Alt 04.02.15, 11:37
Standard Ölpreise schieben Börsen - Schanghai mit Abgaben
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Die Ölpreis-Rally des Vortages hat zur Wochenmitte auch den Aktienmärkten in Ostasien Schwung verliehen. Vor allem die rohstofflastige Börse in Sydney und der Aktienmarkt in Tokio legten deutlich zu. Der Nikkei-225 wurde dabei zusätzlich von einer Erholung des Dollar gegenüber dem Yen angetrieben. An der Börse in Schanghai sorgten dagegen erneut schwache Konjunkturdaten aus China im Verlauf für deutlich nachgebende Kurse, obwohl auch hier dank stark gestiegener Ölpreise zunächst noch positive Vorzeichen verzeichnet worden waren.

Der S&P/ASX in Sydney legte um 1,2 Prozent zu und schloss auf dem höchsten Stand seit Mai 2008. Der Index baute damit zudem seine seit Mitte Januar andauernde Gewinnstrecke auf 9,5 Prozent aus. "Der starke Anstieg der Ölpreise, immerhin rund 20 Prozent in weniger als einer Woche, hat die Energiewerte richtig zum Brummen gebracht", sagte Analyst Will Leys von CMC Markets. "Mit dem ebenfalls gestiegenen Eisenerzpreis ist der Rohstoffsektor aber nun etwas heiß gelaufen", ergänzte der Marktteilnehmer. Auch Analysten raten angesichts der Euphorie über die anziehenden Ölpreise zur Vorsicht. "Zwei Tage einer deutlichen Erholung in einem stark überverkauften Ölmarkt bedeuten noch keine Bodenbildung", merkte Analyst Yutaka Miura von Mizuho Securities an.

Im asiatischen Handel kam der Preis für ein Barrel Öl der US-Sorte WTI leicht zurück und notierte bei 51,25 Dollar, nach einem US-Settlement am Vortag bei 53,05 Dollar. Brent fiel auf 56,28 Dollar je Fass, nach 57 Dollar im späten US-Handel am Dienstag. BHP Billiton stiegen in Sydney um 4,4 Prozent, Rio Tinto gewannen 3,7 Prozent, für Origin Energy ging es um 3,4 Prozent nach oben und Oil Search schlossen 1,7 Prozent höher.

In Tokio verbesserte sich der Nikkei-225 um 2,0 Prozent auf 17.679 Punkte. Neben der Entwicklung am Ölmarkt stützte aber auch die Erholung des US-Dollar zum Yen. Dieser kletterte zwischenzeitlich auf ein Tageshoch bei 118 Yen, gab die Gewinne anschließend aber wieder ab und notierte mit 117,30 Yen auf dem Niveau des Vortages. "Zwar sind die Anzeichen für eine Erholung der Ölpreise positiv, doch dürfte sich der Fokus wieder auf die anstehenden US-Daten wie den Arbeitsmarktbericht richten, um die Investoren davon zu überzeugen, dass sich die USA weiter auf einem Erholungspfad befindet", so Stratege Shunichi Otsuka von Ichiyoshi Securities.

Die Dollar-Erholung schob in Tokio wiederum vor allem die Exportwerte an. Für die Aktien von Fanuc ging es um 3,0 Prozent aufwärts und Kyocera legten um 3,2 Prozent zu. Mitsubishi UFJ Financial gewannen 5,2 Prozent, nachdem das Unternehmen für den Zeitraum April bis Dezember einen Rekordgewinn vermeldet hatte. Für die Sony-Aktie ging es um 2,7 Prozent auf 2.769 Yen nach oben, nachdem die Credit Suisse das Kursziel für die Papiere um 400 Yen auf nun 3.000 Yen angehoben hatte.

Auf der anderen Seite fielen Sharp um 4,5 Prozent zurück. Für den Zeitraum April bis Dezember vermeldete das Unternehmen einen Nettoverlust von 7,2 Milliarden Yen. Am Vortag hatte die Aktie trotz einer gesenkten Prognose für das Gesamtjahr noch 5,6 Prozent gewonnen, da die Analysten davon ausgegangen waren, dass alle negativen Nachrichten mittlerweile in den Kurs eingepreist sind. Doch Sharp habe keine Hinweise gegeben, die auf eine Verbesserung des Ergebnisses hindeuten, begründete Analyst Yasuo Nakane von der Deutschen Bank das Minus. Er sieht sogar die Gefahr, dass die Ergebnisse für das Gesamtjahr noch schlechter als erwartet ausfallen könnten.

Der Shanghai-Composite reduzierte sich um 1,0 Prozent nachdem der von der HSBC ermittelte Einkaufsindex für den chinesischen Dienstleistungssektor im Januar auf ein Sechsmonatstief gefallen war. "Der Sektor hätte sich vor dem chinesischen Neujahrsfest verbessern müssen, wenn die Menschen üblicherweise viel einkaufen und sich auf die Feiertage vorbereiten", sagte Ökonom Lu Zhengwei von der Industrial Bank. Das Neujahrsfest, das wichtigste Fest im chinesischen Kalender, beginnt am 18. Februar. "Die Zahlen könnten eine breite ökonomische Abschwächung signalisieren, da der Dienstleistungssektor als Lichtblick galt", sagte Lu. Dienstleistungen tragen 48 Prozent zum chinesischen Bruttoinlandsprodukt bei.

Vor allem die Finanzwerte zeigten sich mit Abgaben, der Subindex verlor 1,8 Prozent. Für die Aktien von Bank of China ging es um 3,5 Prozent nach unten und Founder Securities verloren 2,5 Prozent. Die Ölwerte verzeichneten mit den deutlichen gestiegenen Preisen für das "schwarze Gold" zunächst noch Kursgewinne, gaben dann allerdings mit dem schwachen Gesamtmarkt nach. Die Aktien von PetroChina verloren 2,4 Prozent und Sinopec fielen 1,5 Prozent zurück.

Am Devisenmarkt erholte sich australische Dollar von seinen starken Vortagesabgaben. Zum US-Dollar war er mit der Zinssenkung der Reserve Bank of Australia auf den tiefsten Stand seit fünfeinhalb Jahren bei rund 0,7650 gefallen. Er kletterte auf 0,7792 Dollar. Nur wenig Bewegung gab es dagegen beim Goldpreis, er notierte mit 1.264 Dollar um 4 Dollar über dem Niveau aus dem späten US-Handel.

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