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Nach dem Kursplus am Vortag dominieren am Mittwoch Gewinnmitnahmen das Geschehen an Europas Börsen. Für Kaufzurückhaltung sorgen der US-Haushaltsstreit und das Warten auf das Ergebnis der Vertrauensabstimmung zur Regierung Letta im italienischen Parlament. An der Börse in Mailand geht die Mehrheit der Akteure offenbar davon aus, dass Ministerpräsident Letta das Vertrauen ausgesprochen bekommt. Immerhin haben mehrere Senatoren der Berlusconi-Partei PdL erklärt, Letta zu unterstützen.
Die Mailänder Börse legt nach ihrem Kursfeuerwerk am Montag von über 3 Prozent um weitere 1,1 Prozent zu und auch am Anleihemarkt macht sich Optimismus breit. Die Renditen Italiens sinken weiter mit der Folge, dass die Zehnjahreszinsen Italiens und Spaniens wieder fast gleichauf liegen. Der DAX verliert 0,5 Prozent auf 8.647 Punkte, der Euro-Stoxx-50 ebenfalls 0,5 Prozent auf 2.919 Punkte. Eine erfolgreiche Vertrauensabstimmung Lettas könnte auch dem Euro positive Impulse verleihen. Der ist von seinen Hochs am Dienstag auf zeitweise unter 1,3510 Dollar gesunken, zeigt sich inzwischen aber mit 1,3526 Dollar wieder etwas erholt. Neben Italien bleibt der Haushaltsstreit in den USA der dominierende Unsicherheitsfaktor für die Märkte. Eine Lösung ist nach wie vor nicht in Sicht. Hinzu kommt, dass die USA am 17. Oktober die Schuldenobergrenze erreichen werden. Ohne eine Einigung auf eine Anhebung wäre die wichtigste Wirtschaftsmacht der Welt zahlungsunfähig. Neben der Abstimmung im italienischen Parlament bleibt abzuwarten, inwieweit die EZB am Nachmittag Akzente an den Märkten setzt. Die Anleger bewegt vor allem die Frage, ob EZB-Präsident Mario Draghi neue Liquiditätsmaßnahmen in den Raum stellen wird. Impulse dürften auch noch vom ADP-Arbeitsmarktbericht aus den USA kommen. Dem Bericht kommt mehr Bedeutung zu als üblich, da wegen des Zwangsurlaubs der US-Regierungsbehörden der offizielle monatliche Arbeitsmarktbericht am Freitag nicht bekanntgegeben wird. Am Aktienmarkt sorgt eine Fusion in der Telekombranche für Aufmerksamkeit. Der Sektorindex verliert lediglich 0,3 Prozent. Portugal Telecom will mit dem Partner Oi in Brasilien fusionieren. Dazu sei eine Absichtserklärung unterzeichnet worden. Die Aktie von Portugal Telecom steigt um 10,8 Prozent und schiebt dank der hohen Gewichtung im PSI-20 den portugiesischen Aktienindex mit einem Plus von 1,6 Prozent an die Spitze in Europa. Die Papiere der Lufthansa sind mit einem Minus von 3,6 Prozent derweil der größte Verlierer im DAX. Die Deutsche Bank hat die Aktie auf "Halten" heruntergestuft. Daneben haben die Analysten das Papier von Air Berlin zum Verkauf empfohlen, das um 2,7 Prozent nachgibt. Die Aktie von K+S leidet unter dem Unfall in einem Kalischacht im thüringischen Unterbreizbach, bei dem drei Bergleute ums Leben gekommen sind, und verliert 2,6 Prozent. Nach enttäuschend ausgefallenen Quartalszahlen verlieren Tesco-Aktien 3,7 Prozent. Die Konsumzurückhaltung der Verbraucher in vielen Ländern Europas bescherte dem weltweit drittgrößten Einzelhändler einen Gewinneinbruch. Nach Vorlage von im Rahmen der Erwartung ausgefallenen Geschäftszahlen gewinnen die Aktien von Gerresheimer 4,2 Prozent. Den bestätigten Ausblick bezeichnet die DZ-Bank indes als ambitioniert. Das Papier des Biotechnologieunternehmen MorphoSys profitiert unterdessen vom Erhalt einer Meilensteinzahlung durch den Partner Novartis und liegt mit einem Aufschlag von 5,4 Prozent auf einem Jahreshoch. Kontakt zur Autorin: isabel.gomez@dowjones.com DJG/igo/gos Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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