Alt 17.02.15, 14:26
Standard Börsen von Griechenland-Problematik kaum beeindruckt
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Die neuerliche Ablehnung Griechenlands einer Verlängerung seines Hilfsprogramms hat am Dienstag die Stimmung an den ostasiatischen Finanzmärkten allenfalls leicht gedämpft. Wird bis zum Auslaufen des Hilfsprogramms Ende des Monats keine Einigung gefunden, droht Griechenland der Bankrott. Auch der offenbar nur sehr brüchige Waffenstillstand in der Ostukraine wurde von den Finanzmärkten weitgehend weggesteckt. An den Börsen überwogen zwar negative Vorzeichen, allerdings fielen die Abschläge gering aus.

In Sydney beispielsweise betrug das Minus 0,5 Prozent. In Südkorea verteidigte der Kospi ein kleines Plus, gestützt von nach oben revidierten BIP-Daten für das vierte Quartal 2014 und einer Beibehaltung des Leitzinsniveaus durch die Notenbank des Landes. Damit bleibt den Märkten Zinssenkungsfantasie erhalten. Gegen den Trend im Plus lagen die chinesischen Börsen. In Schanghai ging es um 0,8 Prozent sogar relativ deutlich nach oben. In Tokio tat sich wenig, der Nikkei-Index schloss fast unverändert mit 17.987 Punkten.

Einen kleinen Hoffnungsschimmer machten die Akteure in China im Immobiliensektor aus. Dort sind im Januar die Preise für neue Immobilien zwar in 69 von 70 untersuchten Städten im Jahresvergleich gesunken, allerdings gingen sie im Monatsvergleich in weniger Städten zurück als noch im Dezember. Der offensichtliche Anstieg der Hypothekenkredite im Dezember sei bereits ein hoffnungsvolles Zeichen gewesen, dass die Anstrengungen einiger Städte zur Ankurbelung des Immobiliensektors zu greifen begännen, kommentierte ING die Daten. Die Kurse der Immobilienunternehmen gaben dennoch nach. Poly Property Group verloren 3 Prozent, China Resources Land 1,2 Prozent und Country Garden Holdings 0,3 Prozent.

Für die Kursgewinne in Schanghai und Hongkong machten Händler aber vor allem Käufe im Hinblick auf die am Mittwoch beginnenden Neujahrsfeiertage in China verantwortlich. In Schanghai wird dann erst Mitte der kommenden Woche wieder gehandelt. Gesucht waren vor allem konsumsensitive Aktien. Papiere aus dem Immobilien- und dem Finanzsektor profitierten von den andauernden Spekulationen auf eine lockerere Geldpolitik, zumal dafür angesichts des zuletzt niedrigen Preisauftriebs in China Spielraum gesehen wird.

Den vierten Tag in Folge aufwärts ging es mit dem Kurs von BYD, diesmal um knapp 6 Prozent auf 34,45 Hongkong-Dollar. Damit hat sich die Aktie in diesem Zeitraum um rund 40 Prozent verteuert. Getrieben wurde sie von Bewertungsfantasie nach der Ankündigung, die Tochter BYD Electronic Components Company zu verkaufen, aber auch von Hoffnungen auf eine Zusammenarbeit mit Apple beim Bau elektrischer Fahrzeuge. Die Rally bei BYD sei überfällig gewesen, befand Auto-Analystin Rebecca Tang von Haitong International Research, die als Kursziel 59,70 Hongkong-Dollar ausgibt. Im Dezember war die BYD-Aktie an nur einem Tag um 28,8 Prozent abgestürzt. Bis heute ist unklar, was den seinerzeitigen Kursabsturz ausgelöst hatte.

Für etwas Unterstützung in Tokio habe die Hoffnung auf eine Erholung der Unternehmensgewinne gesorgt, hieß es mit Blick auf die jüngst verbesserten Konjunkturaussichten. Tagesfavoriten waren Stahlaktien, nachdem sich Toyota Motor mit seinen Stahlzulieferern auf stabile Stahlpreise geeinigt hatte trotz zuletzt gesunkener Eisenerzpreise. Nippon Steel & Sumitomo Metal gewannen 3,2 Prozent und Kobe Steel 3,3 Prozent. Die Aktie des Roboterbauers Fanuc gewann 1 Prozent. Fanuc hatte am Montag ein neues Investitionsprogramm vorgestellt.

In Sydney verloren Fortescue Metals fast 5 Prozent. Der Eisenerzförderer hatte enttäuschende Geschäftszahlen mitgeteilt und eine drastische Senkung der Quartalsdividende von 10 auf 3 Cents je Aktie. BHP Billiton und Rio Tinto gingen unverändert aus dem Tag. Für Australia & New Zealand Banking Group ging es um 2,5 Prozent nach unten. Der Quartalsbericht der Bank hatte sinkende Margen zutage gefördert. Macquarie Group gewannen dagegen 3,5 Prozent nach einem positiv aufgenommenen Geschäftsbericht.

Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar auf breiter Front leicht nachgebend. Selbst der Euro erholte sich nach seinem Rücksetzer im Anschluss an die gescheiterten Verhandlungen mit Griechenland wieder. Von unter 1,1325 legte er auf zuletzt 1,1370 Dollar zu. Am stärksten stieg der Austral-Dollar. Er profitierte davon, dass sich das Protokoll der jüngsten Sitzung der australische Notenbank weniger "taubenhaft" liest als erwartet. Eine weitere Zinssenkung im März erscheine weniger wahrscheinlich, so Volkswirt Michael Workman von Commonwealth Bank of Australia.

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