Alt 03.02.15, 14:20
Standard Zinssenkung in Australien treibt Börse in Sydney an
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Mit einem kräftigen Plus hat die Börse in Sydney auf die Zinssenkung der Reserve Bank of Australia (RBA) reagiert. Der australische Dollar rutschte dagegen nach der weithin erwarteten Entscheidung auf breiter Front ab. Die RBA hat den Leitzinssatz auf ein neues Rekordtief von 2,25 Prozent gesenkt und reiht sich damit in die Riege jener Notenbanken ein, die in Reaktion auf die deflationären Wirkungen fallender Ölpreise ihre Politik seit Jahresanfang gelockert haben.

Die Entscheidung, den Leitzins zum ersten Mal seit 18 Monaten anzutasten, sei von der Sorge getrieben, dass Australiens rohstofflastiger Wirtschaft ein weiteres Jahre mit unterdurchschnittlichem Wachstum drohe, sagte Notenbank-Gouverneur Glenn Stevens. Die Notenbank hat zudem betont, dass der "Aussie" nach wie vor überbewertet ist vor dem Hintergrund fallender Rohstoffpreise. Es wird damit gerechnet, dass die RBA am Freitag auch noch ihre Wachstums- und Inflationsprognosen nach unten nehmen wird.

Die Entscheidung trieb den S&P/ASX 200 in Sydney um 1,5 Prozent nach oben und damit auf den höchsten Stand seit Mai 2008. Die Investoren hätten Titel von Unternehmen gekauft, die eine hohe Dividendenrendite aufweisen, und auch Exportwerte, die von einem schwachen "Aussie" profitieren dürften. Dagegen ließ der australische Dollar nach der Zinssenkung kräftig Federn. Zum US-Dollar rutschte er auf den tiefsten Stand seit fünfeinhalb Jahren. Er ging mit 0,7655 US-Dollar um, nach 0,7802 vor der Entscheidung der RBA. Mit dem Fall durch die Unterstützung bei 0,7770 Dollar sehen Devisen-Analysten nun Raum bis auf 0,7449, dem Tief aus dem Mai 2009.

Gestützt wurde der rohstofflastige Index in Sydney auch vom deutlichen Anstieg der Rohstoffpreise. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI war am Vortag wieder über die Marke von 50 US-Dollar gestiegen und konnte dieses Niveau behaupten. Aktien von BHP Billiton stiegen um 3,6 Prozent und übersprangen erstmals seit zwei Monaten wieder die Marke von 30 Austral-Dollar. Rio Tinto verbesserten sich um 1,9 Prozent und Woodside Petroleum gewannen 3,0 Prozent.

Ein starker Yen drückte dagegen auf die Stimmung an der Börse in Tokio. Die japanische Währung legte unter anderem gegenüber dem "Aussie" nach der Zinssenkung der RBA zu. Aber auch zum US-Dollar kletterte der Yen kräftig nach oben und drückte den Dollar zeitweise unter die Marke von 117 Yen. Im späten asiatischen Handel ging der Dollar mit 117,30 Yen um, nach 117,70 am Vortag. Der Nikkei-225 verlor vor diesem Hintergrund 1,3 Prozent auf 17.336 Punkte und verzeichnete damit den größten Tagesverlust seit Mitte Januar.

Aber auch der schwache ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe aus den USA am Vortag hat belastet. "Der Markt braucht jetzt Hinweise, ob sich hier möglicherweise ein Trend entwickelt", sagte Stratege Junichi Wako von Nomura Securities. Der US-Arbeitsmarktbericht für Januar am Freitag gewinne damit an Bedeutung.

Vor allem Exportwerte und andere währungssensitive Titel wurden von den Investoren verkauft. Honda Motor verloren 2,9 Prozent, TDK reduzierten sich um 2,6 Prozent und die Aktien des Halbleiterherstellers Shin-Etsu Chemical gaben um 2,2 Prozent nach. Die Aktien des Pharmakonzerns Shionogi verloren nach enttäuschenden Zahlen 4,2 Prozent. Der Umsatz ging in den ersten neun Monaten um acht Prozent zurück, der operative Gewinn gar um ein Viertel.

NSK erhöhten sich dagegen um 6,3 Prozent. Der Metall-Konzern hat Zahlen für das dritte Quartal bekannt gegeben, die sowohl über den Erwartungen des Marktes als auch den eigenen Prognosen lagen. Sharp verzeichneten ein Plus von 5,6 Prozent, obwohl das Unternehmen den Ausblick für das Gesamtjahr nach unten genommen hat. Die Aktie habe im Jahr 2014 bereits um 20 Prozent und seit Jahresbeginn um 13 Prozent nachgegeben. "Da war nicht mehr viel Luft nach unten, zumal das Unternehmen gute Möglichkeiten mit Apple und Geräteherstellern aus China hat", sagte der Analyst einer ausländischen Bank.

In China kletterte der Shanghai-Composite um 2,5 Prozent nach oben und verzeichnete damit erstmals seit fünf Handelstagen wieder ein Plus. Für den Hang-Seng-Index ging es um 0,3 Prozent aufwärts. Die Hoffnung auf weitere geldpolitische Maßnahmen wurde hier als Begründung für die Kursaufschläge genannt. Vor allem Finanzwerte waren gesucht, deren Subindex um 3,5 Prozent in die Höhe sprang. Citic Securities erhöhten sich um 6,1 Prozent, Haitong Securities legten um 5,5 Prozent zu, für Bank of China ging es 3,6 Prozent aufwärts und Bank of Communications stiegen um 3 Prozent.

In Hongkong stiegen Lenovo um 7,5 Prozent. Das Unternehmen hat im dritten Quartal mehr verdient als erwartet und sich optimistisch zum Smartphone-Geschäft der Marke Motorola geäußert. Der Umsatz kletterte in den drei Monaten per Ende Dezember um knapp ein Drittel. Sun Hung Kai gaben dagegen um 6,6 Prozent nach. Das Unternehmen hat ein Gebot der chinesischen Everbright Securities für sein Wertpapier-Geschäft in Höhe von 529 Millionen US-Dollar erhalten. Der Ertrag soll zur Stärkung des Bereichs Konsumentenkredite genutzt werden. Darüber hinaus soll auch eine Dividende gezahlt werden.

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