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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Eine uneinheitliche Tendenz hat sich zu Wochenbeginn an den Aktienmärkten in Ostasien und Australien gezeigt. Während in Tokio, Seoul und Sydney die Hoffnung auf weniger aggressive Zinserhöhungen durch die US-Notenbank für Aufschläge sorgte, ging es an den chinesischen Börsen kräftig nach unten. So reduzierte sich der Schanghai-Composite um 2,0 Prozent, der Hang-Seng-Index in Hongkong verzeichnete im späten Handel einen Abschlag von 6,1 Prozent. In Singapur fand aufgrund eines Feiertages kein Handel statt.
Die neue Zusammensetzung des chinesischen Zentralkomitees der KP verstärkte die Befürchtung, dass Staatschef Xi Jinping seine ideologiegetriebene Politik auf Kosten des Wirtschaftswachstums fortsetzen werde, hieß es von Marktteilnehmern. Xi war am Wochenende für weitere fünf Jahre gewählt worden. Die Ernennungen für das Gremium "zeigen, dass China vom wirtschaftlichen Pragmatismus zur politischen Ideologie übergeht", sagte Ales Koutny, Portfoliomanager bei Janus Henderson Investors. "Die Botschaft ist klar: Die Null-Covid-Lockdowns, die Agenda für gemeinsamen Wohlstand und die sektoralen Maßnahmen werden nicht verschwinden", ergänzte er. Diese Risiken dürften Chinas jährliches Wirtschaftswachstum auf 2 bis 3 Prozent begrenzen, so der Teilnehmer weiter. Dem gegenüber standen die neusten offiziellen Daten für das Wirtschaftswachstum in China im dritten Quartal. Demnach hat sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in diesem Zeitraum um 3,9 Prozent erhöht und damit über der Prognose einer Zunahme um 3,5 Prozent gelegen. Die Verkäufe von Eigenheimen in China sind im Zeitraum Januar bis September im Vergleich zu den ersten acht Monaten des Jahres weniger stark zurückgegangen, da lokale Regierungen Maßnahmen zur Förderung des Immobilienerwerbs ergriffen haben. Vor allem Technologiewerte in Hongkong standen unter Druck. Für die Aktien von Alibaba und Tencent ging es um bis zu 11,1 Prozent abwärts. Der Hang-Seng-Tech-Index verlor 10 Prozent. Für den Immobilien-Subindex ging es um 10,1 Prozent abwärts. Nikkei-225 legt zu - Yen mit deutlicher Erholung In Tokio stieg der Nikkei-225 um 0,3 Prozent auf 26.975 Punkte. Hintergrund waren die positiven US-Vorgaben nach einem Artikel des Wall Street Journals, wonach die Fed von dem erwartet steilen Zinspfad Abstand nehmen könnte. Nachdem bisher mit zwei weiteren Zinsanhebungen um jeweils 75 Basispunkte gerechnet worden war, könnte der zweite Zinsschritt mit 50 Basispunkten kleiner ausfallen, heißt es in dem Artikel. Für den Yen ging es deutlich nach oben, nachdem er am Freitag gegenüber dem Dollar noch auf ein neues 32-Jahrestief gefallen war. Finanzminister Shunichi Suzuki hat nach der scharfen Aufwertung des Yen betont, dass die Regierung, wenn nötig, am Devisenmarkt intervenieren werde, um "exzessive Schwankungen" zu unterbinden. Bei einem Auftritt im Parlament sagte Suzuki aber nicht, ob es am Freitag und Montag tatsächlich Interventionen gegeben habe. Der Dollar fiel kurzzeitig auf 145,39 Yen, nachdem er zuvor einen Höchststand von 149,72 Yen erreicht hatte. Aktuell lag der Dollar bei 149,15 Yen. Der Greenback war am Freitag bis auf 151,95 Yen geklettert, den höchsten Stand seit Juli 1990. Die japanische Währung war in den vergangenen Wochen trotz wiederholter Warnungen, dass die Regierung Maßnahmen ergreifen werde, um die starke Abwertung zu stoppen, weiter gefallen. Grund ist die differgierende Zinspolitik in den USA und Japan. Sydney holte jüngste Verluste wieder auf Tagesgewinner in der Region war der australische Aktienmarkt, wo es für den S&P/ASX 200 um 1,5 Prozent nach oben ging. Der Index holte damit seine Verluste aus der Vorwoche wieder auf. Alle 11 Sektoren schlossen höher, wobei die Bereiche Rohstoffe, Technologie, Versorger und Gesundheit die stärksten Gewinne verzeichneten. Der Kospi in Seoul legte um 1,0 Prozent zu, nachdem er die vergangenen drei Handelstage Abgaben verzeichnet hatte. Technologie- und Bauwerte führten die Aufwärtsbewegung an, da die Stimmung durch die Erwartung gestützt wurde, dass die US-Notenbank nach einer weiteren Anhebung der Zinsen um 75 Basispunkte im November über eine Verlangsamung des Erhöhungstempos im Dezember diskutieren könnte. Die Pläne der südkoreanischen Regierung, ihr Kaufprogramm für Unternehmensanleihen auszuweiten trugen ebenfalls zur Stimmungsaufhellung bei. Die Aktien von Samsung Electronics stiegen um 2,9 Prozent, die Titel von SK Bioscience legten um 3,1 Prozent zu und Daewoo Engineering & Construction kletterten um 4,8 Prozent. Dagegen fielen die Papiere des Automobil-Herstellers Hyundai Motor um 3,3 Prozent, nachdem die Zahlen für das dritte Quartal hinter den Erwartungen zurückgeblieben waren. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/ros/flf (END) Dow Jones Newswires October 24, 2022 03:41 ET (07:41 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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