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Fed kündigt Normalisierung der Geldpolitik an.
Das Protokoll der jüngsten Sitzung der Federal Reserve (Fed) belastet die Märkte am Donnerstag zunächst. Die amerikanische Notenbank will ihre Bilanz abschmelzen und muss dazu dem Markt weiter Liquidität entziehen. Aus den Minutes, wie das Sitzungsprotokoll auch genannt wird, ist zu entnehmen, dass die US-Notenbank die Zeit für eine Normalisierung der Fed-Bilanz gekommen sieht, was im Klartext eine weitere Straffung der Geldpolitik und damit tendenziell steigende Zinsen bedeutet. Der Abbau der Bilanz soll nach dem Willen der meisten Ratsmitglieder aber passiv erfolgen. Die angehäuften Wertpapiere sollen also nicht verkauft, sondern nach Ablauf der Laufzeiten einfach nicht mehr ersetzt werden. Am frühen Nachmittag erholte sich das deutsche Börsenbarometer und notierte wieder über 12.200 Punkte. Im Gegensatz zur amerikanischen Notenbank denkt die Europäische Zentralbank (EZB) nicht daran, ihre Zügel zu straffen. EZB-Präsident Mario Draghi sieht noch keinen Anlass für ein Ende der ultralockeren Geldpolitik der Notenbank. Obwohl die wirtschaftliche Erholung zunehmend auch auf eigenen Beinen stehe, sei es „zu früh, Erfolg auszurufen“, sagte Draghi am Donnerstag bei der ECB-Watchers-Konferenz. Bundes-/Staatsanleihen Der sichere Hafen war am Donnerstagmittag nicht mehr so stark gefragt. Während deutsche Staatsanleihen mit Gewinnen in den Tag starteten, gaben sie im Tagesverlauf nach. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg im Gegenzug leicht auf 0,26 Prozent an. Der richtungweisende Euro-Bund-Future notierte um 162,38 Prozent und damit auf Vortagesniveau. Die Aufstockung der fünfjährigen deutschen Bundesobligation mit Laufzeitende 2022 ist am Mittwoch auf eine schwache Nachfrage gestoßen. Zugeteilt wurden Papiere im Volumen von 3,223 Milliarden Euro, den Rest der 4 Milliarden Euro großen Tranche nahm die deutsche Finanzagentur in das eigene Buch und wird ihn marktpflegend nach und nach platzieren. Insgesamt hatte die Nachfrage 3,939 Milliarden Euro betragen. Während die Fünfjahresrendite vor drei Wochen noch bei -0,30 Prozent lag, wurden die Papiere am Mittwoch zum Durchschnittsrendite von -0,45 Prozent zugeteilt. Anlegertrends K+S neue Anleihe stark gesucht Die neue 400 Millionen Euro schwere Unternehmensanleihe der K+S AG ist seit dem 04.04.2017 zum Handel an der Börse Stuttgart eingeführt und steht im Fokus der Anleger (WKN: A2E4U9). Mit mehr als 23 Millionen Euro ist sie Umsatzspitzenreiter bei den Unternehmensanleihen. Die Anleihe wird mit 2,625 Prozent p.a. verzinst und soll am 06.04.2023 zurückbezahlt werden. Bei einem Investment zum aktuellen Kurs 101,95 und Rückzahlung am Fälligkeitstag ergibt sich eine Rendite von 2,28 Prozent p.a. Diese ändert sich unter anderem wenn der Emittent von seinem Make Whole Kündigungsrecht bis zum 06.01.2023 bei Zahlung einer Prämie von 0,45 Prozent Gebrauch macht oder ab dem 06.01.2023 vorzeitig zu 100 Prozent kündigt. Ab der kleinsten handelbaren Einheit von 1.000 Euro Nominal kann die Anleihe gehandelt werden. K+S ist ein internationales Rohstoffunternehmen, das eigenen Angaben zufolge seit über 125 Jahre mineralische Rohstoffe fördert und veredelt. Die daraus