Alt 13.03.15, 16:40
Standard Rentenreport KW 11: EZB-Anleihenkäufe gestartet: Neue Rekordstände an den Märkten
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DAX: Verschnaufpause nach Rekordlauf.

Die Geldschwemme der EZB und die damit verknüpfte Schwäche des Euro zeigen ihre Wirkung. Am Donnerstagvormittag erreichte der Dax ein neues Allzeithoch bei 11.830 Punkten. Nach seinem Rekordlauf legte das deutsche Börsenbarometer dann aber eine Verschnaufpause ein.

Der Euro hingegen war am Donnerstagvormittag auf ein Zwölfjahrestief von 1,0495 Dollar gefallen. Dann drehte der Kurs aber nach oben und stieg über die Marke von 1,06 Dollar. Anleger, die auf einen fallenden Euro gesetzt hatten und Gewinne erzielten, lösten ihre Positionen teilweise auf, was zu einer kurzfristigen Aufwertung führte. Trotzdem bleibt der Euro wegen des beginnenden QE-Programms der EZB sowie den Aussichten auf steigende Zinsen in den USA unter Druck. Zudem könnte in den kommenden Tagen erneuter Druck durch Griechenland kommen.

Zehnjahreszins niedrig wie nie

Befeuert durch das Anleihenkaufprogramm der EZB stieg die Nachfrage nach Anleihen weiter an. Der Kurs der zehnjährigen Bundesanleihe kletterte am Donnerstag zwischenzeitlich auf 103,005 Prozent, was die Rendite bis auf 0,188 Prozent sinken ließ – so niedrig wie nie zuvor. Auch in vielen anderen Ländern erreichten die Zehnjahreszinsen historische Tiefstände. In Italien, den Niederlanden, Irland, Spanien und Portugal liegen die Renditen zwischen 0,8 und 1,2 Prozent.

Bei Bundesanleihen bis fünf Jahren zahlen Anleger mittlerweile drauf. Die Verzinsung fünfjähriger Bundesanleihen lag zuletzt bei minus 0,10 Prozent. Die Rendite von zweijährigen Bundesschatzanweisungen sank zuletzt sogar auf minus 0,23 Prozent

Der für den Anleihemarkt richtungsweisende Euro-Bund-Future stieg nach einem Kontraktwechsel am Montag wieder an und erreichte am Donnerstag im Hoch 158,83 Zähler, konnte die Zugewinne allerdings nicht verteidigen sank bis Freitagmittag wieder unter die Marke von 158 Zählern.


Anlegertrends

Deutsche Bank Tieranleihen weiter gefragt

Wie die Aktie selbst waren auch zwei Tieranleihen der Deutschen Bank diese Woche enorm bei Anlegern gefragt. Die nachrangige, aus dem Jahr 2005 stammende Anleihe der Deutsche Bank Captial Finance Trust (WKN: A0E5JD) kann zum 27.06.2015 durch die Emittentin zu 100 Prozent gekündigt werden. Am Donnerstag notierte der Bond bei 94,1 Prozent. Die Verzinsung des Floaters liegt derzeit bei 1,75 Prozent.

Auch die vor drei Wochen emittierte Tier 2-Anleihe (WKN: DB7XJJ) mit einem Kupon von 2,75 Prozent steht nach wie vor hoch im Kurs bei Anlegern. Die Anleihe wurde am Donnerstag zu 103,68 Prozent gehandelt.

Pharmatitel umsatzstark: Merck und Stada

Mehr als 2,3 Millionen Euro Umsatz waren in einer Hybridanleihe des Pharma-und Chemiekonzerns Merck KGaA (WKN: A13R96) zu verzeichnen. Die mit einem Kupon von 2,625 Prozent ausgestattete Anleihe kann erstmals im Juni 2021 durch die Emittentin gekündigt werden. Am Donnerstag notierte der Bond bei 103,85 Prozent.

Ein starkes Wachstum in den Schwellenländern hat beim Pharma- und Chemiekonzern Merck das Geschäft angekurbelt. Zudem zahlen sich die Übernahmen von Sigma Aldrich und der britischen AZ aus. Die Aktie erreichte ein Rekordhoch.

Auch die bis Juni 2018 laufende Unternehmensanleihe der Stada Arzneimittel AG zeigte sich umsatzstark. Allerdings trennten sich die Anleger eher von dem mit einem Kupon von 2,25 Prozent ausgestattetem Papier, das am Donnerstag bei 104,71 Prozent notierte.

Letzten Monat wurde bekannt, dass dem Pharmakonzern die Gewinne wegbrechen. Wegen des schwachen Russlandgeschäfts und dem Rubelverfall hatte das Unternehmen einen Gewinneinbruch um 47 Prozent erlitten. Millionenschwere Abschreibungen etwa auf Geschäfts- und Firmenwerte wurden fällig, die rund 76 Millionen Euro ausmachten. So blieben dem Konzern unter dem Strich nur noch 64,6 Millionen Euro Gewinn.

