einer Mindeststückelung von 1.000 Euro nominal gehandelt werden. Der weltweit operierende Luftverkehrskonzern mit insgesamt rund 540 Tochterunternehmen und Beteiligungsgesellschaften hatte die Anleihe mit einem Emissionsvolumen in Höhe von 500 Millionen Euro emittiert. Der Zinssatz ist fest mit 5,125% bis zum 12.02.2021. Danach wird dieser variabel und setzt sich aus dem 5 Jahres-Euribor-Swapsatz + 4,783%, ab dem 12.02.2026 aus dem 5 Jahres-Euribor-Swapsatz + 5,033% und ab 12.02.2041 aus dem 5 Jahres-Euribor-Swapsatz + 5,783% zusammen. Die am 12.08.2075 endfällige Anleihe ist jedoch ab 12.02.2021 alle fünf Jahre zu einem Kurs von 100% kündbar. Die Ratingagentur S&P bewertet die nachrangige Anleihe mit der Ratingnote BB. Bilfinger SE sehr gefragt An der Börse Stuttgart griffen Privatanleger in dieser Woche verstärkt zur Unternehmensanleihe des Baukonzerns Bilfinger SE (WKN: A1R0TU). Nach der Meldung eines hohen Verluste im letzten Halbjahres, die den Preis der Anleihe nach unten drückte und den Bond für Kleinanleger wieder attraktiver machte. Es handelte sich dabei um den größten Halbjahresverlust der Firmengeschichte: Ein Minus von 439 Millionen Euro steht für die ersten sechs Monate unter dem Strich – und das bei einem Umsatz von gut drei Milliarden Euro. Der Hauptverlustbringer ist die kriselnde Kraftwerkssparte Power. Auf ihr allein lasten Abschreibungen von 330 Millionen Euro. Hinzu kommt aber auch ein schwächeres Industriegeschäft. Grund dafür ist der starke Ölpreisverfall der vergangenen Monate. Die Unternehmensanleihe von Bilfinger SE wurde im Dezember 2012 mit 500 Millionen Euro emittiert und läuft bis 2019. Sie ist mit 2,375 Prozent verzinst und ab einer Stückelung von 1.000 Euro handelbar. Der Handelsumsatz in Stuttgart belief sich in dieser Woche auf über 4,7 Millionen Euro. Volkswagen unter Druck Die Abwertung des Yuan brachte den Kurs der beliebten Hybridanleihe (WKN: A1ZYTK) von Volkswagen unter Druck und sorgte damit für regen Handel an der Börse Stuttgart. Anleger trennten sich überwiegend von der Anleihe ohne Endfälligkeit und sicherten Kursgewinne. Die Anleihe hat einen Kupon von 3,50 Prozent p.a. bis 20.03.2030, danach wird der Kupon variabel: 15 Jahres Euro Swap Satz (EUSA15) + 306 Basispunkte bis 20.03.2050 und danach 15 Jahres Euro Swap Satz (EUSA15) + 381 Basispunkte. Die Zinsanpassung erfolgt immer jährlich zum 20. März. Erstmals kann die Anleihe seitens des Emittenten am 20.03.2030 zu 100,00 Prozent gekündigt werden, danach immer jährlich zum 20. März. Am Freitagvormittag notierte der Bond bei 92,75 Prozent. Neueinführungen Daimler Finance North America LLC Mit zwei US-Dollar Anleihen ging die Tage die Daimler Finance North America an den Kapitalmarkt. Die dreijährige Anleihe (WKN: A1Z4W1) verzinst sich mit 2,0% p.a. bei halbjährlicher Auszahlung und wird zum 03.08.2018 fällig. Außer die Finanztochter der Autokonzerns macht von ihrem Kündigungsrecht Gebrauch, make whole bei 0,15% bis zum 03.08.2018. Die Zweite (WKN: A1Z4W4) hat eine Laufzeit bis zum 03.08.2025, es sei denn das Kündigungsrecht auf Basis des Barwertes bis zum 03.08.2025 mit einer Prämie von 0,20% wird in Anspruch genommen. Der Zinssatz liegt bei 3,50% p.a. und wird halbjährlich ausbezahlt. Die Ratingagentur S&P bewertet die Anleihen mit der Note A- und die Mindeststückelung liegt bei 150.000 US-Dollar nom. Kreditanstalt für Wiederaufbau Eine weitere US-Dollar Anleihe hat die staatliche Entwicklungsbank KFW begeben (WKN: A1SR9U). Der Kupon wurde bei 2,125% p. a. festgelegt und am 07.08.2023 wird der Bond fällig. Die Anleihe kann ab der kleinsten handelbaren Einheit von 1.000 US-Dollar nom. gehandelt werden. Börse Stuttgart TV DAX bricht ein: Was ist los? Die Abwertung des chinesischen Yuan hat an den internationalen Finanzmärkten heftige Reaktionen hervorgerufen. Derivateexperte Norbert Paul von der Börse Stuttgart erläutert im Gespräch mit Holger Scholze die Zusammenhänge. Dabei werden neben dem DAX vor allem die deutschen Automobilwerte beleuchtet. Außerdem stehen die Bewegungen des Euro zum Dollar sowie des Goldpreises im Mittelpunkt der Betrachtungen. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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