So schnell kann es gehen, wenn die Hoffnung stirbt. Aufgrund des US-Feiertags am vergangenen Freitag kamen die US-Arbeitsmarktdaten bereits am Donnerstag – und lagen unter den Erwartungen. Diese wurden enttäuscht, da die Anleger offenbar damit gerechnet hatten, dass sich die Hoffnung auf eine bevorstehende Konjunkturwende bereits jetzt schon ablesen lässt. Entsprechend vorsichtig wird nun vor dem Beginn der Quartalszahlensaison agiert.

Ab Mittwoch gibt es Fakten!

Am Mittwoch beginnt traditionell Alcoa mit der Vorlage des Geschäftsberichts der vergangenen drei Monate. Da die Aktienmärkte aber im ersten Halbjahr das Ende der Krise und damit den bevorstehenden Konjunkturaufschwung abgefeiert haben, müssen allmählich Zahlen kommen, die diese Vorfreude belegen. Wie immer gibt es dabei drei Szenarien: Über den Erwartungen, im Rahmen der Erwartungen, unter den Erwartungen. Da vom zweiten Quartal nicht viel erwartet wird, richtet sich der Fokus auf den Ausblick. Fällt dieser entsprechend zurückhaltend aus, dürfte die Enttäuschung darüber in Gewinnmitnahmen gipfeln und die Aktienmärkte zu einer erneuten Abschwächung führen. Selbst ein Ausblick im Rahmen der Erwartungen sollte daher noch nicht die große Käuferwelle nach sich ziehen. Dies wäre der Fall, wenn die Unternehmen ein sehr rosiges Bild der näheren Zukunft aufzeigen würden. Davon ist aber nicht unbedingt auszugehen. Man sollte daher vor dem Jahresurlaub evtl. doch noch einmal die Stoppkurse überprüfen!

Was ist sicher an der Börse?

Im Gespräch mit Traderkollegen stellt sich immer wieder die Frage, wie man den Markt beurteilt. Neulich meinte dabei ein Bekannter, dass eines auf jeden Fall an der Börse sicher ist: Nämlich, dass nichts sicher ist! Und so kam das Thema – wie so oft in dieser Jahreszeit – auf die alte Börsenweisheit „sell in may and go away“. Es könnte in diesem Jahr kein Fehler sein, darauf ein wenig zu achten. Bislang ist man damit jedenfalls in den letzten Wochen nicht so schlecht gefahren. Sell in May bringt ja durchaus Vorteile, wie mir im Gespräch besagter Trader mitteilte. Schließlich kann man die Zeit „sinnvoll“ für den einen oder anderen Besuch im Biergarten nutzen. So würde man bei der Anlage in Bier immerhin sichere 4,6 Prozent bekommen. Nun muss nur noch das Wetter mitspielen, denn sonst ist auch der Biergartenbesuch nicht wirklich ein freudiges Ereignis. Aber auch hier zeigt sich das gleiche Problem wie an der Börse: Sicher ist, dass eben doch nichts sicher ist!

Eine erfolgreiche Börsenwoche wünscht Ihnen

Stephan Feuerstein
Hebelzertifikate-Trader
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