US-Staatsanleihen im Aufschwung

US-Treasuries konnten zur Wochenmitte zulegen. Sie profitierten von der guten Platzierung der Aufstockung der zehnjährigen Notes am Mittwoch, an der sich überdurchschnittlich viele Anleger aus dem Ausland beteiligten. Zudem machen der starke US-Dollar und der Renditevorsprung gegenüber entsprechenden Bundesanleihen eine Anlage attraktiv.

An der Börse Stuttgart stand bei Anlegern die bis zum 15.08.2024 laufende US-Staatsanleihe (WKN: A1ZNDQ) im Fokus. Der Bond wird mit 2,75 Prozent verzinst und notierte am Donnerstag bei 102,48 Prozent.

Venezuela und Russland unter Druck

Wegen des weiter niedrigen Ölpreises sind Staatsanleihen von Venezuela und Russland wieder unter Druck geraten, konnten sich zur Wochenmitte aber auf niedrigem Niveau erholen. Anleger interessierten sich aufgrund möglicher Kursgewinne für die am 16.03.2015 fällige Staatsanleihe von Venezuela (WKN: A0DZ45), die am Mittwoch noch zu 98,8 Prozent gehandelt wurde.


Börse Stuttgart TV

Charts & Co.: Wann kommt die Dollar-Parität?

Die Europäische Zentralbank hat mit dem Aufkauf von Staatsanleihen begonnen und sorgt damit am Devisenmarkt für weiter Abgabedruck. Notierte der Euro vor einem Jahr noch knapp unter 1,40 US-Dollar, so ist er aktuell bei 1,08 US-Dollar auf einem 11-Jahrestief. Ist die Dollar-Parität nur eine Frage der Zeit? Wie ist der Preisrückgang des Goldes zu erklären und wie lang geht die DAX-Party noch gut? Einschätzungen von Jochen Stanzl, Finanzmarktanalyst bei GodmodeTrader, in einer neue Ausgabe von Chart & Co - Die Finanzmarktanalyse.

https://www.boerse-stuttgart.de/de/...tv/?video=11513


Neueinführungen

Metro AG

Das international tätige Handelsunternehmen Metro AG hat eine neue Unternehmensanleihe (WKN: A14J83) im Volumen von 600 Millionen Euro begeben. Der Bond läuft bis zum 19. März 2025 und wird mit 1,5 Prozent p.a. verzinst. Die kleinste handelbare Einheit liegt bei 1.000 Euro nominal. Die Anleihe ist seit Donnerstag an der Börse Stuttgart handelbar und notiert bei 99,7 Prozent.

Kroatien

Die Republik Kroatien, die 1991 gegründet wurde und seit 01. Juli 2013 Mitglied der Europäischen Union ist, hat jüngst eine Anleihe mit einer Verzinsung von 3,00% emittiert. Die Rückzahlung soll am 11.03.2025 erfolgen. Für den 1,50 Mrd. Euro Bond wird von der Ratingagentur S&P die Ratingnote BB vergeben. Die Mindeststückelung liegt bei 100.000 Euro nom.. (WKN: A1ZYC8)

Actavis Funding SCS

Die Emittentin Actavis Funding SCS hat vier neue USD-Anleihen auf den Markt gebracht. Alle Bonds können ab einer kleinsten handelbaren Einheit von 2.000 USD nom. gehandelt werden und haben halbjährlich Zinszahlung. Die erste Anleihe ist mit einem Kupon von 1,85% ausgestattet und wird am 01.03.2017 fällig. Die Laufzeit bis 03.12.2018 hat einen Kupon von 2,35%. Die fünfjährige Anleihe (Fälligkeit: 12.03.2020) wird mit 3,00% verzinst und der vierte Bond hat einen Kupon von 3,45% und ist am 15.03.2022 endfällig. Die Actavis Firmengruppe hat in mehr als 60 Länder über 30 Produktions- und Vertriebsstätten. Ein Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Dublin, Irland und einer in New Jersey, USA. Das Unternehmen vermarktet ein breites Portfolio an Marken- und generische Arzneimittel und entwickelt innovative Medikamente für Patienten mit Erkrankungen in erster Linie in das zentrale Nervensystem, Gastroenterologie, Frauenheilkunde, Urologie, Herz-Kreislauf, Atemwege und antiinfektiösen therapeutischen Kategorien. (WKN: A1VJTH, WKN: A1VJTJ, WKN: A1VJTK, WKN: A1VJTL)

Quelle: boerse-stuttgart AG
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