Alt 20.08.14, 18:51
Standard Nur noch Zocker und Angsthasen?
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Deutsche Anleger zwischen zwei Extremen.

Der Respekt der deutschen Anleger vor dem Aktienmarkt ist groß. Seit jeher ist keine wirkliche Aktienkultur vorhanden und sie wird womöglich auch zukünftig kaum ausgeprägt sein. Dies wird zusehends zum gesellschaftlichen Problem.

Für die Mehrheit der Anleger ist die typische Schwankungsbreite der Aktienmärkte schlicht und ergreifend inakzeptabel und emotional nicht zu ertragen - umso mehr, wenn das Vermögen eisern zusammengespart wurde. Der langfristige Renditevorteil gegenüber anderen Anlageklassen spielt nur eine sekundäre Rolle. Festgelder und „sichere“ Anleihen bleiben weiterhin Trumpf. Dieses Streben nach vermeintlicher Sicherheit lässt Anleger zwar ruhiger schlafen - doch erfolgreiches Investieren sieht eben anders aus.

Besonders kurios: Viele deutsche Anleger scheuen sich nicht davor, im extrem hochspekulativen Bereich tätig zu sein. Kurzfristige Wetten auf Kursbewegungen liegen im Trend: Eine aktuelle Studie der australischen Gesellschaft „Investment Trends“ belegt, dass sich die Anzahl der Deutschen „Zocker“ auch im letzten Jahr stetig erhöht hat - während in anderen Ländern diese Anzahl eher rückläufig ist. Deutschland, ein Volk von Angsthasen und Zockern? Eine paradoxe Kombination.

Die vernünftige Mitte fehlt

Die personifizierte Gesamtheit der deutschen Anlegerschar leidet unter einer gespaltenen Persönlichkeit. Auf der einen Seite werden Festgelder - und damit inflationsbereinigt sichere Verluste - aus Angst vor Wertschwankungen gegenüber langfristigen Wachstumschancen auf den Aktienmärkten bevorzugt. Auf der anderen Seite werden bei kurzfristigen Spekulationen enorme Totalverlustrisiken billigend in Kauf genommen. Die Chance auf enorme Kursgewinne scheint den rationalen Blick auf simple Gewinnwahrscheinlichkeiten zu vernebeln.

Es fehlt an einer „vernünftigen Mitte“. Anleger, die eine nachhaltige und langfristig erfolgsorientierte Strategie verfolgen, und dabei Risiken und Chancen rational abwägen sind in der Minderheit. Die Grundvoraussetzungen für Anleger, die sich in dieser „vernünftigen Mitte“ einordnen sollten, sind in Deutschland kaum vorhanden. Der Aktienmarkt stellt einen unersetzlichen Bestandteil dieser erfolgsorientierten Strategie dar - und unterliegt in der öffentlichen Wahrnehmung einer deutlich zu negativen Fehleinschätzung.

„Investieren“ statt „riskieren“

Die Abneigung der deutschen Anleger zeigt sich schon im „Casino-Sprachgebrauch“. Man „riskiert“ Investitionen in den Aktienmarkt und „setzt“ auf bestimmte Märkte oder Aktien. Diese Begriffe sind für Wetten auf bestimmte Kursbewegungen und diverse Pennystocks sicherlich zutreffend, wirken im Zusammenhang mit dem breiten Aktienmarkt allerdings eher fehlplatziert.

Sie sind beeindruckt von den technischen Innovationen, die Apple, Google, Facebook, Intel, Microsoft und IBM bieten? Sie stellen im Supermarkt fest, dass hinter Ihren favorisierten Produkten bekannte, börsennotierte Unternehmen wie Coca-Cola, Procter & Gamble, Nestlé oder Unilever stecken? Dann haben Sie die Chance, sich durch den Kauf von Aktien an tollen Unternehmen zu beteiligen. Sie „investieren“ in Chancen auf zukünftige Erträge und partizipieren an deren Gewinnen und Dividenden!

Fazit

Eiserner Sparwille und Angst treffen auf Zocker-Mentalität: Die deutschen Anleger wandeln zwischen zwei Extremen. Keiner dieser beiden Wege führt zum langfristigen Anlageerfolg. Beschreiten Sie lieber den vernünftigen „Mittelweg“. Investieren Sie dabei in Unternehmen, die langfristig über enormes Potential verfügen. Dank Aktien ist dieser Weg einfach, transparent und hochgradig flexibel.

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Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
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