hergestellten Produkte kommen in der Agrarwirtschaft, Ernährung und Straßensicherheit weltweit zum Einsatz und sind wichtige Komponenten für eine Vielzahl industrieller Prozesse, so das Unternehmen. K+S gilt als der größte Salzproduzent der Welt und gehört zur Spitzengruppe der internationalen Kalianbieter. In den vom Unternehmen veröffentlichten Zahlen für das Geschäftsjahr 2016 erzielte das Unternehmen mit mehr als 14.000 Mitarbeitern einen Umsatz in Höhe von rund 3,5 Mrd. Euro und ein EBIT von 229 Mio. Euro. Commerzbank: Anleihetausch Tier-2 Anleihe Umsätze von mehr als 2,7 Millionen Euro verzeichnete die bis 30.03.2027 laufende Tier-2 Anleihe der Commerzbank (WKN: CZ40LW). Aktuell notiert das mit einem Kupon von 4,00 Prozent ausgestattete Papier bei 105,20 und rentiert damit bei 3,77 Prozent. Der nachrangige Bond wird von Standard & Poor’s mit BBB- bewertet. Anlegern liegt ein Umtauschangebot der am 22.03.2019 endfälligen nachrangigen Commerzbank-Anleihe in die bis 30.03.2027 laufende und mit einem Kupon von 4,0 Prozent ausgestatteten Tier-2 Anleihe (WKN: CB40L3) der Commerzbank vor. Diese wird in den nachrangigen Titel mit der WKN CZ40LW übergehen. Reger Handel in Vonovia-Anleihe Die bis März 2020 laufende Anleihe von Deutschlands größtem Immobilienkonzern Vonovia B.V. (WKN: A1ZY97) verzeichnete in der Handelswoche Umsätze von mehr als 2,1 Millionen Euro. Der von Standard & Poor’s mit BBB+ bewertete Bond wird mit 0,875 Prozent p.a. verzinst. Bei einem aktuellen Kurs von 101,95 rentiert das Papier bei 0,22 Prozent. Die Mindeststückelung beträgt 1.000 Euro nominal. Letzte Woche wurde durch die DGAP bekannt gegeben, dass die Übernahme des österreichischen Immobilienkonzerns Conwert durch Vonovia am Ziel sei. 93,09 Prozent der Conwert-Aktionäre haben das Übernahmeangebot angenommen. Durch den Zusammenschluss von Vonovia und Conwert entsteht ein Unternehmen mit einem kombinierten Bestand von rund 355.000 Wohnungen. Die rund 24.500 Wohnungen von Conwert liegen vor allem in Leipzig, Berlin, Potsdam, Dresden und Wien. Der Portfoliowert liegt bei mehr al 27 Milliarden Euro. Vonovia stellt dabei als modernes Dienstleistungsunternehmen die Kundenorientierung und Zufriedenheit seiner Mieter in den Mittelpunkt. Ihnen ein bezahlbares, attraktives und lebenswertes Zuhause zu bieten, bildet die Voraussetzung für eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung. Daher investiert Vonovia nachhaltig in Instandhaltung, Modernisierung und den seniorenfreundlichen Umbau der Gebäude. Zudem wird das Unternehmen zunehmend neue Wohnungen durch Nachverdichtung und Aufstockung bauen. Börse Stuttgart TV Frankreichs Wirtschaft vor der Wahl: Licht und Schatten In wenigen Tagen haben die Franzosen mal wieder die Wahl. Emmanuel Macron zeichnet sich zwar als Favorit ab, doch wie die vergangenen Monate gezeigt haben, sind politische Überraschungen nicht wirklich ausgeschlossen in diesen Tagen. Doch unabhängig wer die Wahl schlussendlich für sich entscheiden wird, vor dem neuen Präsidenten liegt eine Menge Arbeit. Weshalb erläutert Prof. Dr. Hendrik Wolff von der Wolff & Häcker Finanzconsulting AG bei Börse Stuttgart TV. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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