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Der Abgabedruck an Europas Börsen nimmt bis Mittwochmittag zu. Der Haushaltsstreit in den USA bleibt der Hauptbelastungsfaktor. Auch wenn es erneut zu einer Lösung in letzter Minuten kommen dürfte, so leide doch die Risikobereitschaft der Investoren unter dem politischen Gezerre, heißt es von einem Händler. "Es fehlt der Zünder für einen Trend nach oben". Derweil lastet die Sorge der Anleger, dass die Commerzbank mit ihren Beteiligungsverkäufen nicht zügig genug vorankommt, auf der Aktie des Bankhauses.
Der DAX verliert 0,4 Prozent auf 8.627 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,4 Prozent auf 2.912 Stellen nach unten. Der Anstieg des italienischen Verbrauchervertrauens im September auf den höchsten Stand seit Mitte 2011 stützt die Stimmung genauso wenig wie die gut aufgenommene Auktion italienischer Staatsanleihen. Am Nachmittag werden in den USA Daten zu den Neubauverkäufen im August sowie zum Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter bekannt gegeben. Im letzteren Fall wird mit einem Rückgang von 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat gerechnet. Am Devisenmarkt bekommt der US-Haushaltsstreit dem Dollar nicht gut. Der Euro steigt erneut über die Marke von 1,35. Im Handel sieht man Aufwärtspotenzial für die Einheitswährung bis in den Bereich von 1,38. Dass es tatsächlich zu einer Zahlungsunfähigkeit der US-Regierung kommt, halten die Analysten der Commerzbank zwar für ausgeschlossen, das heiße aber nicht, dass der Dollar nicht doch leiden könnte, wenn sich die Lage zuspitze. Die Feinunze Gold bewegt sich mit 1.322 Dollar wenig verändert innerhalb der zuletzt gesehenen Handelsspanne. Profiteur der Entwicklung in den USA sind ausgewählte Anleihemärkte - ironischerweise auch der US-Bondmarkt, wie dies bereits bei Haushaltsstreits in der Vergangenheit der Fall gewesen war. Die Rendite zehnjähriger Treasurys fällt 1 Basispunkt auf 2,64 Prozent. Noch vor wenigen Wochen lag die Rendite in Erwartung einer baldigen Drosselung der Anleihekäufe durch die US-Notenbank um das Niveau von 3 Prozent. Bundesanleihen rentieren am Mittwoch wenig verändert bei 1,85 Prozent. Commerzbank-Titel fallen gleich 6,4 Prozent zurück. CEO Martin Blessing soll am Vorabend bei einem Abendessen mit Investoren im Vorfeld einer Konferenz der Bank of America-Merrill Lynch bis zum Ende des Jahres keine Verkäufe von Beteiligungen aus dem Randgeschäft in Aussicht gestellt haben. "Das befeuert Spekulationen, dass auch im dritten und vierten Quartal Abschreibungen fällig werden, vor allem auf die Schiffsbeteiligungen", sagt ein Händler. Die Commerzbank wollte dies nicht kommentieren. Dagegen profitieren ThyssenKrupp von der Nachricht, dass der Investor Cevian Capital mit einer Beteiligung von 5,2 Prozent bei dem Stahlriesen eingestiegen ist. "Es ist schon auffällig, dass ein neuer selbsternannter Ankeraktionär vor einer von vielen befürchteten Kapitalerhöhung bei ThyssenKrupp an Bord geht", sagt ein Händler. Der Investor halte stets größere Anteile, um als "Activist Shareholder" auch größeren Einfluss auf den Kurs des Unternehmens ausüben zu können. Für die Aktie geht es um 3,4 Prozent nach oben. Die Aktie der schwedischen Nordea-Bank leidet unter der Platzierung des restlichen Anteils der schwedischen Regierung und verliert 2,6 Prozent. "Der Aktienüberhang ist mit der Platzierung komplett abgebaut und der Kurs könnte mittelfristig weiter steigen", zeigt sich ein Händler trotz des Minus zuversichtlich. Der Branchenindex der Einzelhändler leidet mit einem Minus von 0,9 Prozent unter dem Abschlag von 2,9 Prozent beim Schwergewicht Tesco. Die Analysten von J.P.Morgan haben das Papier auf "Untergewichten" herabgestuft. Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com DJG/mpt/cln Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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