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Die US-Aktienmärkte notieren zu Beginn der Berichtssaison unnachgiebig auf Rekordniveau. Allerdings musste General Electric (WKN: 851144) große Kursverluste einstecken und rutschte auf ein Drei-Jahrestief. Verschiedene Analysten befürchten Dividendenkürzungen und mehrere Topmanager werden das Unternehmen wohl verlassen. Verstärktes Kaufinteresse zeigten diese Woche die Anleger beim größten kanadischen Autozulieferer Magna International (WKN: 868610). Das Unternehmen gab den Anschluss an das Konsortium von BMW (WKN: 519000), Intel (WKN: 855681) und Fiat-Chrysler (WKN: A12CBU) bekannt, um die Plattform für selbstfahrende Autos zu industrialisieren. „Außerdem gab es das Gerücht, dass der Elektroautobauer Tesla (WKN: A1CX3T) an dem Zulieferer Interesse zeige“, resümierte Ralf Kopfschlägl von der Baader Bank AG in Stuttgart.
Der japanische Aktienmarkt hat in dieser Woche ein neues 20-Jahreshoch erklommen und der Nikkei 225 schließt nur knapp unter der 21.000er-Marke bei 20.954 Punkten. Dies ist ein Wochengewinn von 326 Zählern. Eine sehr positive Entwicklung hat Softbank (WKN: 891624) in dieser Woche hinter sich. Anscheinend kommt der Zusammenschluss der amerikanischen Telekomtochter Sprint (WKN: A1W1XE) mit T-Mobile (WKN: A1T7LU) doch zustande, auch wenn es noch einige wettbewerbstechnische Hürden zu überwinden gibt. „Auch erkennen die Investoren, dass der Abschlag von fast 60 Prozent vom Beteiligungsportfolio zur Marktkapitalisierung von Softbank einfach zu groß ist“, erklärte Björn Marten, Japan-Experte bei der Baader Bank AG in Stuttgart. Die Aktie verteuert sich im Wochenvergleich um über sieben Prozent. Eine mehr als unerfreuliche Woche haben die Aktionäre von Kobe Steel (WKN: 858737) hinter sich. Die Nachricht, dass im Konzern Qualitätszertifikate gefälscht wurden, lies den Kurs um gut 50 Prozent einbrechen. Einen schweren Start in die neue Handelswoche hatte gleich zu Beginn die Aktie von Airbus (WKN: 938914). Die Aktie geriet unter Druck aufgrund des Verdachts auf Korruption und Schmiergeldzahlungen. Diese Anschuldigungen sind zwar nicht neu, allerdings die Mitteilung des Chefs Tom Enders. Dieser teilte in einem Brief mit, dass Unternehmensstrafen und schwerwiegende Konsequenzen nicht auszuschließen seien. Der Chef des Luft- und Raumfahrtkonzerns steht dabei nicht unter Verdacht. Airbus hatte in Folge des Korruptionsverdachts Selbstanzeige gestellt, diese wird seit letztem Jahr von der britischen Anti-Korruptionsbehörde untersucht. Zu dem Brief an die Mitarbeiter in dem Enders diese auf turbulente Zeiten einstellte, gesellte sich dann auch noch eine weitere Hiobsbotschaft: Laut dem Unternehmen könnte es schwer werden, das Auslieferungsziel von 720 Flugzeugen im Jahr 2017 zu erreichen, bisher konnten in den ersten neun Monaten 454 Flugzeuge ausgeliefert werden. Die Aktie verlor dann auch aufgrund dieser Meldungen zwei Prozent und notiert aktuell bei 77,90 Euro. Der österreichische Zucker-, Stärke- und Fruchtkonzern Agrana (WKN: 779535) hat im ersten Halbjahr einen Konzerngewinn von 97 Millionen Euro erzielt und diesen um 55 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesteigert. Hauptgründe für diese Steigerung waren das zwischenzeitliche Hoch beim Zuckerpreis und die niedrigen Lagerbestände in Osteuropa. Die Gesellschaft geht jedoch davon aus, dass der Zuckerpreis fallen wird. Die Aktie reagierte kaum auf diese Meldung und liegt mit einem Plus von 0,3 Prozent derzeit bei 107,50 Euro. Auch nach dem am letzten Wochenende in Katalonien abgehaltenen Unabhängigkeitsreferendum sind viele Marktteilnehmer verunsichert und wissen nicht, wie sie mit dem Ergebnis umgehen sollen. Eine schnelle katalanische Unabhängigkeit scheint vorerst vom Tisch. Allerdings ist das weitere Vorgehen der katalanischen Regionalregierung nicht vorhersehbar. Die spanische Zentralregierung zieht eine Reformierung des Autonomiestatuts Kataloniens in Betracht um den Konflikt zu besänftigen. Der Druck seitens der Wirtschaft, eine schnelle Lösung zu finden, steigt mit jedem Tag. Mehrere Unternehmen haben angekündigt oder bereits beschlossen ihren Firmensitz aus der Region zu verlegen. Darunter Banco de Sabadell (WKN: A0MRD4) und Caixabank (WKN: A0MZR4). Spanien und Gold. Gold und Spanien, das war schon im 16. Jahrhundert mit der Eroberung der Neuen Welt eine innige Beziehung. Diesmal konnte Spanien durch die Unruhen und Unsicherheit einer möglichen bevorstehenden Sezession der Region Kataloniens dem Goldpreis auf die Sprünge helfen. Gold konnte sich seit der letzten Berichtswoche um 25 Dollar auf 1.296 Dollar je Feinunze verteuern. Ein schwacher Dollar und die Angst, dass es tatsächlich zu einer Unabhängigkeitserklärung seitens der Katalanischen Regierung kommt und damit zu einer Abspaltung der Autonomen Katalanischen Region von Spanien, begünstigte den Anstieg des Edelmetalls. Kurz vor der 1.300-Dollar-Marke verharrt es aktuell. „Eine Verschärfung des Inner-Spanischen Streits könnte neue Bewegung an den Edelmetallmärkten bringen“, analysierte Markus Volz von der Baader Bank AG in Stuttgart. Der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy stellt dem Ministerpräsidenten der nach Unabhängigkeit strebenden katalanischen Region Charles Puigdemont ein fünftägiges Ultimatum, um die am Dienstag ausgerufene Unabhängigkeitserklärung (die umgehend wieder ausgesetzt wurde) entweder zu Bestätigen oder zu Dementieren. „Spaniens Verfassung sieht die Abspaltung einer Region nicht vor. Eine Unabhängigkeitserklärung wäre daher nach Auffassung der Zentralregierung ein klarer Rechtsbruch und würde juristische Konsequenzen nach sich ziehen“, so Volz. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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